- Cadolzburg
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Wappen Deutschlandkarte 49.4510.866666666667352Koordinaten: 49° 27′ N, 10° 52′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Mittelfranken Landkreis: Fürth Höhe: 352 m ü. NN Fläche: 45,44 km² Einwohner: 10.297 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 227 Einwohner je km² Postleitzahl: 90556 Vorwahl: 09103 Kfz-Kennzeichen: FÜ Gemeindeschlüssel: 09 5 73 114 Marktgliederung: 16 Ortsteile Adresse der
Marktverwaltung:Rathausplatz 1
90556 CadolzburgWebpräsenz: Erster Bürgermeister: Bernd Obst (CSU) Lage von Cadolzburg im Landkreis Fürth Cadolzburg (veraltet: Kadoldeßburc; umgangssprachlich: Sporch) ist ein Markt im mittelfränkischen Landkreis Fürth.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Die Topographie des Ortes weist beträchtliche Höhenunterschiede auf.
Nachbargemeinden
Die Nachbargemeinden sind:
(Aufzählung: im Norden beginnend im Uhrzeigersinn)
Gemeindegliederung
Cadolzburg besteht aus dem Hauptort und weiteren 15 Ortsteilen:
- Ballersdorf
- Deberndorf
- Egersdorf
- Gonnersdorf
- Greimersdorf
- Pleikershof
- Roßendorf
- Rütteldorf
- Schwadermühle
- Seckendorf
- Steinbach
- Vogtsreichenbach
- Wachendorf
- Waldhaus
- Zautendorf
Geschichte
Da es sich um einen Ortsnamen handelt, der auf -burg endet, ist auf eine wohl frühmittelalterliche Befestigung – eventuell aus dem 9. oder 10. Jahrhundert – zu schließen. Deuten ließe sich der Name dann als Burg des Kadolt. Über die Form einer solchen Burg ist nichts bekannt, allerdings macht der ideale Bergsporn es wahrscheinlich, dass er bereits im Frühmittelalter befestigt war.
1157 werden Ort und Burg erstmals urkundlich als Helmericus de Kadoldeßburc erwähnt.[2]
Politik
Marktgemeinderat
Der Marktgemeinderat hatte 2002 20 Mitglieder, seit der Kommunalwahl 2008 gibt es 24 Mitglieder.
CSU SPD Grüne Parteilose FWG Gesamt 2002 8 8 1 2 1 20 Sitze 2008 12 6 1 4 1 24 Sitze (Stand: Kommunalwahl am 2. März 2008)
Bürgermeister
Am 2. März 2008 wurde Bernd Obst (CSU) mit 79,35 % der Stimmen zum Bürgermeister gegen Hermann Zempel (SPD) mit 20,65 % gewählt.
Ortspartnerschaften
Die Partnergemeinden sind Mauterndorf in Österreich, Ultental in Italien und Le Palais-sur-Vienne in Frankreich.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Burg
Namensgeber des erstmals 1388 erwähnten Marktes war die 1157 erwähnte Cadolzburg. Der heutige Baubestand der Burganlage stammt jedoch aus der Zeit vom 13. bis zum 18. Jahrhundert. Ab 1260 diente die Cadolzburg als Sitz der hohenzollerschen Burggrafen von Nürnberg. Kurfürst Friedrich I. von Brandenburg baute die Burg grundlegend um. Er starb dort 1440. Während des Dreißigjährigen Krieges blieb die Burg unversehrt. Bei Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 ging die Burg in Flammen auf und blieb jahrzehntelang in Trümmern liegen. Die Bayerische Schlösserverwaltung hat Burgfelsen und Bausubstanz in jahrelanger Arbeit gesichert. Für die kommenden Jahre steht noch der Innenausbau des alten Schlosses mit dem Kapellenflügel an (Stand 2011). In den Räumen soll künftig ein Burgmuseum Platz finden, das die historischen Räume nutzt und dort eine lebendige Vorstellung vom Leben in einer mittelalterlichen Fürstenburg vermittelt. Der Hauptburg südlich vorgelagert ist eine großzügig bemessene Vorburg mit vornehmlich Bauten des 17. und 18. Jahrhunderts sowie ein ummauerter Lustgartenbereich. Der Torturm mit dem Uhrtürmchen ist ein gotischer Bauteil (13./14. Jahrhundert).
