Lothar Groppe

Lothar Groppe

Lothar Groppe SJ (* 30. Juli 1927 in Münster) ist Jesuit und Militärpfarrer a. D. Als Publizist befasst er sich vorwiegend mit religiösen, geschichtlichen und politischen Themen.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Lothar Groppe ist der Sohn des Widerstandskämpfers Theodor Groppe, der Generalleutnant der Wehrmacht war, 1942 degradiert, aus der Wehrmacht ausgestoßen und im August 1944 von der Gestapo verhaftet wurde.

Nach dem Krieg studierte Lothar Groppe Rechtswissenschaft, trat 1948 in den Jesuitenorden ein und wurde am 31. Juli 1959 zum Priester geweiht. Er lehrte an Gymnasien, war ab 1962 in der Militärseelsorge und von 1963 bis 1971 als Dozent und Militärdekan an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg tätig, die General- und Admiralstabsoffiziere ausbildet.[1] Von 1973 bis 1987 hielt er Vorlesungen und Seminare für die österreichischen Generalstabslehrgänge. Eine Zeit lang leitete er die deutsche Sektion des Radio Vatikan. Ferner ist er publizistisch tätig und veröffentlicht vielfältige Aufsätze, u. a. in Theologisches, Katholische Bildung, Junge Freiheit und "Soldat im Volk".

Bis zu deren Einstellung schrieb er oft für die katholische Jugendzeitschrift "Komm Mit" sowie im gleichnamigen Kalender bzw. Jahrbuch, da er ein enger Freund des inzwischen verstorbenen Herausgebers Günter Stiff war. Heute publiziert Groppe noch oft zu Glaubensfragen in der "Kirchlichen Umschau". Einen Schwerpunkt seiner Tätigkeit bilden Beiträge zum Kirchenkampf im Dritten Reich und Stellungnahmen zur Kritik an Papst Pius XII.

Mit Caspar von Schrenck-Notzing, Gerhard Löwenthal, Christa Meves und Hans Graf Huyn (CSU) betreute er das "Konservative Büro" in Bielefeld.

Im „Ostpreußenblatt“, der Märkischen Zeitung und in Vorträgen setzt sich Groppe für die Sache der Vertriebenen ein und nimmt Stellung gegen die Instrumentalisierung von Auschwitz. Zusammen mit Franz Uhle-Wettler und dem Staats- und Wirtschaftspolitische Gesellschaft (SWG) unterstützte er die Kritik an der Wehrmachtsausstellung.

Von 1982 bis 2006 war er als Krankenhausseelsorger in Berlin und Bad Pyrmont tätig, danach bis Ende 2007 als Hausgeistlicher in Berlin. Zwischenzeitlich lebte er in Köln-Mülheim und wohnt derzeit in Timmendorfer Strand.

Einzelnachweise

  1. Hamburger Abendblatt vom 2. Februar 1971, S. 6.

Veröffentlichungen

  • Theodor Groppe (1882–1973) - Der »Schwarze General«. Ein deutscher Soldat im Kampf für Recht und Sitte, Wien 1977
  • Die Erzbischöfliche Hilfsstelle für nichtarische Katholiken in Wien, Wien 1978
  • Die Stellung der katholischen Kirche zu Krieg und Frieden, Wien 1981
  • Theodor Groppe, der "schwarze General" als Widerstandskämpfer, Wien 1985
  • Friedrich von Spee. Priester, Dichter, Kämpfer für die Menschenrechte (zum 350. Todestag), Wien 1986
  • P. Michael Pro SJ (1891–1927). Ein mexikanischer Schlingel wird Priester und Martyrer, München 1988
  • Zur Seligsprechung von Kardinal Graf von Galen (1878–1946) am 9. Oktober 2005, Katholische Bildung, Sonderdruck, Essen 10/2005
  • Des "schwarzen Generals" Kampf um Recht und Sitte. In: Neues Magazin für Hanauische Geschichte 2008, S. 193 – 222
  • Antisemitismus darf nicht ohne Widerspruch bleiben. In: Theologisches; Heft 1/2-2009

