- MAN SL 172 HO
-
MAN SL 172 HO Hersteller: MAN Nutzfahrzeuge Bauart: Oberleitungsbus Baujahre: 1986/87 Achsen: drei Leistung: 163 kW Länge: 12000 mm Breite: 2500 mm Höhe: 3550 mm Sitzplätze: 34 Stehplätze: 80 Gewicht: 21.000 kg Ähnliche Modelle: Mercedes-Benz O 405 T Der MAN SL 172 HO, die vollständige Bezeichnung lautet MAN SL 172 HO M 12, ist ein ehemaliger Oberleitungsbus-Typ der Stadtwerke Solingen. Er wurde planmäßig vom 7. April 1986 bis zum 15. November 2009 beim Oberleitungsbus Solingen eingesetzt. Die Abkürzung SL steht für Standard-Linienbus, 172 für die Leistung in PS und HO für Heckmotor-Omnibus.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Der hier behandelte Fahrzeugtyp wurde gemeinsam von den Unternehmen MAN, ÖAF, Gräf & Stift und Kiepe Elektrik produziert und basiert konstruktiv auf dem VÖV-II Standardlinienbus des Typs MAN SL 202. Als Besonderheit ist er jedoch dreiachsig und außerdem dreitürig ausgeführt. Ferner ist er mit einer Länge von 12.000 Millimetern um 475 Millimeter länger als das Dieselbus-Pendant. Es stehen dabei 34 Sitz- und 80 Stehplätze zur Verfügung.
Die doppelte Hinterachse wurde dabei speziell im Hinblick auf die steigungsreichen Strecken in Solingen konzipiert, ähnlich der Vorgängerbaureihe Trolleybus Solingen. Die Wagen leisten 163 Kilowatt und sind für eine Höchstgeschwindigkeit von 65 km/h konzipiert. Als zusätzlichen Hilfsantrieb besitzt der MAN SL 172 HO einen 31 Kilowatt starken Volkswagen-Boxermotor des Typs 126.[1]
Geschichte
Die insgesamt 46 Wagen wurden in den Jahren 1986 und 1987 gebaut, man reihte sie unter den Betriebsnummern 22 bis 67 in den Bestand ein. Sie lösten damals die letzten Vorgängerfahrzeuge des Typs TS ab und kamen zunächst auf allen Solinger Obus-Linien zum Einsatz. Die Nummerierung erfolgte im Anschluss an die kurz zuvor beschafften Gelenkwagen des Typs MAN SG 200 HO.
Wagen 42, der sich heute im Bestand des Obus-Museum Solingen e. V. befindet, diente dem Unternehmen Kiepe Elektrik über einige Jahre hinweg als Versuchsträger für alternative Antriebstechniken. Hierzu wurde er mit einem Drehstrommotor ausgerüstet und besaß zeitweilig einen Hilfsantrieb mittels Kondensatoren, "Super-Cap" beziehungsweise "Hyper-Cap" genannt. Nach Übernahme durch das Obus-Museum Solingen e. V. erhielt er seinen ursprünglichen Gleichstrommotor wieder zurück.
Vom 28. Januar 1993 bis 24. Februar 1993 war Wagen 55 außerdem im regulären Liniendienst beim Oberleitungsbus Eberswalde der Barnimer Busgesellschaft.[2]
Bereits 1997 wurden aufgrund der Reduzierung der Betriebsreserve sieben Wagen abgestellt und im Herbst gleichen Jahres an die Verkehrsgesellschaft JKP GRAS Sarajevo in Bosnien und Herzegowina abgegeben, dort stehen sie weiterhin im Einsatz. Hierbei handelte es sich um die Fahrzeuge mit den Nummern 22, 57, 60, 61, 62, 63 und 66.
In den Jahren 2001 und 2003 ersetzte man dann weitere 25 Exemplare durch modernere Gelenkfahrzeuge der Hersteller Berkhof beziehungsweise Van Hool. Unter ihnen auch Wagen 32 den man am 6. September 2006 in das Verkehrszentrum des Deutschen Museums nach München überführte, wo er seither – als einziger Vertreter des Verkehrsmittels Oberleitungsbus – ausgestellt wird.
Ihr letztes Einsatzgebiet in Solingen war die Linie 683. Auf dieser konnten bis Mitte November 2009 keine Gelenkwagen eingesetzt werden, weil die Drehscheibe Unterburg dafür nicht ausreichend bemessen war. Erst seitdem die Drehscheibe im Zuge der Verlängerung der Linie 683 planmäßig nicht mehr bedient wird, konnten die zuletzt 14 im Bestand geführten Wagen (35, 36, 37, 40, 42, 44, 46, 48, 50, 51, 52, 55, 64 und 67) durch moderne Swisstrolley-Gelenkwagen mit Hilfsantrieb ersetzt werden.
Die nicht mehr benötigten Wagen sollen in die bulgarische Stadt Plowdiw verkauft werden, lediglich Wagen 42 ging in den Besitz des Obus-Museums Solingen e. V. über. Ähnlich dem Vorgehen mit dem Gelenkwagen Nr. 5 wird auch dieses Fahrzeug zeitweilig an die Stadtwerke Solingen verliehen und wird als Reservewagen und für Einsätze in Spitzenzeiten vorgehalten.
Einzelnachweise
Weblinks
Kategorie:- Obusfahrzeug
Wikimedia Foundation.