Ludwig Frege

Ludwig Frege
Der langjährige Amtssitz von Ludwig Frege. Das 1875 errichtete Gebäude in der Hardenbergstraße 31 (hinter dem Bahnhof Zoo) war ab 1907 Sitz des Preußischen Oberverwaltungsgerichtes in Berlin, nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1953 des Verwaltungsgerichts für den britischen Sektor, und von 8. Juni 1953 bis August 2002 auch des Bundesverwaltungsgerichtes; heute ist es Sitz des OVG Berlin-Brandenburg

Ludwig Frege (* 1884 in Potsdam; † 25. März 1964 in Überlingen)[1] war ein deutscher Jurist, erster Präsident des Verwaltungsgerichts Berlin, sowie erster Präsident des Bundesverwaltungsgerichtes.

Leben

Frege trat 1912 in den preußischen Justizdienst ein. In dieser Laufbahn war er zuletzt ab 1932 beim Preußischen Oberverwaltungsgericht in Berlin tätig und stieg bis zum Oberverwaltungsgerichtsrat auf. 1942 wurde er in den Ruhestand versetzt. Daraufhin war er von 1942 bis 1945 als Rechtsgutachter bei der Deutschen Industriebank angestellt. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde er ab 1945 zunächst Präsident des Bezirksverwaltungsgerichtes Berlin-Zehlendorf, ab 1951 der erste Präsident des im selben Jahr neu errichteten Verwaltungsgerichts Berlin. Am 13. März 1953 wählte ihn der Richterwahlausschuß zum ersten Präsidenten des durch Gesetz vom 23. September 1952 neu geschaffenen Bundesverwaltungsgerichtes. Er übte das Amt von der Eröffnung des Gerichts (zugleich seine Amtseinführung) am 8. Juni 1953 bis 1955 aus.[2]

Frege war seit 1956 Mitglied der Gesetzlosen Gesellschaft zu Berlin, in der zahlreiche Mitglieder der „gesellschaftlichen Elite“ Preußens zu finden waren.[3] Auch Freges Sohn Joachim Frege schlug die Richterlaufbahn ein. Dessen Sohn Andreas Frege wurde unter dem Künstlernamen Campino als Sänger der Rockgruppe Die Toten Hosen bekannt.[4]

Ludwig Frege war Nachfahre der Familie Frege, der das Fregehaus in Leipzig gehörte.[5]

Einzelnachweise

  1. Beck’sches Juristen Lexikon
  2. Protokoll der 283. Kabinettssitzung der deutschen Bundesregierung am 20. März 1953, Bd. 6, Bundesarchiv
  3. Chronologisches Mitgliederverzeichnis der Gesetzlosen Gesellschaft zu Berlin
  4. Rede von Dr. h.c. Eckart Hien, Präsident des Bundesverwaltungsgerichts a.D.
  5. Leipziger Volkszeitung, 27. August 2003

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