- Livigno
-
Livigno Staat: Italien Region: Lombardei Provinz: Sondrio (SO) Lokale Bezeichnung: Livign Koordinaten: 46° 32′ N, 10° 8′ O46.53333333333310.1333333333331816Koordinaten: 46° 32′ 0″ N, 10° 8′ 0″ O Höhe: 1.816 m s.l.m. Fläche: 211 km² Einwohner: 5.991 (31. Dez. 2010)[1] Bevölkerungsdichte: 28 Einw./km² Postleitzahl: 23030 Vorwahl: 0342 ISTAT-Nummer: 014037 Demonym: Livignaschi Schutzpatron: Santa Maria Website: Livigno Livigno (deutsch Luwin) ist eine Gemeinde der italienischen Provinz Sondrio in der Lombardei mit 5991 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2010).
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Livigno liegt auf einer Höhe von 1.816 m s.l.m. in den Livigno-Alpen, ist zollfreie Zone und ein beliebter Wintersportort. Es liegt am Fluss Spöl (früher Aqua Granda), der in den an der Südspitze angrenzenden Lago di Livigno fließt und später im Engadin in den Inn und damit in die Donau mündet. Das Tal liegt also nördlich der Wasserscheide der Alpen.
Trepalle, ein Ortsteil Livignos, ist nach eigenen Angaben der höchste dauerhaft bewohnte Ort Europas auf einer Seehöhe von 1907 bis 2250 Metern, am Passo d’Eira. Die meisten Quellen gehen jedoch davon aus, dass der schweizerische Weiler Juf in der Gemeinde Avers GR diesen Titel trägt. Der Theorienstreit gründet daher, dass die höchsten Häuser von Trepalle tatsächlich höher gelegen sind als jene von Juf, die tiefsten Häuser in Trepalle jedoch über 200 Meter tiefer liegen als jene von Juf. Hinzu kommt, dass Juf - anders als Trepalle - eine geschlossene Siedlung bildet. Allgemein wird jedoch der Kern einer Siedlung (Amtsgebäude, Kirche, ...) als Referenzpunkt gewählt, da sonst zahlreiche Gemeinden in den Alpen aufgrund mehr oder weniger hoch über dem Ortskern thronenden, teilweise mittlerweile ganzjährig bewohnten Alpsiedlungen, Maiensässen etc. diesen Titel in Anspruch nehmen könnten. Unbestritten steht in Trepalle die höchstgelegene Kirche Europas (2.079 m s.l.m.).
Geschichte
Seit 1000 n. Chr. ist das Tal von Livigno bewohnt, anfangs aus militär-strategischen Gründen. Im 17. Jahrhundert wurde Livigno die rechtliche und wirtschaftliche Autonomie durch die Bündner Herrscher des Veltlins verliehen. 1805 wurde Livigno wegen seiner exponierten und früher im Winter kaum erreichbaren Lage von Napoleon zur zollfreien Zone erklärt, damit es trotzdem ganzjährig bewohnt wird. Österreich-Ungarn erkannte diese Vorteile 1818 an. 1910 wurde Livignos Status von Italien und schließlich 1960 auch von der Europäischen Gemeinschaft bestätigt. Livigno gehört gemäß Art. 3 Abs. 1 ZK nicht zum Zollgebiet der Gemeinschaft. Naturgemäß spielte der Schmuggel stets eine große Rolle, wovon heute noch Namen von Lokalen und Bezeichnungen von Wanderwegen zeugen.
Da Livigno bis 1951 sechs Monate im Jahr von der Außenwelt abgeschnitten war, kann es als unechte Exklave bezeichnet werden und erhielt den Übernamen Piccolo Tibet („Klein-Tibet“). Seither wird der Passo di Foscagno auch im Winter freigeräumt, und von kurzen Unterbrechungen abgesehen ist Livigno von der italienischen Seite ganzjährig erreichbar. Zugänglich ist das Tal außerdem von der schweizerischen Straße Nr. 28 zwischen Zernez und dem Ofenpass durch den in den 1960er Jahren erbauten mautpflichtigen Munt-la-Schera-Tunnel sowie während der Sommermonate tagsüber vom Berninapass über die Forcola di Livigno über die von Mussolini 1937 erbaute Passstraße.
Ein Teil des Ortes wurde in den 1960er Jahren beim Bau des Lago di Livigno zerstört.
Tourismus
Die entscheidende Rolle im Tourismus in Livigno spielt der Wintersport, auch wenn versucht wird, durch attraktive Mountainbike- und Wandermöglichkeiten auch im Sommer Touristen zu gewinnen.
Im Winter stehen 33 Liftanlagen mit einer Gesamtkapazität von 46.460 Personen/Stunde zur Verfügung, die 115 km Piste erschließen. Dazu kommen noch 40 km Langlaufloipe. Weil Arrangements von Samstag bis Samstag üblich sind, bilden sich in der Wintersaison an diesen Tagen jeweils lange Staus zwischen dem Ort und der Einfahrt zum einspurigen Munt-la-Schera-Tunnel.
