Anton Ernst von Schaffgotsch

Anton Ernst von Schaffgotsch
Anton Ernst von Schaffgotsch, Lithographie von Faustin Herr, 1842
Anton Ernst von Schaffgotsch

Anton Ernst von Schaffgotsch (auch: Anton Ernst Graf Schaffgotsch(e); tschechisch: Antonín Arnošt Schaffgotsche; * 16. Februar 1804 in Brünn; † 31. März 1870) war Bischof von Brünn.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft und Werdegang

Anton Ernst von Schaffgotsch entstammte der böhmischen Linie des schlesischen Adelsgeschlechts Schaffgotsch. Sein Onkel war der erste Bischof von Budweis, Johann Prokop von Schaffgotsch. Anton Ernst studierte Theologie in Brünn, wo er am 8. September 1827 zum Priester geweiht wurde. Nach dem Erwerb des theologischen Doktorgrades war er ab 1831 Pfarrer von Groß Tajax. 1837 wurde er Domherr des Metropolitankapitels von Olmütz, ein Jahr später stieg er zum Propst von Kremsier auf. Am 20. Oktober 1839 wurde er zum Titularbischof von Aureliopolis geweiht.

Bischof von Brünn

Nach dem Tod des Brünner Bischofs Franz Anton Gindl wurde Anton Ernst von Schaffgotsch am 15. Juli 1841 zu dessen Nachfolger ernannt. Der päpstlichen Bestätigung vom 27. Januar 1842 folgte am 5. Mai des Jahres die Inthronisation.

Während seiner Amtszeit ließ Schaffgotsch für die Gläubigen seines Sprengels Volksmissionen durchführen. Für den Klerus führte er geistliche Exerzitien ein. Er bekämpfte den noch teilweise vorhandenen Geist des Josephinismus. 1849 nahm er an der österreichischen Bischofskonferenz teil, die dem Kaiser verschiedene Forderungen über die Rechte der Kirche vorlegte. 1853 gründete er für sein Bistum ein Knabenseminar, dem er testamentarisch den größten Teil seines Vermögens bestimmte.

Literatur

  • Johann Zabel: Zweihundert Jahre Bistum Brünn (1777-1977). Schriftenreihe des Sudetendeutschen Priesterwerkes, Band XXI, Königstein/Taunus 1975
  • A. Kuzio-Podrucki: Schaffgotschowie. Zmienne losy śląskiej arystokracji. Bytom 2007, ISBN 978-83-923733-1-5 (poln.)
  • A. Kuzio-Podrucki, Das Haus Schaffgotsch. Das wechselvolle Schicksal einer schlesischen Adelsdynastie, Tarnowskie Góry 2009, ISBN 978-83-61458-32-6

Weblinks


Vorgänger Amt Nachfolger
Franz Anton Gindl Bischof von Brünn
1841–1870
Karl Nöttig

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