Marburger Rücken

Marburger Rücken

Der Marburger Rücken ist ein bis 369,8 m hoher Höhenzug im Landkreis Marburg-Biedenkopf, Hessen (Deutschland), der Teil des Westhessischen Berg- und Senkenlandes ist.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Lage

Der Buntsandsteinrücken breitet sich unmittelbar westlich von Marburg aus und erhebt sich damit oberhalb des Tals der Lahn, das hier 180 bis 190 m über NN liegt. Er reicht etwa von Goßfelden im Norden bis Niederweimar im Süden. In Richtung Norden bis Nordosten fällt das Gelände zur Einmündung der Wetschaft in die Lahn, hinter der sich allmählich der Burgwald anschließt, ab, nach Süden zur Einmündung der Allna. Auf der anderen bzw. östlichen Seite des Lahntals erheben sich die mit bis zu 380 m knapp höheren Lahnberge.

Nach Westen geht der Marburger Rücken in die Elnhausen-Michelbacher Senke über, denen die Damshäuser Kuppen mit dem 498 m hohen Rimberg folgen. Diese gehören bereits zum Gladenbacher Bergland, das dem Westerwald zugerechnet wird. Der 474 m hohe Wollenberg im Nordwesten gehört hingegen zu den Sackpfeifen-Vorhöhen, die Ausläufer des Rothaargebirges sind.

Auf dem Marburger Rücken steht insbesondere das Marburger Schloss mit dem Schlosspark. Viele Marburger Ortsteile – Oberstadt, Marbach, Ockershausen und Wehrda – schmiegen sich vom Tal her an diesen Höhenzug an, andere – die Siedlung Stadtwald bei der ehemaligen Tannenberg-Kaserne und Wehrshausen – liegen sogar unmittelbar darauf. Daher ist der Marburger Rücken deutlicher als die gegenüber liegenden Lahnberge in das Marburger Stadtbild einbezogen, was wohl auch erklärt, dass der eigentliche Begriff vergleichsweise unbekannt ist, während die Lahnberge ob der gleichnamigen Universität überall im Stadtgebiet ausgeschildert und folglich bekannt sind. Für die geringe Bekanntheit des Begriffes Marburger Rücken ist überdies sicherlich auch die Tatsache verantwortlich, dass sich nach Westen ohne nennenswertes Tal die deutlich höheren Kuppen des Nordöstlichen Gladenbacher Berglandes um den Rimberg anschließen.

Berge

Zu den Bergen bzw. Erhebungen im Marburger Rücken gehören:

Marburger Schloss auf dem Marburger Rücken
  • Wehrshäuser Höhe (348,6 m) – mit Wasserbehälter und schöner Aussicht
  • Gebrannter Berg (340 m) – zwischen Marburg und Wehrda
  • Wehrholz (338 m) – nordöstlich von Michelbach
  • Rickshell (332 m) – südlich von Goßfelden, Steinbruch („Weißenstein“)
  • Schneiße (327,1 m) – nahe Jugend-Freizeitgelände Stadtwald, südlich von Ockershausen
  • Buchholz (324 m) – südlich von Goßfelden, dem Rickshell östlich gegenüber
  • Kirchspitze (324 m) – mit Schutzhütte, zwischen Marburg und dem Gebrannten Berg
  • Hasenkopf (320 m) – an der ehemaligen Tannenberg-Kaserne, westlich von Ockershausen – gute Aussicht ins Hinterland, zum Kellerwald und – bei entsprechender Sicht – auch zum Großen Feldberg
  • Dammelsberg (318 m) – mit Schutzhütte, zwischen Marburg und Marbach
  • Weimarscher Kopf (305 m) – südlich der Schneiße
  • Schlossberg (287 m) – mit Marburger Schloss, nahe Schlosspark; Vor-Gipfel des Dammelsberges


Blick vom Hasenkopf (Nähe Tannenberg-Kaserne) auf Marburger Rücken (links) und Lahnberge (rechts
Blick vom Hasenkopf (Nähe Tannenberg-Kaserne) auf Marburger Rücken (links) und Lahnberge (rechts

Weinstraße

Über den Marburger Rücken verlief in Nord-Süd-Richtung die Weinstraße (Wagenstraße) als mittelalterliche Handelsstraße. Westlich von Marburg-Ockershausen wurde sie von dem einst bedeutenden Ost-West Weg, der Leipzig-Kölner-Fernhandelsstraße (Brabanter Straße) gekreuzt, die in Richtung Marburg-Erfurt weiter verlief, was auch ein Anlass zur Gründung der Stadt Marburg gewesen sein dürfte.

Unter anderem passiert die Weinstraße von Süden kommend den Hasenkopf von Westen und die Wehrshäuser Höhe von Osten, um den Vogelheerd westlich in Richtung Michelbach zu umlaufen. Von dort aus führt sie steil das Wehrholz hoch, von dem aus sie etwa 2 km in einer Höhe von gut 300 m in nordöstliche Richtung auf das Buchholz zuläuft, um gegenüber dem Rickshell die Landstraße Wehrda-Goßfelden an deren höchstem Punkt zu kreuzen. Auf dem zuletzt beschriebenen Höhenzug liegen auch drei Windkraftanlagen, die Aussicht reicht von Michelbach kommend bei entsprechenden Wetterverhältnissen bis zu den knapp 30 km entfernten, höchsten Erhebungen des Kellerwaldes (Hohes Lohr mit 657 m und Wüstegarten mit 675 m). Im Südosten sieht man den Kaiser-Wilhelm-Turm auf den Lahnbergen, im Norden die in 14 km Entfernung nächste(n)? Windkraftanlage(n)? in Ernsthausen. Bei sehr guten Sichtverhältnissen werden im Nord-Nordwesten auch einige der 30 bis 35 km entfernten Gipfel des Rothaargebirges erkennbar – insbesondere die Ziegenhelle (816 m), der Heidkopf (706 m) und der Bollerberg (757 m).

Weblinks

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