Marktplatz (Karlsruhe)

Marktplatz (Karlsruhe)

Der Marktplatz ist der zentrale Platz in der Karlsruher Innenstadt, auf dem sich die Karlsruher Pyramide und der Großherzog-Ludwig-Brunnen befindet. Die Pyramide ist das Wahrzeichen Karlsruhes und das Grabmal des Stadtgründers Markgraf Karl Wilhelm von Baden. Früher stand dort anstelle der heutigen Sandsteinpyramide die Konkordienkirche. Sie musste jedoch der Umgestaltung des Platzes weichen, als die junge Residenzstadt zu wachsen begann.

Geschichte

Der Karlsruher Marktplatz wurde vom badischen Baumeister und Städtebauer des Klassizismus Friedrich Weinbrenner als bürgerliches Gegengewicht zum Adelssitz Karlsruher Schloss entworfen. Die ersten Skizzen entstanden bereits um 1800 und wurden ab 1807 umgesetzt. Mehrere Gebäude an der Südseite der Langen Straße (heutige Kaiserstraße), an der Kreuzung mit der derjenigen Straße, die vom Schlossplatz nach Süden verläuft, mussten abgerissen werden, darunter das bisherige Rathaus und die Konkordienkirche. Da sich unter letzteren eine versiegelte Krypta mit den Gebeinen Karl Wilhelms befand, entschloss sich die Stadt, diese zu erhalten und darauf ein Grabmal zu erstellen. Provisorisch wurde eine hölzerne Pyramide gebaut, welche als derart gelungen empfunden wurde, dass sie 1823 durch eine steinerne ersetzt wurde – beide wurden von Weinbrenner entworfen. Bis in die 1820er Jahre wurden am Marktplatz nach seinem Entwurf mehrere Bauten gebaut, vor allem die Stadtkirche (1807–1816) sowie das neue Rathaus (1805–1825).

Gestaltung und Bauten

Der Marktplatz bildet den Höhepunkt eines durchplanten architektonischen Ensembles, welches als Via Triumphalis bekannt ist, und markiert deren Kreuzung mit der wichtigsten Geschäftsstraße der Stadt.

Der Nordteil des Platzes, von Anfang an für den Handel bestimmt, ist breiter als der südliche und vom Osten und Westen mit einheitlich gehaltenen klassizistischen Wohn- und Geschäftsbauten umgeben. Die Nordseite, die an der Kaiserstraße liegt, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in veränderter Form der Nachkriegsmoderne mit einem Kolonnadengang wiederaufgebaut (1952 Hotel am Markt von W. Wede; 1952/53 Volksbank von Erich Schelling, 2010 abgerissen). Der südliche Teil ist repräsentativer gestaltet. Seine Westseite bildet das Rathaus mit einem als Portikus ausgestellten Risalit. An der Ostseite steht sein Gegenstück – die Stadtkirche (jetzt die Bischofskirche der vereinigten Evangelischen Landeskirche) mit korinthischem Portikus in Kolossalordnung, die Seitenflügel der Kirche waren als Gymnasium (links) und Lyceum (rechts) erbaut. Im Nordteil bildet die Pyramide die Mitte, im Südteil der Brunnen mit dem Standbild Großherzogs Ludwigs. Die Südseite des Platzes begrenzen das jetzige Polizeirevier, mit dem Josef Durm 1900 die Neorenaissance in das klassizistische Bild einbrachte, und das Hotel Kaiserhof.

Der Marktplatz ist ein zentraler Knotenpunkt der Stadt- und Straßenbahn mit den Straßenbahnlinien 1, 2, 3, 4, 5, sowie den S-Bahn-Linien S1, S11, S2, S4, S41 und S5. Am Tage fahren durch den Marktplatz 170 Straßenbahnzüge pro Stunde. Der Marktplatz ist sonst Fußgängerzone.

Panorama – links die Fußgängerzone in Richtung Schloss, rechts die evangelische Stadtkirche, in der Mitte die Karlsruher Pyramide

Weblinks

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