Lothar Zinn

Lothar Zinn (* 19. März 1938 in Erfurt; † 29. Februar 1980 in Berlin) war ein DDR-Schachmeister und Internationaler Meister.

Zinn war ein erfolgreicher Schachspieler. Er war Internationaler Meister der FIDE, DDR-Meister und Mitglied der DDR-Nationalmannschaft.

Leben

Anita Zinn, seine Frau.^[1]

Zinn wuchs in Erfurt in einer schachlich vorbelasteten Familie auf. Bereits sein Großvater und sein Vater besaßen eine erstaunliche Spielstärke. So verwunderte es nicht, dass er bereits Schach spielen konnte, bevor er zur Schule kam. Nach dem Abitur erlernte er den Beruf eines Werkzeugmachers. Es folgte ein Studium an der Technischen Hochschule Dresden. Als Diplom-Ingenieur war er danach in der Datenverarbeitung tätig. Etwa 1960 zog er nach Berlin. Es folgten die bedeutendsten Turniererfolge, wobei er sich schon früher bei Pionier- und Jugendmeisterschaften ausgezeichnet hatte.

1980 starb Zinn nach schwerer Krankheit kurz vor Vollendung seines 42. Lebensjahres.
Er war mit Anita Zinn verheiratet, Vierte bei der 1. Fernschachweltmeisterschaft der Frauen, die Olga Rubzowa gewann.^[2]

Erfolge

14-jährig gelang Zinn 1952 der erste große Erfolg. Er gewann - ohne einen einzigen Punkt abzugeben - die Pioniermeisterschaft der DDR. 1961 in Premnitz sorgte er bei der DDR-Meisterschaft der Männer für eine Sensation, als er vor dem haushohen Favoriten Wolfgang Uhlmann den Titel holte. 1965 in Annaberg-Buchholz konnte er diesen Erfolg wiederholen. Zu dieser Zeit lebte er bereits in Berlin, wo er mehrfach die Stadtmeisterschaft errang, zuletzt 1979. 1965 wurde Lothar Zinn von der FIDE der Titel "Internationaler Meister" verliehen.^[3]

Turniere

1962, 1966, 1968 und 1970 in Siegen war Zinn Mitglied der DDR-Mannschaft bei der Schacholympiade.^[4] 1970 gewann er mit der DDR-Mannschaft zwei Bronzemedaillen bei der 4. Europa-Mannschaftsmeisterschaft in Kapfenberg.^[5] Von seinen internationalen Resultaten ragen besonders heraus: Der 5. Platz beim Hallenser Zonenturnier 1967 (hinter Portisch, Hort, Matulović und Uhlmann) und der mit den GM Matanović und Ivkov geteilte 3. Rang in Maribor im gleichen Jahr (hinter Unzicker und Reshevsky).

Vereine

Zinn spielte zuerst bei der BSG Optima Erfurt, danach beim SC Chemie Halle. Seinen ersten DDR-Meistertitel 1961 errang er für den SC Einheit Dresden. Nach dem Umzug nach Berlin wurde er Mitglied des TSC Berlin.

Einzelnachweise

1. ↑ Berliner Schachverband: Anita Zinn, die Frau von Lothar Zinn. Quelle: SCHACH 7/1965, S.203
2. ↑ 1. Fernschach-Weltmeisterschaft der Frauen auf TeleSchach
3. ↑ Willy Iclicki: FIDE Golden book 1924-2002. Euroadria, Slovenia, 2002, S. 90
4. ↑ MEN'S CHESS OLYMPIADS - Zinn, Lothar (East Germany) auf Olimpbase (englisch)
5. ↑ EUROPEAN MEN'S TEAM CHESS CHAMPIONSHIP - Zinn, Lothar (East Germany) auf Olimpbase (englisch)

Weblinks

• Faksimile des Nachrufs in SCHACH 4/1980
• Porträt in der Berliner Zeitung vom 3. Dezember 2005