Linha do Tua

Linha do Tua
41.203957-7.420906
Tua–Bragança
Strecke der Linha do Tua
Streckenlänge: 134 km
Spurweite: 1000 mm (Meterspur)
Legende
Strecke – geradeaus
Strecke von Pocinho
Bahnhof, Station
0,0 Tua
   
Strecke nach Ermesinde
   
1,4 Viaduto das Presas
   
1,5 Túnel das Presas
   
4,3 Tralhariz
   
4,4 Túnel de Tralhariz
   
5,5 Túnel das Fragas Más I
   
5,6 Viaduto das Fragas Más
   
5,7 Túnel das Fragas Más II
   
7,6 Castanheiro
   
9,2 Túnel da Falcoeira
   
11,3 Ponte de Paradela
   
13,4 Santa Luzia
   
15,6 São Lourenço
   
17,8 Tralhão
   
21,2 Brunheda
   
25,1 Codeçais
   
26,6 Ponte da Cabreira
   
29,2 Ponte do Vieiro
   
29,3 Abreiro
   
33,9 Ribeirinha
   
37,8 Vilarinho
   
41,8 Ponte
   
41,9 Cachão
Bahnhof, Station
45,0 Frechas
Brücke über Wasserlauf (groß)
45,8 Ponte da Carvalha
Tunnel
46,2 Túnel de Frechas
Haltepunkt, Haltestelle
48,5 Latadas
Bahnhof, Station
54,1 Mirandela
Bahnhof, Station
Mirandela-Piaget
Haltepunkt, Haltestelle
Tarana
Tunnel
Túnel de Mirandela
Brücke (mittel)
Viaduto de Mirandela
Haltepunkt, Haltestelle
Jacques Delors
Haltepunkt, Haltestelle
55,2 São Sebastião
Brücke über Wasserlauf (groß)
Pontão de Mirandela
Haltepunkt, Haltestelle
Jean Monet
   
58,2 Carvalhais
   
Ponte de Carvalhais
   
61,1 Vilar da Ledra
   
65,3 Avantos
   
Ponte da Assureira
   
67,2 Romeu
   
74,1 Cortiços
   
Ponte de Carrasqueiros
   
Ponte de Grijó
   
78,9 Grijó
   
82,8 Macedo de Cavaleiros
   
85,3 Castelãos
   
89,3 Azibo
   
Ponte do Azibo
   
91,8 Salselas
   
94,6 Valdrez
   
96,9 Sendas
   
99,3 Vila Franca
   
100,8 Chãos
   
101,8 Fermentãos
   
104,6 Salsas
   
Nationalstr. IP4
   
Scheitelpunkt 850 m
   
110,3 Rossas
   
Túnel de Arufe
   
Túnel de Sortes
   
117,1 Sortes
   
Túnel de Remisquedo
   
119,8 Remisquedo
   
Ponte de Remisquedo
   
122,1 Rebordãos
   
Ponte de Rebordãos
   
125,6 Mosca
   
Nationalstr. IP4
   
   
Ponte da Coxa I
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links alte Strecke bis 1960
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Viaduto da Coxa
BSicon exSTR.svgBSicon exBRÜCKE1.svg
Brücke über den Bahnhof von Bragança
BSicon exBS2l.svgBSicon exBS2r.svg
links alte Strecke bis 1960
   
133,8 Bragança

Die Linha do Tua, zu deutsch Eisenbahnstrecke des Tua, ist eine meterspurige Nebenbahn im Norden Portugals, die entlang dem Fluss Tua verläuft. Ursprünglich verband sie die Stadt Tua mit Bragança, durch verschiedene Stilllegungen führt sie heute nur noch bis Carvalhais.

