- Lahnberge
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Die Lahnberge sind ein bis 380 m hoher Höhenzug im Landkreis Marburg-Biedenkopf, Hessen (Deutschland), der zum Westhessischen Berg- und Senkenland gehört. Seine Ausdehnung beträgt in Nord-Süd-Richtung etwa 16 km, in Ost-West-Richtung hingegen nur 2-3 km. Er bildet innerhalb der Haupteinheit 348 (Marburg-Gießener Lahntal) den Naturraum 348.01.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der bewaldete Buntsandsteinrücken der Lahnberge breitet sich unmittelbar östlich von Marburg parallel zur nach Süden fließenden Lahn aus und überragt das hier etwa 180-190 m über NN liegende Tal des Flusses um etwa 200 m. Er reicht von Cölbe im Norden bis nach Fronhausen im Süden.
Nach Norden trennt das Tal der Ohm den Höhenzug vom sich unmittelbar anschließenden, geologisch ähnlichen Burgwald, nach Süden bildet die Zwester Ohm die Grenze zum Basalt-Plateau des Vorderen Vogelsberges.
Während die Abflachung der Lahnberge zum Amöneburger Becken nach Osten vergleichsweise sanft verläuft, sind die Hänge nach Westen zum Lahntal vergleichsweise steil, was auch auf die Osthänge des sich hinter dem Tal anschließenden Marburger Rückens gilt, der zusammen mit den Lahnbergen das Marburger Bergland (348.0) bildet.
Öffentliche Einrichtungen
Auf den Lahnbergen, genauer gesagt auf deren höchster Erhebung Ortenberg und seinen Ausläufern, befinden sich neben dem Spiegelslustturm (nach der nahe gelegenen Gaststätte „Spiegelslust“; offiziell: Kaiser-Wilhelm-Turm) unter anderem die Uniklinik, die Klinik Sonnenblick, das Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie sowie die meisten naturwissenschaftlichen Fachbereiche der Universität Marburg und ein Heizkraftwerk. Zwischen 1961 und 1977 wurde in unmittelbarer Nähe des Fachbereichs Biologie der Neue Botanische Garten angelegt. Der Verlegung wichtiger Teile der Universität auf den Ortenberg gingen einige Gemeindestrukturveränderungen voraus. So wurde die Gipfelregion, die vormals zu Bauerbach gehört hatte, zunächst der Stadt Marburg einverleibt. Bei der Hessischen Gebietsreform 1974 wurden schließlich Bauerbach sowie alle anderen Dörfer am unmittelbaren Osthang der Lahnberge (bis auf Beltershausen im Süden) eingemeindet.
Geschichte
Auf den Lahnbergen wurden über 200 Hügelgräber aus der mittleren Bronzezeit und älteren Eisenzeit (Hallstattkultur) entdeckt.
Nachdem größere Teile des Amöneburger Beckens, insbesondere die Ortschaften am Osthang des Höhenzuges, bis 1802 zum Erzstift Mainz gehörten, markieren die Lahnberge hier den Grenzkamm zwischen der Landgrafschaft Hessen bzw. Hessen-Kassel und der kurmainzischen Exklave um Amöneburg. Gleichzeitig bilden sie damit eine historische Konfessionsgrenze zwischen dem protestantischen Hessen und dem katholischen Kurmainz.
Obwohl Marburg im Zweiten Weltkrieg bis auf den Hauptbahnhof, welcher Ziel von Angriffen der Alliierten war, fast unversehrt blieb, befinden sich in den Lahnbergen bis heute zahlreiche Bombentrichter.
Zur Nomenklatur
Die Kernzone der Lahnberge besteht aus dem in Nord-Süd-Richtung langgezogenen Rücken des Ortenberges im Norden, dem Lichter Küppel und dem Stempel in der Mitte und dem vulkanischen Frauenberg im Süden.
Sprechen Marburger indes von den „Lahnbergen“, so meinen sie in der Regel ausschließlich den Ortenberg, auf dem sich die mit gemeinhin mit Lahnberge bezeichneten und ausgeschilderten Teile der Philipps-Universität und das Klinikum befinden.
Unter „Ortenberg“ verstehen Marburger dem gegenüber zumeist den inneren Marburger Stadtteil am westlichen Fuße des gleichnamigen Berges.
Der mittlere Teil der eigentlichen Lahnberge mit dem Lichten Küppel wird indes oft als „Richtsberg“ bezeichnet, wie die Trabantenstadt an dessen westlichen Vor-Gipfel nebst Westhang heißt.
Berge
Zu den Bergen bzw. Erhebungen in den Lahnbergen gehören:
- Ortenberg (380 m ü. NN) Norden, südwestlich nahe davon steht der Spiegelslustturm
- Frauenberg (370 m) - Süden, mit der Burgruine Frauenberg bei Ebsdorfergrund-Beltershausen
- Lichter Küppel (368,3 m) - westliches Zentrum, mit einer Schutzhütte
- Richtsberg (ca. 290 m) - westlicher Vor-Gipfel des Lichten Küppel mit gleichnamiger Trabantenstadt
- Stempel (365,5 m) - östliches Zentrum
- Köpfchen (297 m) - äußerster Südgipfel an der Nahtstelle zum Lumda-Plateau
- Rothlauf (287 m) - Westausläufer des Köpfchens
- Bernsdorfer Kuppe (282 m) - äußerster Nordgipfel an der Nahtstelle zum Burgwald
Weblinks
Commons: Lahnberge – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Umweltatlas Hessen (→Natur und Landschaft→Die Naturräume Hessens bzw. Naturräumliche Gliederung) - Naturraum-Haupteinheit 348 im Umweltatlas Hessen
- Bundesamt für Naturschutz: Landschaftssteckbrief "Marburg-Gießener Lahntal"
- Karte und Luftbild der Lahnberge (mit Marburger Rücken) mit Grenzen und allen wichtigen Erhebungen / Placemarks (Google Earth erforderlich)
50.8191666666678.8036111111111380Koordinaten: 50° 49′ 9″ N, 8° 48′ 13″ OKategorien:- Naturraum im Westhessischen Bergland
- Geographie (Landkreis Marburg-Biedenkopf)
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