Luhns

Luhns
Luhns
Logo der Luhns GmbH
Rechtsform GmbH
Gründung 1869
Sitz Wuppertal
Leitung Khodayar Alambeigi
Mitarbeiter 320
Umsatz 170 Mio. Euro (2008)
Website http://www.luhns.de

Die Luhns GmbH ist ein deutscher Hersteller von Wasch-, Putz- und Reinigungsmitteln mit Sitz im Wuppertaler Stadtbezirk Oberbarmen.

Der Jahresumsatz beträgt etwa 170 Millionen Euro (2008)[1] bei einer Mitarbeiterzahl von 320[1] innerhalb der gesamten Luhns-Gruppe. Die Produkte sind vor allem in den Discount-Supermärkten wie Aldi, Schlecker oder Plus zu finden. Nach eigenen Angaben ist Luhns der zweitgrößte Hersteller von Handelsmarken in Deutschland, die Nummer drei in Europa.[2]

Das Sortiment von Luhns besteht aus rund 800 Körperpflegeprodukten.[2]

Inhaltsverzeichnis

Standorte

Produziert wird an den Standorten in Bopfingen und Greven-Reckenfeld in Deutschland sowie Lembeek in Belgien. In Greven werden verschiedenste Arten von Flüssigprodukten wie Vollwaschmittel, Weichspüler, WC-Reiniger und Spülmittel hergestellt. Im Werk Bopfingen konzentriert man sich auf hochwertige Körperpflegeprodukte wie Dusch- und Schaumbäder, Shampoos und Cremeseifen. Im August 2010 gab die Geschäftsführung bekannt, bis zum 2. Quartal 2011 den Produktionsstandort Bopfingen nach Genthin zu verlagern. [3]

Der Gründungsstandort in Wuppertal, wo bis 2001 Seifen, Zahncreme und WC-Stifte produziert wurden, war 2001 nahezu aufgegeben und beherbergte nur noch das Forschungs- und Entwicklungs-Labor. Man bemühte sich um Konzepte für eine zukünftige Verwendung des 20.000 m² großen Werksgeländes.[4][2] Der Verwaltungssitz wurde nach Greven verlegt; Einkauf und Vertrieb befanden sich von 2006 bis März 2009 im Triangle-Hochhaus in Köln-Deutz.

Seit März 2009 befinden sich der Verwaltungssitz sowie der Einkauf und Vertrieb wieder in Wuppertal[2]

Geschichte

Luhns in Wuppertal
Luhns in Wuppertal

Das Unternehmen wurde 8. Januar 1869 von August Luhn seiner Ehefrau Pauline und Theodor Leyerer in Wichlinghausen am Schwarzbach, heute ein Ortsteil von Wuppertal, als Fabrikation für Schmierseife gegründet.

Der Firmenname Luhns wird 1899 patentrechtlich geschützt.[5] 1900 wurden die drei größten Siedekessel Deutschlands betrieben, sie hatten ein Fassungsvermögen von 300.000 Kilogramm.[5] Ein eigener Werksanschluss wurde 1901 vom Bahnhof Wichlinghausen angelegt, er erlaubte das gleichzeitige beladen von zwölf Wagons.[5]

Innerhalb von wenigen Jahren entwickelte sich der Seifenproduzent über der ersten "elektrisch betriebene Seifenfabrik" zum größten Hersteller in Deutschland.[1] 1914 arbeiteten 260 Mitarbeiter in dem Werk in Wichlinghausen und schufen einen Umsatz von acht bis zehn Millionen Goldmark. Der Slogan „Am roten Band wird LUHNS erkannt“ wurde schon früh eingeführt und begleitete Generationen. In den 1890ern bereits patentgeschützt, erlosch der Patentschutz auf den Slogan Anfang 1960.[1] Weiter bekannte Slogans waren „Lunika wäscht wunderbar“ und „Wasche mit Luhns – denn viele tun’s“.[2]

350 Mitarbeiter sind auf dem rund 10.000 m² großen Werksgelände 1939 beschäftigt.[5] Bei den Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg wurden weite Teile der Fabrikation zerstört.[5] Nach dem Krieg brachte man als erstes Unternehmen der Branche ein Seifenpulver mit Schaumbleiche heraus.[5]

1969 zum 100-jährigen Bestehen des Unternehmens erreichte der Umsatz 86 Millionen Mark und rund 700 Mitarbeiter wurden beschäftigt.[5][2] Ein Großbrand richtete 1970 einen Schaden von rund einer Million DM an.[5] 1972 schied die Familie Luhns aus dem Unternehmen aus, das Unternehmen wird in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und geht später in Besitz der belgischen Firma Tensia über.[5]

Die British Petroleum erwirbt Luhns 1980 und veräußert es 1987 an die Zürcher Steinfels-Gruppe.[5] Im gleichen Jahr wird das belgische Werk in Lembeek erworben.[5] Zwei Jahre später erwirbt man das Werk in Bopfingen und der Betrieb in Greven wird aufgenommen.[5]

1993 wird die Firma Warburg, Pincus & Co als Mehrheitsgesellschafter und die Firma Pall Mall Inhaber von Luhns.[5] Ein Jahr darauf übernimmt Luhns die beiden Firmen Butler und Trendy.[5] Andreas Heeschen, bisher Gesellschafter der Pall Mall Capital, wird nach Austritt von Warburg, Pincus & Co Mehrheitsgesellschafter der Luhns GmbH.[5]

Eine geplante Fusion mit dem Düsseldorfer Unternehmen Henkel KGaA wurde 1999 vom Bundeskartellamt untersagt.[6]

Im Dezember 2008 verkaufte der Alleingesellschafter und Geschäftsführer Heeschen seine Anteile; seitdem gehört die Luhns GmbH zu der Hansa Chemie Gruppe des iranisch-stämmigen Duisburger Unternehmers Khodayar Alambeigi (zunächst als Tochter der Savanna AG, seit Mai 2010 als Tochter der börsennotierten Hansa Group AG).[1][7][8] Der Verwaltungssitz Wuppertal hat seit März 2009 damit 55 Mitarbeiter.[2]

Weblinks

 Commons: Luhns – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e Webseite des Unternehmens, Zugriff Juli 2009
  2. a b c d e f g Klaus Koch : Luhns besinnt sich auf seine Wurzeln und kehrt zurück. In: Westdeutsche Zeitung. (online), 11. März 2009.
  3. Verlagerung des LUHNS-Fertigungsstandortes von Bopfingen nach Genthin. Luhns Presseinformation, 31. August 2010.
  4. Diplomarbeiten fürs Luhns-Gelände: Ausstellung im Rathaus Zugriff Juli 2009 (Link nicht mehr abrufbar)
  5. a b c d e f g h i j k l m n o Webseite des Unternehmens 2004 über www.archive.org, Zugriff Juli 2009
  6. Bundeskartellamt untersagt Zusammenschlussvorhaben Henkel/Luhns. Pressemeldung des Bundeskartellamtes vom 21. September 1999.
  7. Pressemitteilung von Hansa International von Dezember 2008
  8. Luhns ist an die Hansa Group verkauft. In: Westdeutsche Zeitung. (online), 14. Mai 2010.

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