Der 1982 begonnene Wiederaufbau der Hauptburg fand mit der Instandsetzung und teilweisen Neugestaltung der Außenanlagen durch das Landschaftsarchitekturbüro Wiegel im Jahr 2007 seinen vorläufigen Abschluss.[3]
Aussichtsturm
Der 25 Meter hohe Aussichtsturm (umgangssprachlich: Bleistift) wurde an hoher Stelle des Ortes 1893 von der Lokalbahn Aktien-Gesellschaft (LAG) München im neugotischen Stil errichtet. Er bietet bei klarem Wetter eine weit reichende Rundumsicht. Früher war er vor allem für die Fürther ein beliebtes Ausflugsziel, die am Wochenende oder besonders zur Kirschbaumblüte ("in die Bläih") mit der Bahn nach Cadolzburg fuhren. Ein quadratisches Holztreppenhaus führt über fünf Stockwerke nach oben. Auf etwa halber Höhe befindet sich ein kleiner Balkon an einer Seite des Turms, betretbar durch eine Holztür. Im oberen Teil leicht verjüngt, ragt über Konsolen die überdachte Aussichtsplattform hervor. Den Abschluss bildet eine Turmspitze mit vier dekorativ hervortretenden Fenstern an jeder Seite. Der Turm ist gegen einen Spendenbeitrag zu begehen und grundsätzlich von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang unbewacht offen.
Sonstige Bauwerke
Die evangelisch-lutherische Pfarrkirche (Markgrafenkirche) wurde 1750/51 in klassizistischen Barockformen als Saalbau neu über einem wohl gotischen Vorgängerbau errichtet. Das Innere bestimmt eine umlaufende Emporenanlage mit einer Altarwand im Osten und der Orgel im Westen. Der Taufstein entstammt der barocken Neubauphase (datiert 1751). Beachtlich ist die wohl erst nachträglich aus spätgotischen Holzschnitzfiguren zusammengestellte Kreuzigungsgruppe aus dem Umkreis des Veit Stoß; Maria und Johannes wohl von 1470/80, das Kruzifix um 1500.
Die ehemalige Stadtmauer aus dem 15. Jahrhundert ist zu beträchtlichen Teilen erhalten; am Torturm findet man die inschriftliche Datierung 1476.
Heimatmuseum
Im 1668 erbauten ehemaligen Rathaus richtete der Heimatverein das Rangau-Heimathaus ein. In zwölf Räumen bietet es einen Überblick über die Geschichte Cadolzburgs sowie die Geologie der Region.[4]
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Staatsstraße 2409, eine wichtige Verbindung zwischen der Bundesstraße 14 bei Roßtal und Bundesstraße 8 bei Seukendorf, durchquert das Gemeindegebiet, viele Kreisstraßen kreuzen sie oder beginnen an ihr auf Cadolzburger Gebiet. Die Halbanschlussstelle Langenzenn-Horbach an der Südwesttangente liegt auf Cadolzburger Gemeindegebiet in der Nähe des Ortsteils Seckendorf.
