Margaret, Countess of Snowdon

Margaret, Countess of Snowdon
Princess Margaret, Countess of Snowdon
Persönliches Wappen
Persönliche Standarte als Mitglied der königlichen Familie

Princess Margaret, Countess of Snowdon (geboren als Her Royal Highness Princess Margaret Rose of York, zeitweise HRH The Princess Margaret), CI, GCVO, aus dem Haus Windsor (* 21. August 1930 auf Glamis Castle, Schottland; † 9. Februar 2002 in London) war die jüngere Schwester der Königin Elisabeth II. und Tochter von König Georg VI. und Königin Elizabeth.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Königin Mary im Mai 1939 mit ihren Enkeltöchtern Margaret (Mitte) und Elisabeth

Princess Margaret of York wurde am 21. August 1930 in Schottland auf Glamis Castle, dem Stammsitz der Familie ihrer Mutter geboren, die eine Tochter des Earl of Strathmore and Kinghorne war. Zu dem Zeitpunkt war Margarets Großvater Georg V. britischer König. Ihr Vater, der spätere König Georg VI., stand als jüngerer Bruder von Eduard VIII. auf Rang zwei der Thronfolge. Nach der Abdankung Eduards VIII. wegen der Heirat mit Wallis Simpson im Jahr 1936 wurde ihr Vater überraschend König. Seither führte sie bis zu ihrer Eheschließung 1960 Titel und Name HRH The Princess Margaret.

Bis zur Geburt ihres Neffen Charles im Jahr 1948 stand Prinzessin Margaret an zweiter Stelle der Thronfolge von Großbritannien. Sie wurde gemeinsam mit ihrer Schwester Kronprinzessin Elisabeth von der Gouvernante Marion Crawford und Privatlehrern erzogen. Eine Regelschule besuchten die beiden Mädchen nie und wuchsen ohne gleichaltrige Spielkameraden auf. Während des Zweiten Weltkriegs blieben die Schwestern in Windsor Castle.

In der ersten Hälfte der 1950er-Jahre hatte Prinzessin Margaret eine Romanze mit Oberst Peter Townsend. Dieser war geschieden, so dass nach der damaligen öffentlichen Meinung eine königliche Hochzeit nicht in Betracht kam. Wie im Jahre 2004 veröffentlichte Unterlagen ergeben, hätte sie jedoch bei einer Heirat ihre Titel und die Zuwendung aus der Civil list behalten können.[1] Sie entschied sich jedoch 1955, die Beziehung zu beenden.

1960 heiratete Prinzessin Margaret den bekannten Fotografen Antony Armstrong-Jones, der im darauffolgenden Jahr von ihrer Schwester, die seit 1953 Königin war, zum Earl of Snowdon erhoben wurde. Mit ihm hatte sie zwei Kinder, David Armstrong-Jones, Viscount Linley, und Lady Sarah Armstrong-Jones.

Die Ehe war von Anfang an durch die sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten beider Partner großen Belastungen ausgesetzt. In späteren Jahren kamen außereheliche Affären auf beiden Seiten erschwerend hinzu. Die Prinzessin verbrachte ihre Urlaube – meist ohne ihren Mann – regelmäßig auf Mustique, einer Insel der Grenadinen in der Karibik, wo sie ein Urlaubsdomizil besaß. Der Grund und Boden war ein Hochzeitsgeschenk des damaligen Besitzers der Insel, Margarets Jugendfreund Colin Tennant, 3. Baron Glenconner (Lord Glenconner), gewesen. Prinzessin Margret galt als gesellig und künstlerisch interessiert, sang und spielte Klavier. Sie pflegte vor allem in den 1960er und 1970er Jahren privat Umgang mit Größen des Showbiz wie Mick Jagger, David Niven und Peter Sellers. Prinzessin Margaret wurde nach zweijähriger Trennungszeit 1978 geschieden und ging keine neue Ehe ein.