Durch verschiedene Unfälle geriet die Eisenbahnstrecke besonders in den Jahren 2007 und 2008 ins Blickfeld der portugiesischen Medien. Die Strecken soll zu Gunsten mehrerer Staudämme abgebaut werden, wogegen sich jedoch Bürgerproteste richten. Die Strecke wird vom einzigen portugiesischen Kommunaleisenbahnbetrieb Metropolitano Ligeiro de Mirandela betrieben.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bau

Zug der Metropolitano Ligeiro de Mirandela im Bahnhof Tua
Strecke der Linha do Tua am Bahnhof Codeçais

Die Geschichte der Linha do Tua reicht bis ins Jahr 1878 zurück, in dem zwei verschiedene Entwürfe für den Bau einer Strecke im Tua-Tal miteinander konkurrierten. Während die Ingenieure João Dias, Bernabé Roxo und Sousa Brandão für eine Strecke auf dem rechten Ufer plädierten, vertrat Ingenieur António Pinheiro einen Entwurf auf der linken Uferseite des Tua. Ursprünglich war eine sehr lange Strecke vom Douro bis hinaus ins spanische Zamora angedacht, was jedoch aufgrund der unwegsamen Landschaft bald aufgegeben wurde. Letztendlich gewann Pinheiro mit seinem Entwurf den Wettbewerb für die neue Strecke.

Am 11. Januar 1883, zur selben Zeit erreichte die von West nach Ost verlaufende Strecke Linha do Douro die Stadt Tua, bat die Stadt Mirandela König Luís I., die Strecke zu genehmigen. Dies konnte mit Unterstützung der Handelskammer von Porto rechnen, die vor allem die Transportwege im Dourotal ausbauen wollte – zum Schaden der Verbindungen weiter im Süden wie der Strecken nach Aveiro und nach Vilar Formoso. Am 26. April 1883 unterzeichnete der König das Gesetz zur Ausschreibung des Wettbewerbs zum Bau der Linha do Tua, den die Companhia Nacional de Caminhos-de-Ferro (CN) im Dezember 1883 gewann. Die CN hatte auch die Strecke Linha do Dão (zwischen Santa Comba Dão und Viseu) gebaut. Ein Jahr später, am 16. Oktober 1884, begannen die Bauarbeiten für die Linha do Tua in der Nähe der Stadt Mirandela.

Die ersten Kilometer der Strecke waren von dort relativ leicht zu erbauen, da das Tal dort genug Platz für die Gleise ließ. Die CN musste lediglich einen Tunnel, den Túnel de Frechas, graben und eine kleine Brücke, die Ponte de Cachão errichten. Erst ab Abreiro komplizierten sich das Bauvorhaben. Der Ingenieur Dinis da Mota, der für die CN arbeitete, hinterließ mit seinen zahlreichen Kunstbauten einen Blickfang in der zerklüfteten Landschaft des Tua-Tals. Hinter Brunheda schuf Dinis da Mota weitere und zahlreiche Kunstbauten. So sind die letzten zehn Kilometer bis Tua die aufwendigsten der ganzen Strecke, es entstanden zwei Viadukte und eine Brücke (Presas, Fragas Más und Paradela) und fünf Tunnel (Presas, Tralhariz, Fragas Más I und II sowie Falcoeira).

Betrieb

Am 27. September 1887 wurde die Linha do Tua zwischenTua und Mirandela (km 54,1) eingeweiht. Der erste Zug, gezogen von einer Lokomotive E81 und getauft auf den Namen Trás-os-Montes, wurde durch den Ingenieur Dinis da Mota selbst gefahren. In Mirandela, der größten Schmalspurstation des ganzen Landes, erwarteten andere portugiesische Persönlichkeiten den Zug, unter anderem auch König Luís I. Am 29. September 1887 begann der planmäßige Betrieb durch die Companhia Nacional de Caminhos-de-Ferro. In weiteren Schritten erfolgte abschnittsweise die Eröffnung bis nach Bragança (km 133,8), das am 31. Dezember 1906 angeschlossen wurde.

Nachdem die CP am 15. Dezember 1991 den Abschnitt Mirandela–Braganca stilllegte, der Verkehr 1992 erheblich eingeschränkt wurde und eine Stilllegung bevorstand, übernahm die Metropolitano Ligeiro de Mirandela 1995 zunächst einen Teil des Betriebs der Strecke, 2001 den ganzen. Am 28. Juli 1995 nahm die Metropolitano Ligeiro de Mirandela, einem kommunalen Unternehmen der Stadt Mirandela, den Betrieb auf dem Abschnitt Mirandela–Carvalhais (km 58,2) wieder auf.

