- Bistum Brünn
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Bistum Brünn Basisdaten Staat Tschechien Metropolitanbistum Erzbistum Olmütz Diözesanbischof Vojtěch Cikrle Weihbischof Petr Esterka Generalvikar Jiří Mikulášek Fläche 10.597 km² Pfarreien 449 (31. Dezember 2007 / AP 2009) Einwohner 1.354.000 (31. Dezember 2007 / AP 2009) Katholiken 533.000 (31. Dezember 2007 / AP 2009) Anteil 39,4 % Diözesanpriester 284 (31. Dezember 2007 / AP 2009) Ordenspriester 95 (31. Dezember 2007 / AP 2009) Ständige Diakone 31 (31. Dezember 2007 / AP 2009) Katholiken je Priester 1.406 Ordensbrüder 117 (31. Dezember 2007 / AP 2009) Ordensschwestern 338 (31. Dezember 2007 / AP 2009) Ritus Römischer Ritus Liturgiesprache Tschechisch Kathedrale St. Peter und Paul Website www.biskupstvi.cz Das Bistum Brünn (tschech.: Diecéze brněnská; lat.: Dioecesis Brunensis) ist eine Suffragandiözese des Erzbistums Olmütz in Tschechien mit Sitz in Brünn (Brno).
Inhaltsverzeichnis
Vorgeschichte
Nach den Grenzverschiebungen der Schlesischen Kriege, die endgültig 1763 im Hubertusburger Frieden festgelegt wurden, sollten auch die Bistumsgrenzen an die neuen Staatsgrenzen angepasst werden. Bei den hierzu 1773–1774 geführten Geheimverhandlungen zwischen Österreich, Preußen und dem Heiligen Stuhl, die die Schaffung der Bistümer Troppau und Brünn vorsahen, konnte jedoch keine Einigung erzielt werden. Nach dem Tod des Olmützer Bischofs Maximilian Reichsgraf von Hamilton wurden die Verhandlungen wieder aufgenommen, scheiterten jedoch an der ablehnenden Haltung Preußens, das auf große Teile des Erzbistums Breslau, die nunmehr in Österreichisch-Schlesien lagen, hätte verzichten müssen. Die böhmische Königin Maria Theresia gab deshalb die Gründung eines Bistums Troppau auf und verhandelte Anfang 1777 mit dem Heiligen Stuhl um die Errichtung des Bistums Brünn, dessen Notwendigkeit sie mit seelsorglichen Aspekten begründete.
Gründung
Papst Pius VI. gründete im Sommer 1777 für den mittleren und südlichen Teil Mährens das Bistum Brünn, dem die Kreise Brünn, Znojmo und Jihlava sowie die Herrschaften Chirlowitz und Wischau zugewiesen wurden. Gleichzeitig erhob er das Bistum Olmütz zum Erzbistum und Brünn zu dessen Suffragandiözese.
Das neue Bistum Brünn bestand aus 18 Dekanaten mit 151 Pfarreien und 28 Lokalien. Kathedrale wurde die Brünner Kollegiatskirche St. Peter und Paul. Das dort seit 1298 bestehende Kollegiatskapitel wurde zum Domkapitel erhoben, und dessen Propst Matthias Franz Chorinský von Ledska zum ersten Bischof ernannt.
18. und 19. Jahrhundert
Große Probleme ergaben sich für das neu gegründete Bistum bei der Priesterausbildung, nachdem 1773 die Jesuitenkollegien in Brünn, Znaim und Iglau aufgehoben worden waren. Da Brünn Sitz der mährischen Landesregierung war, wurde 1778 die Universität Olmütz mit der Theologischen Fakultät nach Brünn verlegt, geriet jedoch bald in Auseinandersetzungen zwischen Jansenisten und konservativen Theologen, auf deren Seite Bischof Chorinský stand, der sich jedoch nicht durchsetzen konnte. Die Universität wurde 1782 nach Olmütz zurückverlegt und im selben Jahr auf Diözesangebiet auf Weisung Josephs II. acht Klöster, darunter die bedeutende Abtei Klosterbruck, aufgelöst.
Chorinskýs Nachfolger Johann Baptist Lachenbauer, ein Anhänger der Josephinischen Reformen, war bestrebt, diese mustergültig umzusetzen. Erst in der Amtszeit des Bischofs Vinzenz Joseph Graf von Schrattenbach konnte im Gebäude des ehemaligen Dominikanerklosters das Brünner Priesterseminar errichtet werden. 1862 wurde das Dekanat Wischau ausgegliedert und dem Erzbistum Olmütz zuwiesen.
20. Jahrhundert
Nach dem Tod des Bischofs Karel Skoupý 1972 trat bis 1989 eine Sedisvakanz ein, da die kommunistischen Machthaber der damaligen Tschechoslowakei eine Neueinsetzung verhinderten. Erst nach der Samtenen Revolution von 1989 konnte Vojtěch Cikrle zum neuen Bischof von Brünn ernannt und geweiht werden. Ihm steht seit 1999 Petr Esterka als Weihbischof zur Seite.
Siehe auch
- Liste der Bischöfe von Brünn
- Römisch-katholische Kirche in Tschechien
- Liste der katholischen Bistümer
Literatur
- Erwin Gatz (Hrsg): Bistum Brünn. In: Die Bistümer des Heiligen Römischen Reiches von ihren Anfängen bis zur Säkularisation. Herder, Freiburg im Breisgau 2003, ISBN 3-451-28075-2, S. 154–155.
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