Beiträge in:

  • Klaus Motschmann (Hrsg.): Abschied vom Abendland? Die Moderne in der Krise, Leopold Stocker Verlag, Graz ISBN 978-3-7020-0798-0
  • Dieter Stein (Hrsg.): Ein Leben für Deutschland. Gedenkschrift für Wolfgang Venohr 1925-2005, Berlin 2005, Verlag Junge Freiheit, ISBN 978-3-929886-24-5
  • Georg Ratzinger, Roger Zörb (Hrsg.): Festschrift der Gesellschaft zur Förderung öffentlicher Verantwortung e. V. für den Heiligen Vater Papst Benedikt XVI. - Zum 80. Geburtstag, Lünen 2007
  • Klaus Motschmann (Hrsg.): Zeugnis und Widerstand - Der Christ in Kultur- und Kirchenkämpfen unserer Zeit, Uhldingen-Mühlhofen 2007
  • Thomas Marin (Hrsg.): Theodor Groppe - der "Schwarze General" - Ein katholischer Soldat im Kampf für Recht und Sitte, Bad Schussenried 2008, ISBN 978-3-87336-909-2

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Groppe (Begriffsklärung) — Groppe steht für: einen kleinen auch in Deutschland vorkommender Süßwasserfisch, siehe Groppe die Familie der Knochenfische, siehe Groppen Groppe ist der Familienname folgender Personen: Carola Groppe (* 1964), deutsche Historikerin und… …   Deutsch Wikipedia

  • Theodor Groppe — Theodor Groppe, auch der Schwarze General genannt, (* 16. August 1882 in Trier; † 28. April 1973 ebenda) war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalleutnant im Zweiten Weltkrieg. Aufgrund seiner regimekritischen Haltung wurde er Ende 1941 aus der …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Grl–Gro — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Gro — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste berühmter Jesuiten — Diese Liste ist chronologisch nach Geburtsjahr geordnet und beinhaltet eine Auswahl von überregional bedeutenden Mitgliedern des Jesuitenordens. Generalobere, deren Geburtsjahr unbekannt ist, wurden unmittelbar nach ihrem Vorgänger eingeordnet.… …   Deutsch Wikipedia

  • Evangelische Notgemeinschaft in Deutschland — Die Evangelische Notgemeinschaft in Deutschland ist eine konservative Vereinigung von Mitgliedern der EKD (Evangelischen Kirche in Deutschland). Die EKD stuft sie als „sehr konservative Laienorganisation“ ein. In Ihrer Satzung definiert sich die… …   Deutsch Wikipedia

  • Burschenschaft Normannia zu Jena — Wappen Basisdaten Hochschulort: Jena, Deutschland Gründung: 14. Dezember 1999 in Jena Farben: schwarz weiß rot Webseite …   Deutsch Wikipedia

  • Criticon — criticón war eine rechtskonservative deutsche Vierteljahres Zeitschrift. Ihr letzter Untertitel lautete Magazin für Mittelstand, Marktwirtschaft und Freiheit. Die Zeitschrift wurde zuletzt in Bonn verlegt. 2005 wurde die Zeitschrift in Neue… …   Deutsch Wikipedia

  • Neue Nachricht — criticón war eine rechtskonservative deutsche Vierteljahres Zeitschrift. Ihr letzter Untertitel lautete Magazin für Mittelstand, Marktwirtschaft und Freiheit. Die Zeitschrift wurde zuletzt in Bonn verlegt. 2005 wurde die Zeitschrift in Neue… …   Deutsch Wikipedia

  • Miguel Pro — Miguel Agustín Pro Juárez SJ (Deutsch: Michael Augustin Pro Juárez), (* 13. Januar 1891 in Concepción del Oro, Mexiko; † 23. November 1927 in Mexiko Stadt) war ein katholischer Priester und Märtyrer, der von der katholischen …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”