Ludwig Cauer

Ludwig Cauer
Das Hutten-Sickingen-Denkmal um 1900

Ludwig Cauer (* 28. Mai 1866 in Bad Kreuznach; † 27. Dezember 1947 ebenda) war ein deutscher Bildhauer.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ludwig Cauer wurde als Sohn von Helene und Carl Cauer am 28. Mai 1866 in Bad Kreuznach in die durch seinen Großvater Emil Cauer den Älteren begründete Bildhauerfamilie Cauer geboren. Sein Vater Carl sowie seine Brüder Emil, Robert und Hugo waren ebenfalls Bildhauer.

Seine erste Ausbildung erhielt er im Atelier seines Vaters. Das Jahr 1881 verbrachte er zusammen mit seinem Vater in Rom. Nach dem Tod des Vaters 1855 arbeitete er 1886-1888 in Berlin in den Werkstätten von Albert Wolff und Reinhold Begas und legte in dieser Zeit 1887 das Examen als Kunsthandwerker in Koblenz ab. Er absolvierte den einjährigen Militärdienst 1889/90 und führte anschließend zusammen mit seinem Bruder Robert das von Vater Carl entworfene und begonnene Hutten-Sickingen-Denkmal für Burg Ebernburg in Bad Münster am Stein aus.

Nach zwei Jahren in London 1891 bis 1893 und einem kurzen Aufenthalt in Bad Kreuznach lebte er 1895 bis 1905 in Berlin. Diese Jahre waren geprägt von der Zusammenarbeit mit Reinhold Begas und von der Monumentalplastik. So entstanden 1897 seine Beiträge zum Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmal des ersten deutschen Kaisers Wilhelm I. gegenüber dem Eosanderportal an der Westseite des Berliner Stadtschlosses, zwischen 1897 und 1901 mehrere Statuen für die Berliner Siegesallee und 1901 eine Tritonen- und eine Najadengruppe für die Brunnenanlagen beim Bismarck-Nationaldenkmal vor dem Reichstagsgebäude. Den Wettbewerb zum Bismarckdenkmal hatte er 1896 zusammen mit dem Bruder Emil gewonnen, ausgeführt wurde jedoch ein Entwurf von Reinhold Begas.

Ab 1900 wandte er sich einer schlichteren Formensprache zu. Einem Aufenthalt in Paris 1909 folgte 1912 ein Aufenthalt in der Villa Romana des Deutscher Künstlerbundes in Florenz. 1916 wurde er zum Professor und Mitglied der Berliner Akademie ernannt. Ludwig Cauer zog sich ab 1918 nach Bad Kreuznach zurück und beschäftigte sich vor allem mit Grabmalkunst. In hohem Alter erhielt er 1941 Berufsverbot. Ludwig Cauer starb am 27. Dezember 1947 in Bad Kreuznach.

Werke

1894 Sandsteinstatue (2.50 Meter hoch) von König-Konrad I. auf den Bodensteinerlei in Villmar a. d. Lahn, Hessen.

1890 − 1892 Bronzegruppe Der Durst, Bad Kreuznach
1897 Mitarbeit am National-Denkmal für Kaiser Wilhelm I. vor dem Berliner Schloss
1897 − 1900 Gruppe Kaiser Karl IV. in der Siegesallee, seit Mai 2009 in der Zitadelle Spandau
1901 Tritonen- und Najadengruppe bei den Bassins links und rechts des Bismarck-Nationaldenkmals auf dem Platz der Republik, Berlin. Bei der Umsetzung des Denkmals 1938 an den heutigen Standort am Großen Stern wurden die Nebengruppen entfernt und sind verschollen.
1925 − 1937 Figuren der salischen Kaiser aus Muschelkalk (Konrad II. und seine Gemahlin Gisela, Heinrich III. und Nebenfiguren, Heinrich IV., Heinrich V. und Nebenfigur) im Dompark, Speyer

Würdigungen

In Berlin-Charlottenburg ist eine Grundschule nach Ludwig Cauer benannt.

Weblinks

 Commons: Ludwig Cauer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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