- Antreten
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Antreten ist die Formation von Angehörigen einer geschlossenen Einheit.
Das Antreten ist v.a. im Militär, bei der Polizei, bei manchen Feuerwehren und bei einzelnen Pfadfinderorganisationen üblich. Traditionell wird im Militär seit vielen Jahrhunderten angetreten. Es dient dem Überblick des Befehlshabers sowie der Ordnung und Disziplin.
Inhaltsverzeichnis
Militär
Bei der Bundeswehr wird in Trupp-, Gruppen-, Zug-, Kompanie-/Staffel-/Batterie-, Bataillons- oder (selten) in Regimentsstärke angetreten. Das häufigste Antreten findet mindestens einmal werktäglich in Kompaniestärke statt.
Beim Antreten stellen sich die Personen in „Reih und Glied“ auf. Dabei muss auf die Geradlinigkeit der Reihen und Rotten geachtet werden. Befehlshaber stehen den Formationen gegenüber (von ihm aus gesehen steht er rechts).
Es gilt (vom Befehlshaber aus gesehen):
- Diejenigen mit der höchsten Körpergröße stehen links. Hinter ihm steht eine Rotte mit demselben Kriterium, das heißt der größte Mann einer Formation steht, vom Befehlshabenden aus gesehen, hinten links. Kleinere Personen stehen rechts.
- Teileinheitsführer stehen je nach Führungsaufgabe links (z.B. Zugführer, Gruppenführer, Truppführer).
- Laufbahngruppen treten in eigenen Rotten an.
- Kranke stehen im Sportanzug hintnan.
- Ist die Anzahl der Angetretenen nicht durch 3 teilbar, dann wird zu erst das erste Glied aufgefüllt und danach das Zweite.
Das Antreten erfolgt auf Anordnung, wobei als dauernde Anordnung meistens das morgendliche Antreten (Befehlsausgabe) angesehen werden kann. Das Antreten wird im Rahmen des Formaldienstes in der Allgemeinen Grundausbildung erlernt.
In vielen Grundausbildungseinheiten wird, zu Übungszwecken, das eigentliche Antreten folgendermaßen ausgeweitet:
Bevor die Vorbereitungen für das Antreten beginnen, wird das Erscheinungsbild durch einen Vorgesetzten besehen und ggfs. Verbesserungen befohlen (z.B. Anzug, Schuhputz, Rasur). Bei der Vorbereitung des Antretens richten sich die Soldaten zunächst selber aus. Derjenige Mannschaftsdienstgrad, der ganz vorne links steht, ist dabei der Bezugspunkt (die Gruppen- und Zugführer richten sich selbst aus). Er ist auch derjenige, der sich um das Ausrichten seiner Reihe kümmert (für die anderen Reihen sind die jeweils ganz links stehenden zuständig) und dem nächsthöheren Dienstgrad mit einem deutlich vernehmbaren Auftreten (das „Antreten“) signalisiert, dass die Formation steht. Das eigentliche Antreten beginnt mit dem Befehl Stillgestanden! und endet mit dem Rührt Euch!
Polizei
Angetreten wird bei der Bereitschaftspolizei bzw. bei der Bundespolizei in Trupp-, Gruppen-, Zug-, Hundertschafts- oder Abteilungsstärke. Das häufigste Antreten findet in Hundertschaftsstärke statt (in der Ausbildung: Seminarstärke), und zwar zu Dienstbeginn. Die Ausrichtung findet zwar auch rotten- und reihenmäßig statt, jedoch weit weniger streng als beim Militär.
Sonstiges
Bundeswehreinheitlich ist das Antreten in der ZDv Nr. 3/2 („Formaldienst aller Truppen“) normiert. Für die Landespolizeien gilt die PDV Nr. 100.
Antreten kann auch bedeuten, dass sich ein Untergebener bei einem Vorgesetzten auf Befehl hin meldet, zum Beispiel zum Dienstantritt nach einer Einstellung bzw. Versetzung.
Eine bestimmte Anordnung von Gerät, z.B. schwere Waffen oder Fahrzeuge, wird als taktische Aufstellung bezeichnet.
Siehe auch
Weblinks
Commons: Antreten – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWiktionary: antreten – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, ÜbersetzungenKategorien:- Allgemeine Truppenkunde
- Fachbegriff (Militärwesen)
- Polizeiliches Handeln
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