- Madeleine Petrovic
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Madeleine Petrovic (* 25. Juni 1956 in Wien, Geburtsname Demand) ist eine österreichische Politikerin der Grünen Partei. Sie war von 1994 bis März 1996 Bundessprecherin der Grünen.
Inhaltsverzeichnis
Ausbildung und Beruf
Die Tochter eines Spediteurs besuchte nach der Volksschule ein Gymnasium und maturierte 1974. Im Anschluss studierte sie Rechtswissenschaften an der Universität Wien, wo sie 1978 zur Dr. iur. promovierte. Danach studierte sie Betriebswirtschaftslehre an der Wirtschaftsuniversität Wien (Mag. rer. soc. oec. 1982) und absolvierte eine zusätzliche Fremdsprachenausbildung. Petrovic ist geprüfte Gerichtsdolmetscherin für Englisch (Universität Wien) und verfügt über Sprachdiplome der Universitäten Michigan (Englisch) und Brüssel (Französisch). Sie war Studienassistentin am Institut für Römisches Recht und Antike Rechtsgeschichte der Universität Wien. 1984 war sie Beamtin am Bundesministerium für Arbeit und Soziales.
Politik
Madeleine Petrovic war von 1986 bis 1987 in der Bezirksgruppe der Grünen in Döbling aktiv. Sie wurde 1987 in den Landesvorstand der Grünen Alternative Wien gewählt und zog am 5. November 1990 als Abgeordnete in den Nationalrat ein, dem sie bis zum 23. April 2003 angehörte. Während ihrer Tätigkeit im Parlament war sie Mitglied in verschiedenen Ausschüssen, am längsten gehörte sie dem Verfassungs- und dem Gleichbehandlungsausschuss an. 1992 wurde Petrovic zur Klubobfrau des Grünen Parlamentsklubs gewählt, 1994 und 1995 zog sie als Spitzenkandidatin in die Nationalratswahlen. Am 11. März 1993 hielt sie die mit 10 Stunden und 35 Minuten bis dahin längste Rede in der Geschichte des österreichischen Nationalrates, dieser Rekord wurde erst am 17. Dezember 2010 von Ihrem Parteikollegen Kogler überboten. Thema war ein EU-Bericht über das Abkommen über Jute und Juteerzeugnisse von 1989. Ziel des Redemarathons war die Hinauszögerung des folgenden Tagesordnungspunktes (Tropenholzgesetz). Am 5. Dezember 1993 war sie Ziel eines Briefbomben-Attentats von Franz Fuchs. Die Bombe wurde aber rechtzeitig entdeckt und konnte entschärft werden.
Petrovic, die ab 1994 auch Bundessprecherin gewesen war, musste bei der Nationalsratswahl 1995 eine Niederlage einstecken und wurde bereits 1996 von Christoph Chorherr in dieser Funktion abgelöst. 1999 übernahm Alexander Van der Bellen auch die Funktion des Klubobmanns im Parlament, Petrovic war in der Folge seine Stellvertreterin. Sie wurde 2001 zur stellvertretenden Bundessprecherin der Grünen gewählt, 2003 wechselte sie vom Parlament in den Niederösterreichischen Landtag. Sie trat bei der Landtagswahl in Niederösterreich 2008 als Spitzenkandidatin an, scheiterte jedoch an dem Wahlziel des Einzugs in die Landesregierung und erlitt mit den Grünen leichte Verluste. Petrovic kündigte in der Folge an, nicht mehr für die Funktion der stellvertretenden Bundessprecherin der Grünen zu kandidieren.[1] Am 31. Mai 2008 wurde Maria Vassilakou zu ihrer Nachfolgerin gewählt.
Privates
Madeleine Petrovic wohnt in Gloggnitz im südlichen Niederösterreich. Am 9. Mai 2008 wurde sie zur Präsidentin des unabhängigen Wiener Tierschutzvereins gewählt.[2]
Auszeichnungen
- 1999: Großes Goldenes Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich
- 2003: Goldenes Komturkreuz des Ehrenzeichens für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich
Weblinks
Commons: Madeleine Petrovic – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Eintrag zu Madeleine Petrovic auf den Webseiten des österreichischen Parlaments
- Biografie von Madeleine Petrovic auf den Seiten des Landtags von Niederösterreich (pdf)
- Madeleine Petrovic. In: Österreich-Lexikon, online auf aeiou.
- Literatur von und über Madeleine Petrovic im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Seite mit kurzem Lebenslauf und Foto bei den Grünen NÖ
Einzelnachweise
- ↑ Der Standard Online Petrovic tritt als Van der Bellen-Vize ab, 9. Mai 2008
- ↑ ORF Wien Tierschutzverein: Petrovic neue Präsidentin, 10. Mai 2008
Bundessprecher der GrünenMeissner-Blau | Voggenhuber | Pilz | Petrovic | Chorherr | Van der Bellen | Glawischnig-Piesczek
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