Das Zentrum von Livigno ist Fußgängerzone, die aber von Autos zur An- und Abreise zu dort gelegenen Hotels befahren werden kann. Vier kostenlose Buslinien verkehren ganzjährig im Ort. Hinzu kommen insbesondere während der Sommer- und Winterferien sowie an Samstagen zahlreiche Einkaufstouristen, die von tiefen Preisen auf zollfreie Artikel profitieren, v.a. auf alkoholische Getränke, Tabakwaren, Parfums und Kraftstoffe. Ähnlich wie Samnaun erhebt auch die Gemeinde Livigno geringfügige eigene Abgaben auf die ansonsten zollfreien Produkte, aber im Gegensatz zur schweizerischen „Konkurrenz“ wird in Livigno keine Mehrwertsteuer erhoben.
Sport
- Am 22. Mai 2005 endete die 14. Etappe des Giro d’Italia in Livigno mit einem Sieg des Kolumbianers Iván Parra.
- Im Jahr 2005 fand die Mountainbike-Weltmeisterschaft in Livigno statt.
- Der alpine Skisportler Giorgio Rocca stammt aus Livigno.
Weblinks
Commons: Livigno – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Statistiche demografiche ISTAT. Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica vom 31. Dezember 2010.
Gemeinden in der Provinz Sondrio in der Region LombardeiAlbaredo per San Marco | Albosaggia | Andalo Valtellino | Aprica | Ardenno | Bema | Berbenno di Valtellina | Bianzone | Bormio | Buglio in Monte | Caiolo | Campodolcino | Caspoggio | Castello dell’Acqua | Castione Andevenno | Cedrasco | Cercino | Chiavenna | Chiesa in Valmalenco | Chiuro | Cino | Civo | Colorina | Cosio Valtellino | Dazio | Delebio | Dubino | Faedo Valtellino | Forcola | Fusine | Gerola Alta | Gordona | Grosio | Grosotto | Lanzada | Livigno | Lovero | Madesimo | Mantello | Mazzo di Valtellina | Mello | Menarola | Mese | Montagna in Valtellina | Morbegno | Novate Mezzola | Pedesina | Piantedo | Piateda | Piuro | Poggiridenti | Ponte in Valtellina | Postalesio | Prata Camportaccio | Rasura | Rogolo | Samolaco | San Giacomo Filippo | Sernio | Sondalo | Sondrio | Spriana | Talamona | Tartano | Teglio | Tirano | Torre di Santa Maria | Tovo di Sant’Agata | Traona | Tresivio | Val Masino | Valdidentro | Valdisotto | Valfurva | Verceia | Vervio | Villa di Chiavenna | Villa di Tirano
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Livigno — Dans la rue principale de Livigno Administration Pays … Wikipédia en Français
Livigno — Livigno … Wikipedia Español
Livigno — (spr. winnjo), Valle di, deutsch Welsch Livinen, die obere Talstufe des Spöl (Nebenfluß des Inn) in der ital. Prov. Sondrio. Die Gemeinde L. (1901) 971 E … Kleines Konversations-Lexikon
Livigno — Infobox CityIT img coa = official name = Livigno name = Livigno region = Lombardy province = Province of Sondrio (SO) elevation m = 1816 area total km2 = 211 population as of = 2004 population total = 5200 population density km2 = 25 timezone =… … Wikipedia
Livigno — Original name in latin Livigno Name in other language Livigno State code IT Continent/City Europe/Rome longitude 46.53471 latitude 10.13375 altitude 1823 Population 5069 Date 2012 02 15 … Cities with a population over 1000 database
Livigno Chalets — (Ливиньо,Италия) Категория отеля: Адрес: Different locations in Livigno (Check in a … Каталог отелей
Livigno, Val di — (spr. wall di liwinnjo), ein Tal eines Zweiges der Spölalpen, zur Lombardei gehörig, bildet die obere Stufe des Spöltals. Der Spöl, ein rechtsseitiger Nebenfluß des Inn, durchfließt, indem er die Schweiz betritt, ein waldreiches Schluchtental,… … Meyers Großes Konversations-Lexikon
Livigno-Alpen — (spr. winnjo), westl. Teil der Spölalpen (mittlerer Teil der Rhätischen Alpen), in der Cima di Piazzi 3439 m hoch; Piz Languard 3266 m … Kleines Konversations-Lexikon
Livigno Range — Geobox|Range name=Livigno Range image caption=View from the Munt la Schera mountain to the Lago di Livigno reservoir country=Switzerland |country1=Italy state=Graubünden | state1=Lombardy parent=Central Eastern Alps border=| border1=|border2=… … Wikipedia
Livigno-Alpen — dep1f1dep2p5 Livigno Alpen (AVE 67) Lage der Livigno Alpen innerhalb der Ostalpen Höchster Gipfel … Deutsch Wikipedia