Maghreb-Union

Maghreb-Union
Arabische Maghreb Union
اتحاد المغرب العربي
Ittihād al-Maghrib al-ʿarabī
Union du Maghreb arabe

Flagge der Arabischen Maghreb-Union

Mitgliedstaaten der Arabischen Maghreb-Union (einschließlich des umstrittenen Gebietes Westsahara)
Mitglieder Algerien, Libyen, Marokko, Mauretanien, Tunesien
Amtssprachen Arabisch, Französisch
Sitz Rabat, Marokko

Die Arabische Maghreb-Union (AMU, französisch Union du Maghreb arabe; arabischاتحاد المغرب العربي‎ Ittihād al-Maghrib al-ʿarabī, DMG Ittiḥād al-Maġrib al-ʿarabī, „Union des arabischen Maghrebs“) ist ein panarabisches Abkommen mit dem Ziel einer wirtschaftlichen Union und einer einheitlichen Politik in Nordafrika.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Idee und Gründung

Die Idee für eine Wirtschaftsgemeinschaft des Maghrebs begann mit der Unabhängigkeit Tunesiens und Marokkos 1958. Allerdings dauerte es noch ganze dreißig Jahre, bis die fünf Staaten Algerien, Libyen, Mauretanien, Marokko und Tunesien sich zu einem ersten Maghreb-Gipfel trafen. Ein Jahr später, am 17. Februar 1989, wurde das Abkommen in Marrakesch formell von den Mitgliedsstaaten unterzeichnet. Der Vorsitz der Union rotiert jährlich zwischen den einzelnen Staaten.

Probleme der AMU bei der Umsetzung sind die unterschiedlichen Gesetzgebungen der Mitgliedsstaaten, die schwerfällige Bürokratie, der geringe Warenaustausch untereinander (nur drei Prozent der Gesamtexporte) und fehlende Finanzmittel. Eine Zollunion konnte bis heute nicht erreicht werden.

Fahrplan zur wirtschaftlichen Integration

1991 wurde ein Fahrplan zur wirtschaftlichen Integration der Region, der bis zu einer Wirtschaftsunion führen sollte, von allen Mitgliedsstaaten angenommen. Die Wiederbelebung der Maghrebunion droht daran zu scheitern, dass eine dauerhafte Normalisierung des marokkanisch-algerischen Verhältnisses weiter auf sich warten lässt, das wegen des Westsaharakonfliktes noch stark angespannt ist.

Einer Union der Maghreb-Staaten kommt auf Grund der im Sommer 2005 erneut ins öffentliche Bewusstsein getretenen Flüchtlingsströme aus den südlich gelegenen afrikanischen Staaten aus Sicht der EU und aufgeklärter Kreise im Maghreb selbst aktuelle Bedeutung zu. Es besteht insbesondere in Marokko die Hoffnung, dass die 1995 in Barcelona stattgefundene Konferenz der EU-Staaten und zahlreicher Mittelmeerländer in ihrer Fortsetzung vom 27. bis 29. November 2005 neue Impulse für die Entstehung einer Freihandelszone der südlichen und östlichen Mittelmeeranrainer gibt.

Der Handelsaustausch zwischen den einzelnen Maghrebstaaten blieb gering: Algerien betreibt lediglich 1,5 Prozent seines Außenhandels mit der UMA, aber über 60 Prozent mit der EU. Tunesien als das am stärksten auf den Maghreb orientierte Land auch nur sechs Prozent (75 Prozent mit der EU) (Daten von 2000).

Probleme

Allerdings blockieren langanhaltende Streitigkeiten zwischen Marokko und Algerien die Treffen seit Anfang der 1990er Jahre wegen der ungelösten Westsahara-Frage trotz verschiedener Versuche, das Treffen neu zu lancieren. Das jüngste Treffen Mitte 2005 scheiterte an der Weigerung Marokkos, daran teilzunehmen. Algerien hatte sich davor offen für die Unterstützung der Unabhängigkeit Westsaharas ausgesprochen.

Alle teilnehmenden Länder sind auch Mitglieder der Arabischen Liga und der Afrikanischen Union mit Ausnahme Marokkos, das 2005 aus letzterer Organisation ausgeschlossen wurde.

Ziele

Ziele der Union sind wirtschaftliche Kooperation sowie außen-, innen- und kulturpolitische Zusammenarbeit. Zahlreiche regionale Vorhaben, die teilweise schon lange geplant waren, wie der Ausbau transmaghrebinischer Bahn-, Straßen- und Pipelineverbindungen, konnten vorangetrieben werden. Weitere Aktivitäten betrafen den Erhaltung der geistigen und moralischen Werte des Islam sowie die Sicherung der arabischen Identität, unter anderem durch Professoren- und Studentenaustausch sowie gemeinsame Universitäts- und Kulturinstitute.

Mitgliedsländer

Weblinks


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