- Ludwig Chicken
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Ludwig („Lutz“) Chicken (* 31. Juli 1915 in Klagenfurt, † 9. September 2011) war ein Südtiroler Alpinist und Arzt. Der Sohn einer englisch-österreichischen Familie besaß die britische Staatsbürgerschaft, wuchs in Bozen auf und lebte in Brixen.
Im Jahr 1939 nahm er an der Expedition der Deutschen Himalaya-Stiftung teil, die nach mehreren erfolglosen und dramatischen Expeditionen – wie etwa der Deutschen Nanga-Parbat-Expedition 1934 und der Deutschen Nanga-Parbat-Expedition 1937 – und 31 verunglückten Bergsteigern, endlich den „Schicksalsberg der Deutschen“, den Nanga Parbat erklimmen sollte. Die Leitung der Expedition übernahm Peter Aufschnaiter. Heinrich Harrer und Hans Lobenhoffer waren ebenso Teilnehmer an diesem Unterfangen. Als im Herbst 1939 der Zweite Weltkrieg ausbrach, wurde die Mannschaft am 3. September von den britischen Behörden gefangen genommen und in das indische Internierungslager Dehradun in Nordindien gebracht.[1] Harrer und Aufschnaiter konnten fliehen und gelangten daraufhin an den Hof des Dalai Lama nach Lhasa. Ihre Geschichte schrieb Harrer in „Sieben Jahre in Tibet“ nieder. Chicken und Lobenhoffer blieben jedoch sieben weitere Jahre gefangen und kamen erst 1946 frei.
Nach der Entlassung aus der Gefangenschaft promovierte Chicken 1947 an der Ludwig-Maximilians-Universität in München im Fachgebiet Medizin. In seiner Dissertation verarbeitete er seine Erfahrungen aus der Gefangenschaft. Das Thema der Arbeit lautete „Die Krankheitsindizien im Internierungslager Premnagar“.[1] Er war als Arzt in Brixen tätig und widmete seine Energien dem Wiederaufbau des Südtiroler Alpinwesens und war Mitglied des Alpenvereins Südtirol.
Literatur
- Lutz Chicken: Durchs Jahrhundert. Mein Leben als Arzt und Bergsteiger. Edition Raetia (Hrsg. Alpenverein Südtirol), Bozen 2003, ISBN 88-7283-198-9
Weblinks
- Kurzbiografie von Lutz Chicken auf der Website der Edition Raetia
Fußnoten
- ↑ a b Vgl. Kurzbiografie von Lutz Chicken im Archiv zur Geschichte des individuellen Reisens
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