Martin Gensichen

Martin Gensichen

Martin Theodor Gensichen (* 10. November 1842 in Dertzow, Landkreis Soldin/Neumark (heute polnisch Derczewo, Gmina Myślibórz); † 1927) war ein lutherischer Theologe und als Missionsdirektor langjähriger Leiter der Berliner Missionsgesellschaft.

Leben und Wirken

Martin Gensichen ist im Pfarrhaus des späteren Crossener Superintendenten Friedrich Robert Gensichen aufgewachsen. Er besuchte das Gymnasium im pommerschen Greifenberg (Gryfice) und studierte 1861 bis 1862 in Halle und 1863 in Erlangen.

Am 10. Februar 1867 wurde Gensichen in Kossar (polnisch: Kosierz, Gmina Dąbie) im Landkreis Crossen (Oder) zum Pfarrer ordiniert. Bis 1885 war er dann Geistlicher in dieser Gemeinde in Brandenburg.

Danach wechselte Martin Gensichen nach Pommern und wurde Pfarrer in Teschendorf (Cieszyno, Gmina Węgorzyno) im Landkreis Regenwalde, bis er 1888 den Ruf nach Belgard an der Persante (Białogard) als Pfarrer an der dortigen Marienkirche und Superintendent des Kirchenkreises Belgard in der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union erhielt.

Im Jahre 1895 wurde Martin Gensichen zum Direktor der Berliner Missionsgesellschaft in Berlin ernannt, womit sein berufliches Leben einen gänzlich neuen Schwerpunkt erhielt. Gensichen widmete sich dieser neuen Aufgabe mit großem Engagement und Geschick und prägte in seiner 18-jährigen Amtszeit die Missionsgesellschaft sehr entscheidend.

Hauptarbeitsgebiete waren damals China und Südafrika, die Gensichen mehrmals bereiste und "an Ort und Stelle" seinen Einfluss geltend machte. Als lutherischer Theologe hat er nicht nur die Missionsgesellschaft auf das lutherische Bekenntnis hin ausgerichtet, sondern er war zugleich einer der führenden Lutheraner der Evangelischen Kirche der Union.

Gensichen führte die Berliner Missionsgesellschaft bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1913.

Literatur

  • Art. Gensichen, Martin in RGG, 2. Aufl., Bd. 2, Sp. 1024
  • Gensichen, Martin, Hans Hugo von Kleist. Ein Lebensbild, Berlin, 1892
  • Gensichen, Martin, Ein Schnitter nur...Erinnerungen aus meinem Leben, Hamburg, 1915

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