- Ludwig Philipp Strack
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Ludwig Philipp Strack (* 10. August 1761 in Haina, Hessen; † 27. Januar 1836 in Oldenburg) war ein deutscher Maler, Lithograf und Kupferstecher des Klassizismus sowie Eutiner und Oldenburger Hofmaler.
Familie
Er war der Sohn der Luise Margarethe Strack, geborene Tischbein (1727–?). Sein Bruder war der Bückeburger Vedutenmaler und Porträtist Anton Wilhelm Strack (1758–1829).
Strack heiratete 1804 seine Cousine, die Blumenmalerin Magdalena Margareta Tischbein (1763–1836), Tochter des Malers Johann Jacob Tischbein (1725–1791). Ihre Tochter Helene Strack (1798–1853) wurde Aquarellmalerin (Blumen), Sohn Ludwig Strack d. J. (1806–1871) Porträtmaler, beide in Oldenburg.
Nähere Angaben zur Verwandtschaft der Künstlerfamilien Tischbein und Strack hier.
Leben
Ludwig Philipp Strack schuf zahlreiche Darstellungen holsteinischer Landschaftsansichten. Mit seinen Werken begann die Darstellung der holsteinischen Landschaft in der Malerei, als diese ab 1799 durch Kupferstiche in höheren Auflagen publiziert wurden.
Strack wurde ab 1773 von seinem Onkel, dem Kasseler Hofmaler Johann Heinrich Tischbein d. Ä. ausgebildet. 1783–1786 absolvierte er Studienaufenthalte in Oldenburg, Hamburg und Lübeck. 1787–1794 hielt er sich in Italien auf, überwiegend in Neapel und Rom.
Nach Deutschland zurückgekehrt, erhielt Strack im Jahr 1796 beim Landgrafen (ab 1803 Kurfürst) Wilhelm IX. von Hessen-Kassel (1743–1821) eine Anstellung als Hoflandschaftsmaler. Doch Wilhelm IX. hatte größeres Interesse am Ausbau seiner Schlösser und Parks, weniger an der Malerei, weshalb er schlecht bezahlte. Deshalb bat Strack schon zwei Jahre später in einem Schreiben vom 17. Dezember 1798 um seinen Abschied, um am Eutiner Hof eine Anstellung aufzunehmen, da die Verdienstmöglichkeiten dort besser seien. Dieses erste Gesuch wurde abgelehnt, weshalb Strack im März 1799 seine Bitte wiederholte. Der Landgraf forderte darauf hin alle Strack gezahlten Reisegelder von ihm zurück, bevor er ihm das Gesuch bewilligen werde.
Beide müssen sich geeinigt haben, denn 1799–1803 war Strack als Landschafts- und Hofmaler am Eutiner Hof angestellt. Der in Eutin residierende Fürstbischof des Fürstbistums Lübeck war durch den Vertrag von Zarskoje Selo 1773 in den Besitz der Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst gelangt, die 1777 durch kaiserliche Verfügung zum Herzogtum Oldenburg vereinigt wurden.
In seiner Eutiner Zeit verrichtete Strack um 1799 Arbeiten im Herrenhaus von Gut Knoop, wo auch der junge italienische Maler Giuseppe Anselmo Pellicia (1775 bis nach 1840) tätig war. Wertvolle Réveillon-Tapeten und Leinwandgemälde von Strack sind noch heute erhalten. So gibt es im zentralen Gartensaal mit der großen Gartenterrasse vier großformatige Leinwandgemälde mit italienischen Landschaften. Diese „Ideallandschaften“ waren der realen Landschaft des Gartens am Eiderkanal gewissermaßen gegenüber gestellt: Der Landschaftspark wurde als Kunstwerk verstanden und mit dem Herrenhaus verknüpft.
Etwa zur selben Zeit war Strack auch mit Arbeiten am Südflügel des Eutiner Schlosses beschäftigt.
Nach der Säkularisation des Fürstbistums Lübeck zum Fürstentum Lübeck durch den Reichsdeputationshauptschluss 1803 wechselte Strack im selben Jahr an den Oldenburger Hof des Herzogs (ab 1815 Großherzog) Peter Friedrich Ludwig (1755–1829), wo er sein weiteres Leben verbrachte. Der Herzog förderte als „Schöngeist“ nicht nur die Baukunst und die Wissenschaft, sondern auch die Malerei.
Strack war Mitglied der Freimaurerloge Zum goldenen Hirsch in Oldenburg.
Weblinks
- Literatur von und über Ludwig Philipp Strack im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- August Mutzenbecher: Philipp Strack. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 36, Duncker & Humblot, Leipzig 1893, S. 486.
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