In den letzten Jahren ihres Lebens litt Prinzessin Margaret unter Krankheiten. 1998 erlitt sie einen leichten Schlaganfall, kurze Zeit später folgte ein Sturz, der zu einer dauerhaften Beeinträchtigung ihrer Mobilität führte. Weitere Schlaganfälle folgten in den Jahren 2000 und 2001. Beim 100. Geburtstag ihrer Tante Alice, Duchess of Gloucester, im Dezember 2001 trat sie zum letzten Mal in der Öffentlichkeit auf.

Prinzessin Margaret starb am 9. Februar 2002 nach einem weiteren schweren Schlaganfall in einem Krankenhaus in London. Auf eigenen Wunsch erhielt sie eine Feuerbestattung im Krematorium Slough. Ihre Urne wurde im Grab ihrer Eltern in der St. Georgs-Kapelle von Windsor Castle beigesetzt. Zu ihrem Todeszeitpunkt hatte sie hinter den Nachfahren ihrer Schwester Elisabeth an elfter Stelle der britischen Thronfolge gestanden.

Aufgaben

Prinzessin Margaret trat schon früh neben ihren Eltern in der Öffentlichkeit auf, so bei der Krönung ihres Vaters. Seit Ende der 1950er-Jahre nahm sie für Königin Elisabeth II. regelmäßig Aufgaben in der Öffentlichkeit wahr. Dazu gehörten auch Auslandsreisen, insbesondere in Commonwealth-Staaten.

Außerdem war sie Schirmherrin einer Vielzahl von Organisationen im Vereinigten Königreich und im Commonwealth. Ihre Schwerpunkte waren dabei die Bereiche Musik, Ballett sowie Wohltätigkeitsorganisationen. Sie war Präsidentin der National Society for the Prevention of Cruelty to Children (vergleichbar dem Deutschen Kinderschutzbund).

Wie fast alle Mitglieder der Königsfamilie war Prinzessin Margaret Ehrenoberst einer größere Anzahl von Einheiten aller Teilstreitkräfte im Vereinigten Königreich und in anderen Staaten des Commonwealth.

Nachwirken

Princess Margret galt zu ihrer Zeit als eine der schillerndsten Persönlichkeiten des Hauses Windsor. Wegen ihres unsteten und skandalträchtigen Lebenswandels findet ihre Lebensgeschichte auch nach ihrem Tod das Interesse der britischen Presse.[2] 2006 ließen ihre Kinder die umfangreiche Juwelen- und Preziosensammlung der Prinzessin über das Auktionshaus Christie's versteigern und erzielten dabei einen zweistelligen Millionenbetrag; der Erlös sollte die anfallende hohe Erbschaftssteuer teilweise decken sowie der britischen Schlaganfallhilfe zufließen. Es war das erste Mal in der Geschichte überhaupt, dass der Schmuck der Schwester eines noch regierenden Monarchen öffentlich versteigert wurde.[3]

In Kanada wird die Erinnerung an Princess Margaret besonders gepflegt: In Fredericton in der Provinz New Brunswick trägt eine Brücke über den Saint John River ihren Namen.[4] In Toronto wurde das renommierte Lehr- und Forschungskrankenhaus, auf Krebstherapie spezialisierte Princess Margaret Hospital unter der Schirmherrschaft ihrer Nichte Prinzessin Anne 1958 nach ihr benannt, ebenso die das Krankenhaus tragende Stiftung Princess Margaret Hospital Foundation .[5] Auch auf den Bahamas (Akutkrankenhaus), in Hongkong (Akutkrankenhaus mit Schwerpunkt Nephrologie und Urologie) und im westaustralischen Perth (Kinderkrankenhaus) gibt es jeweils ein nach ihr benanntes Princess Margaret Hospital. Auf der Grenadinen-Insel Bequia, einer Nachbarinsel von Mystique, heißt eine Bucht bei Port Elisabeth, wo sie geschwommen sein soll, Princess Margaret Bay.[6]

Über Princess Margaret sind zahlreiche Biografien auf Englisch erschienen, aktuelle Übersetzungen ins Deutsche liegen nicht vor.

