Antimonbutter

Antimonbutter
Kristallstruktur
Allgemeines
Name Antimon(III)-chlorid
Andere Namen
  • Antimontrichlorid
  • Spießglanzbutter
  • Antimonbutter
Verhältnisformel SbCl3
CAS-Nummer 10025-91-9
Kurzbeschreibung farblose, hygroskopische, weiche Masse mit stechendem Geruch
Eigenschaften
Molare Masse 228,11 g/mol
Aggregatzustand

fest

Dichte

3,14 g/cm³[1]

Schmelzpunkt

73 °C[1]

Siedepunkt

223 °C[1]

Dampfdruck

0,16 mbar bei 20 °C[1]

Löslichkeit
  • leicht löslich in Wasser (931 g/l bei 20 °C[1])
  • löslich in Ethanol Chloroform, Benzol, Aceton, Schwefelkohlenstoff, Dioxan, Tetrachlorkohlenstoff und Ether
  • unlöslich in Pyridin, Chinolin und organischen Basen
Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [2]
Ätzend Umweltgefährlich
Ätzend Umwelt-
gefährlich
(C) (N)
R- und S-Sätze R: 34-51/53
S: (1/2)-26-45-61
LD50

525 - 675 mg/kg oral Ratte[3]

WGK 2[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Antimon(III)-chlorid ist eine chemische Verbindung bestehend aus den Elementen Antimon und Chlor Es gehört zur Stoffklasse der Chloride.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Antimon(III)-chlorid wurde zuerst von Johann Rudolph Glauber dargestellt.

Gewinnung und Darstellung

Antimon(III)-chlorid kann durch Reaktion von Antimon oder Antimon(III)-oxid mit konzentrierter Salzsäure gewonnen werden.

Eigenschaften

Physikalische Eigenschaften

Antimon(III)-chlorid kristallisiert in einer verzerrten Uran(III)-chlorid-Struktur. Sie liegt in Form einer weichen Masse mit stechendem Geruch vor, welche an feuchter Luft raucht. Die Dämpfe von Antimon(III)-chlorid sind 7,88 mal schwerer als Luft.

Chemische Eigenschaften

Antimon(III)-chlorid ist leicht löslich in Wasser, hydrolysiert jedoch heftig bei Zugabe größerer Mengen Wasser, wobei Antimonoxychlorid und Chlorwasserstoff entstehen.

\mathrm{SbCl_3 + \ H_2O \longrightarrow \ SbOCl + 2 \ HCl}

Verwendung

Antimon(III)-chlorid wird als Reagenz zum Nachweis von Vitamin A und anderen Carotinoiden beim Carr-Price-Test verwendet, wobei eine blaue Komplexverbindung entsteht, die durch Colormetrie gemessen werden kann. Es dient weiterhin als Katalysator für Polymerisations- und Chlorierungsreaktionen in der organischen Chemie, bei der Herstellung von Flammschutzmitteln, Pigmenten und anderen Antimonverbindungen. Weiterhin wurde die Verbindung früher Absinth zugesetzt, um künstlich eine milchige Trübung des Getränks hervorzurufen.

Sicherheitshinweise

Antimon(III)-chlorid ist als krebserzeugend nach Kategorie 2 und keimzellmutagen nach Kategorie 3B eingestuft.

Quellen

  1. a b c d e f Eintrag zu CAS-Nr. 10025-91-9 in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 23.10.2007 (JavaScript erforderlich)
  2. Eintrag zu CAS-Nr. 10025-91-9 im European chemical Substances Information System ESIS
  3. Datenblatt von BgChemie

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