In der ersten Hälfte der 1880er Jahre wurde Cadolzburg mit einer Postbuslinie über Großhabersdorf in Heilsbronn an die Nürnberg-Crailsheimer-Bahn angebunden.[5] Diese verlor ihre Bedeutung durch die Verlängerung der Rangaubahn über den damaligen Endpunkt Zirndorf am 14. Oktober 1892 nach Cadolzburg. Kurzzeitig war eine Fortführung über Deberndorf und Seubersdorf nach Unternbibert im Gespräch, um die Steinbrüche am Dillenberg bei Deberndorf mit der Bahn zu erschließen. Die Lokalbahn Aktien-Gesellschaft lehnte dies am 1. Februar 1894 auf Grund der „ungünstigen Terrainverhältnisse“ ab.[6]
Am Cadolzburger Bahnhof begegnen sich die Linien 136 und 152 des privaten Verkehrsunternehmens Steinmetz. Während die Linie 136 hauptsächlich als Schulbus für die Ammerndorfer und Cadolzburger Schüler des Wolfgang-Borchert-Gymnasium in Langenzenn dient, erschließt die Linie 152 die Orte um den Dillenberg und stellt eine Verbindung zum Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in Oberasbach, zur Staatlichen Realschule Zirndorf und die Stadt Fürth dar.
Der Bahnhof ist abends und am Wochenende Ziel des Anrufsammeltaxi aus den Cadolzburger Außenorten und Ammerndorf.
Öffentliche Einrichtungen
- Das Jugendzentrum Herz ist ein Jugendzentrum in Cadolzburg.
Persönlichkeiten
- Johann Georg Pisendel (1687–1755), Violinist und Komponist
- Georg Friedrich Puchta (1798–1846), Jurist
- Roland Rosenbauer (* 1956), Journalist, Schriftsteller und Übersetzer
Literatur
- Kadolzburg. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 9, Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1892, S. 352.
- Daniel Burger: Die Cadolzburg – Dynastenburg der Hohenzollern und markgräflicher Amtssitz. In: Wissenschaftliche Beibände zum Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums (24). Forschungen zu Burgen und Schlössern – Sonderband (1). 24, Verlag des Germanisches Nationalmuseums, Nürnberg 3. Januar 2005, ISBN 978-3-936688-05-4 (216 S.).
- Daniel Burger, Birgit Friedel: Burgen und Schlösser in Mittelfranken. 1. Auflage. ars vivendi verlag, Cadolzburg 2003, ISBN 3-89716-379-9, S. 229–233.
- Hans-Günter Richardi: Burgen in Bayern – Ein romantischer Wegweiser zu 60 Burgen. Süddeutscher Verlag, München 1973, ISBN 3-7991-5731-X, S. 103–105.
Weblinks
Commons: Cadolzburg – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienWikisource: Cadolzburg in der Topographia Franconiae (Mathäus Merian) – Quellen und Volltexte- Webpräsenz des Marktes Cadolzburg
- Cadolzburg: Wappengeschichte vom HdBG
- Burgschloss Cadolzburg auf der Homepage des Hauses der Bayerischen Geschichte (Pläne, Geschichte, Baugeschichte, Baubestand)
- Bilder aus Cadolzburg und Umgebung
- Cadolzburg: Amtliche Statistik des LStDV
Quellen
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ Hans Werner Kress: Geschichte und Entwicklung Cadolzburgs. Cadolzburg 2003 (http://www.cadolzburg.de/geschichte/geschichte.html, abgerufen am 1. Dezember 2008).
- ↑ Instandsetzung der Außenanlagen durch das Landschaftsarchitekturbüro Wiegel, Bamberg. Schlossanlage Cadolzburg - Instandsetzung und Neugestaltung der Außenanlagen. Abgerufen am 10. Mai 2011.
- ↑ Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern
- ↑ Peter Ramsenthaler: Lokalbahn Nürnberg- Unternbibert-Rügland : Von der Frankenmetropole in den Rangau. H-und-L-Publ.-Souvenirs-Verlag Bleiweis, Schweinfurt 1996, ISBN 3-928786-48-2, Seite 2
- ↑ Peter Ramsenthaler: Lokalbahn Nürnberg- Unternbibert-Rügland : Von der Frankenmetropole in den Rangau. H-und-L-Publ.-Souvenirs-Verlag Bleiweis, Schweinfurt 1996, ISBN 3-928786-48-2, Seite 3
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