Nach mehreren Wechseln in der Zuständigkeit war zuletzt die „Metro de Mirandela“ als Eisenbahnverkehrsunternehmen für die gesamte Betriebsführung von Tua bis Carvalhais, im Abschnitt Tua–Mirandela im Auftrag der CP, zuständig. Der Streckenunterhalt zwischen Tua und Mirandela lag dagegen bei dem portugiesischen Eisenbahninfrastrukturunternehmen REFER und zwischen Mirandela und Carvalhais bei der „Metro de Mirandela“. Die Initiative Movimento Civico pela Linha do Tua, die die Unterstützung der Stadt Mirandela genießt, setzt sich seit dem Oktober 2006 für den Erhalt der Strecke ein und fordert den erneuten Einsatz der früher lokbespannten Züge. Deren Reisezugwagen sind zum Teil im Bahnhof Tua abgestellt. Die zugehörigen Schmalspurlokomotiven der Baureihe 9020 von Alstom sind aber wohl inzwischen ins Ausland verkauft worden.[1]

Nach zwei schweren Unfällen hat die CP seit dem 26. August 2008 auf der „Linha do Tua“ einen Schienenersatzverkehr mit Taxis einrichten lassen.[2] So findet derzeit nur Personenverkehr auf der Teilstrecke der Metropolitano Ligeiro de Mirandela sowie zwischen Mirandela und Cachão (Verkehr im Auftrag der CP) statt.[3][4]

Unfälle

In ihrer ganzen Geschichte war die „Linha do Tua“ nie durch größere Unfälle negativ hervorgetreten. Erst im Februar 2007 entgleiste durch einen Oberbauschaden bei km 6 ein Triebwagen und stürzte 60 Meter tief in die Schlucht des Tua. Drei Todesopfer waren zu beklagen. Es folgten ein Unfall mit einer Draisine und eine weitere Entgleisung ohne größere Schäden. Am 22. August 2008 entgleiste erneut ein Triebwagen. Ein Toter und zahlreiche Verletzte waren die Folge.

Nach dem ersten Unfall wurde die Strecke nach längerer Zeit wieder instand gesetzt und der Betrieb wieder aufgenommen. Seit dem zweiten schweren Unfall ist die Strecke zwischen Tua und Cachao (km 41,9) gesperrt. Der Abschlussbericht zu dem letzten Unfall hat als Ursache sowohl unzulässige Grenzwerte bei den Höhendifferenzen zwischen den Schienen festgestellt, als auch eine unter Last gefährlich unausgeglichene Federung der Fahrzeuge (LRV2000-Schmalspurtriebwagen). Den Fahrzeugen wurde daraufhin die Betriebssicherheit abgesprochen.

Fahrzeuge

Ursprünglich waren auf der Strecke lokbespannte Wagenzüge eingesetzt. 1980 wurden vom damaligen Jugoslawien zehn Dieseltriebwagen der Baureihe MV-2 des dort kurz zuvor stillgelegten dalmatinisch-montenegrinischen 760 mm-Schmalspurnetzes gekauft und in Portugal auf 1000 mm umgespurt. Diese Fahrzeuge waren bis 1994 im Einsatz. Sie wurden inzwischen weiter verkauft: 2007 drei Garnituren an die Staatsbahn von Mosambik und drei nach Peru, wo die Fahrzeuge seit Oktober 2009 für das Eisenbahnverkehrsunternehmen Inka Rail nach Aguas Calientes (Machu Picchu) im Einsatz sind.[5]

Weblinks

 Commons: Linha do Tua – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. IBSE-Telegramm 216, November 2008, S. 7.
  2. SEV
  3. http://www.cm-mirandela.pt/index.php?oid=275
  4. Website der CP mit Fahrplan der Linha do Tua
  5. Helmut Petrovisch: JŽ-Reihe MV-2: VVon Sarajevo bis Machu Picchu. In: Eisenbahn-Revue International 1/2010, S. 49.

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