Lipperbruch

Lipperbruch
Lipperbruch
Stadt Lippstadt
Wappen von Lipperbruch
Koordinaten: 51° 43′ N, 8° 22′ O51.7130555555568.366388888888973Koordinaten: 51° 42′ 47″ N, 8° 21′ 59″ O
Höhe: 73 m ü. NN
Fläche: 2,31 km²
Einwohner: 2.398 (31. Dez. 2010)
Postleitzahl: 59558
Vorwahl: 02941

Lipperbruch ist ein Stadtteil von Lippstadt mit 2398[1] Einwohnern. Es liegt am nördlichen Ende des Stadtgebietes von Lippstadt.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Geographie

Lipperbruch liegt etwa 4 km nördlich von Lippstadt. Lipperbruch ist der nördlichste Ort von Südost-Westfalen. Hier stoßen der Regierungsbezirk Arnsberg, der Regierungsbezirk Münster und der Regierungsbezirk Detmold zusammen. Der "Lipper Bruch" war eine Bruchlandschaft, also eine Mischung aus Sumpf und Moor, der sich durch seine schwere Zugänglichkeit auszeichnete. Neben dem Plaggenstechen war hier nur bedingt Landwirtschaft möglich.

Geschichte vor dem 2. Weltkrieg

Im Jahre 1934 wurde mit der Anlage eines Segelflugplatzes im Bereich des "Lipper Bruchs" begonnen. Ab 1935 begann der Ausbau zu einem Fliegerhorst, der im Jahre 1936 in Betrieb genommen wurde. Ebenfalls im Jahr 1936 wurde die Richthofen-Kaserne bezogen, wodurch Lippstadt nach über 45 Jahren wieder Garnisonsstadt wurde. Am 1. September 1939 begann dann der 2. Weltkrieg.

Geschichte während des 2. Weltkriegs

Ab 1940 war der Fliegerhorst Lipperbruch wiederholt Bomberangriffen ausgesetzt. Am 19. April sowie am 5. Oktober 1944 wurde der Fliegerhorst durch Luftangriffe schwer beschädigt. Kurz bevor im April 1945 der Fliegerhorst durch amerikanische Verbände eingenommen wurde, wurden alle wichtigen militärischen Gebäude durch deutsche Wehrmachtsverbände gesprengt.

Geschichte nach dem 2. Weltkrieg

Die Amerikaner übergaben im Juni 1945 den Fliegerhorst an die Britische Armee, da die Region in der britischen Besatzungszone lag. Die Britische Armee nutzte einen Teil des ehemaligen Fliegerhorstes als Bombenabwurfplatz. Der Rest des ehemaligen Fliegerhorstes wurde größtenteils landwirtschaftlich genutzt.

Am 29. Oktober 1946 wurde aus dem ehemaligen Fliegerhorst offiziell der Lipperbruch. Auf einem Teil des Fliegerhorstes errichtete die Britische Armee eine eigene Kaserne. Diese verließ das Gelände jedoch 1956 wieder um in der ehemaligen Flak-Kaserne in Lippstadt Einzug zu halten. Nach einer kurzen Nutzung des Kasernengeländes in Lipperbruch durch die Bundeszollschule wurde das Gelände im Dezember 1957 durch die Bundeswehrverwaltung übernommen und das Feldartilleriebatallion 71 bezog den Standort.

Besiedlung

Durch die Rückkehr von Soldaten und Aufnahme von Flüchtlingen und Vertriebenen nach dem Krieg entwickelte sich die Wohnraumsituation dramatisch. Die ehemaligen Kasernengebäude wurden nach und nach zur Linderung der Wohnungsnot genutzt. Nachdem die nach dem Krieg etwas unklaren Besitzverhältnisse geklärt waren, begann im Jahr 1949 die planmäßige Besiedlung des Lipperbruch. Viele Flüchtlinge und Vertriebene stammten dem Osten (Pommern, Ostpreußen, Westpreußen, Schlesien und Sudetenland. Diese Namen finden sich auch heute noch im Bild Lipperbruchs in Siedlungs und/oder Straßennamen wieder.

Wappen

Das frühere Gemeindewappen Lipperbruchs ist dreigeteilt und zeigt im linken oberen Teil einen weißen Wellenbalken der die Wasserläufe Lipperbruchs symbolisiert. Oben rechts befindet sich eine Eiche die die Kultivierung des Geländes symbolisiert. Im unteren Teil befindet sich die Lippische Rose als Symbol der Zugehörigkeit zur Stadt Lippstadt.

Literatur

  • „Lipperbruch - Ein Spiegelbild deutscher Zeitgeschichte“ von W.Suchanek und O.Bittner ISBN 3-9804307-0-7
  • „Fliegerhorste und Einsatzhäfen der Luftwaffe“ von Karl Ries und Wolfgang Dierich ISBN 3613014866

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Stadt Lippstadt: Wohnbevölkerung in der Stadt Lippstadt (Stand: 31. Dezember 2010, abgerufen am 7. Mai 2011)

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