Lina Haag

Lina Haag

Lina Haag, geb. Jäger (* 18. Januar 1907 in Hagkling, Gemeinde Altersberg, heute Gschwend[1]) ist eine kommunistische Widerstandskämpferin.

Inhaltsverzeichnis

Lebenslauf

Lina Jäger lernte ihren künftigen Mann Alfred Haag um 1920 kennen. Beide kamen aus einfachen Verhältnissen und engagierten sich im Kommunistischen Jugendverband (KJVD).

Im Dritten Reich wurde Lina Haag jahrelang in verschiedenen Gefängnissen und Konzentrationslagern festgehalten und gepeinigt. Sie gab der zum Tode verurteilten Liselotte Herrmann acht Schmerztabletten, die sie sich selbst aufgespart hatte.

Nach ihrer Freilassung schaffte sie es, zu Heinrich Himmler vorzudringen, dem Reichsführer SS und Chef der Deutschen Polizei, und dort für die Freilassung ihres Mannes, des Journalisten Alfred Haag (1904–1982), zu kämpfen. Alfred Haag wurde 1930 als jüngster KPD-Abgeordneter in den Stuttgarter Landtag gewählt und wurde nach der Machtübergabe an Hitler zuerst in das KZ Oberer Kuhberg, dann in das KZ Dachau und schließlich in das KZ Mauthausen verschleppt. Lina Haag hatte Erfolg – jedoch wurde ihr Mann an die Ostfront geschickt und kehrte erst 1948 aus einem sowjetischen Kriegsgefangenenlager zurück.

Lina und Fred Haag brachten viele Verfolgte des Naziregimes bei sich unter, beispielsweise Oskar Maria Graf, der aus seinem New Yorker Exil nur noch zu Besuchen in Deutschland war. Heute lebt Lina Haag in München. 2007 wurde sie mit dem Dachau-Preis für Zivilcourage[2] geehrt.

Literatur

Film

Dokumentarfilm: Aug’ in Aug’ mit Himmler – Ein Porträt der Widerstandskämpferin Lina Haag. Berg Film Produktions GmbH, 2005. Drehbuch und Regie: Andreas Gruber.

Einzelnachweis

  1. Sonntagsblatt Ausgabe 18/2007 vom 6. Mai 2007: Eine Überlebensgeschichte. Die 100-jährige KZ-Überlebende Lina Haag und ihr Buch »Eine Hand voll Staub«
  2. Broschüre zum Dachau-Preis für Zivilcourage, Stadt Dachau, April 2009

Weblinks


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