Nachkommen

Aus der am 6. Mai 1960 geschlossenen Ehe zwischen Prinzessin Margaret Rose und Anthony Armstrong-Jones, Earl of Snowdon, stammen zwei Kinder:

  1. David Albert Charles Armstrong-Jones, Viscount Linley (* 3. November 1961 in London), Möbeldesigner, ist seit dem 8. Oktober 1993 mit The Honourable Serena Alleyne Stanhope (* 1. Mai 1970 in Limerick, Irland) verheiratet. Sie haben zwei Kinder. David Linley und seine Kinder nehmen Platz 14 bis 16 in der Thronfolge ein.
    1. The Honourable Charles Patrick Inigo Armstrong-Jones (* 1. Juli 1999)
    2. The Honourable Margarita Elizabeth Rose Alleyne Armstrong-Jones (* 14. Mai 2002)
  2. The Lady Sarah Frances Elizabeth Chatto, geborene Armstrong-Jones (* 1. Mai 1964 in London) ist seit dem 14. Juli 1994 mit dem Schauspieler und Künstler Daniel Chatto St. George Sproule (* 22. April 1957) verheiratet. Gemeinsam haben sie zwei Söhne. Lady Sarah und ihre Söhne sind auf Platz 17 bis 19 der Thronfolge.
    1. Samuel David Benedict Chatto (* 28. Juli 1996)
    2. Arthur Robert Nathaniel Chatto (* 5. Februar 1999 in London)

Titel

  • Her Royal Highness Princess Margaret of York (21. August 1930 - 11. Dezember 1936)
  • Her Royal Highness The Princess Margaret (11. Dezember 1936 - 3. Oktober 1961)
  • Her Royal Highness The Princess Margaret, Countess of Snowdon (3. Oktober 1961 - 9. Februar 2002)

Orden und Ehrenzeichen

Jahr Staat Orden/Ehrenzeichen[7] Klasse
1947 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich The Imperial Order of the Crown of India[8] Companion
1948 NiederlandeNiederlande Niederlande Orden vom Niederländischen Löwen Großkreuz
1953 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich Royal Victorian Order Dame Grand Cross
1956 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich Most Venerable Order of the Hospital of St. John Dame Grand Cross
1956 TansaniaTansania Tansania Order of the Brilliant Star of Zanzibar 1. Klasse
1960 BelgienBelgien Belgien Kronenorden Großkreuz
1965 UgandaUganda Uganda Order of the Crown, Lion and Spear of Toro Kingdom
1971 JapanJapan Japan Orden der Edlen Krone 1. Klasse
1990 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich Royal Victorian Chain
N/A Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich Royal Family Order of King George V
N/A Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich Royal Family Order of King George VI
N/A Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich Royal Family Order of Queen Elizabeth II

Weblinks

 Commons: Prinzessin Margaret, Countess of Snowdon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. http://news.bbc.co.uk/1/hi/uk/3363809.stm Bericht der BBC über Peter Townsend und Prinzessin Margret, aufgerufen am 27. September 2010
  2. Bericht in der Daily Mail über Princess Margret und Lord Glenconner, publiziert am 30. August 2010, aufgerufen am 26. September 2010
  3. Über die Versteigerung der Schmucksammlung von Prinzessin Margret bei art-perfect.de (Deutsch), aufgerufen am 26. September 2010
  4. Artikel Princess Margaret Bridge in der englischsprachigen Wikipedia, aufgerufen am 27. September 2010
  5. Artikel Princess Margaret Hospital (Toronto) in der englischsprachige Wikipedia, abgerufen am 27. September 2010
  6. Text und Fotos zu der Princess Margaret Bay, abgerufen am 27. September 2010
  7. Princess Margaret,Honours. The British Monarchy, abgerufen am 25. Februar 2010.
  8. Supplement to the London Gazette. The London Gazette, abgerufen am 25. Februar 2010.

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