- Landkreis Soldin
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Der Landkreis Soldin war ein Landkreis in der preußischen Provinz Brandenburg und bestand als preußisch-deutscher Landkreis in der Zeit zwischen 1818 und 1945.
Der Landkreis Soldin umfasste am 1. Januar 1945:
- die vier Städte Berlinchen, Bernstein, Lippehne und Soldin
- sowie 61 weitere Gemeinden mit weniger als 2000 Einwohnern
- und einen Gutsbezirk (Forst).
Inhaltsverzeichnis
Verwaltungsgeschichte
Königreich Preußen
Nach der Neuorganisation der Kreisgliederung im preußischen Staat nach dem Wiener Kongress bestand 1818 der Kreis Soldin im Regierungsbezirk Frankfurt in der preußischen Provinz Brandenburg, seit 1939 „Mark Brandenburg“. Das Landratsamt war in Soldin.
Norddeutscher Bund/Deutsches Reich
Seit dem 1. Juli 1867 gehörte der Kreis zum Norddeutschen Bund und ab 1. Januar 1871 zum Deutschen Reich.
Am 1. Juli 1891 wurde der Gutsbezirk Briesenhorst aus dem Landkreis Soldin in den Kreis Landsberg a./Warthe eingegliedert.
Zum 30. September 1929 fand im Kreis Soldin entsprechend der Entwicklung im übrigen Preußen eine Gebietsreform statt, bei der nahezu alle bisher selbstständigen Gutsbezirke aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden.
Im Frühjahr 1945 wurde das Kreisgebiet durch die Rote Armee besetzt.
Landräte
- 1806–1817: von Sack
- 1817–1817: von Bredow
- 1817–1821: Adolph Lette
- 1821–1837: Wilhelm Stubenrauch
- 1837–1838: Albert Borsche (interimistisch)
- 1838–1840: Hermann Ludwig von Wedel
- 1840–1852: Hermann Alexander von Schrabisch
- 1852–1853: Graf Heinrich Finck von Finckenstein
- 1853–1879: Rudolph Anton Lucas von Cranach
- 1879–1901: Dr. Oskar von Weiß
- 1901–1918: Dr. Karl Krummacher
- 1918–1919: Hermann von Engelbrechten-Ilow
- 1919–1933: Max Berndt von Saldern
- 1933–1939: Johannes Danzig
- 1939–1945: Dr. Hans Georg von Ribbeck
Kommunalverfassung
Die Kreis Soldin gliederte sich zunächst in Stadtgemeinden, in Landgemeinden und – bis zu deren nahezu vollständiger Auflösung – in selbstständige Gutsbezirke.
Mit Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Dezember 1933 sowie der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 wurde zum 1. April 1935 das Führerprinzip auf Gemeindeebene durchgesetzt.
Die bisherigen Stadtgemeinden Berlinchen, Bernstein, Lippehne und Soldin führten ab 1. Januar 1934 die Bezeichnung Stadt; seit dem 31. Juli 1936 galt Soldin offiziell als Kreisstadt.
Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen; es galt weiterhin die Kreisordnung für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen vom 19. März 1881.
Ortsnamen
Die durchweg deutschen Ortsnamen wurden im Wesentlichen bis 1945 beibehalten. Nur die Landgemeinde Mückenburg erhielt 1934 den neuen Namen Mückeburg.
Verkehr
Im Kreis Soldin in der Neumark begann das Eisenbahnzeitalter mit der Stargard-Cüstriner Eisenbahn-Gesellschaft (SCE), die ihre Stammbahn über Soldin - Glasow erst 1882 eröffnet hat >116.a<. Ein Jahr später folgte als Abzweigung die "Glasow-Berlinchener Eisenbahn-Gesellschaft" >116.a²<, die mit der (SCE) durch Betriebsführungsvereinbarungen verbunden war und nach einiger Zeit von ihr übernommen wurde. 1898 kam die Verlängerung von Berlinchen nach Arnswalde hinzu >116.a²< und 1899 die Linie Pyritz - Jädickendorf, die das Kreisgebiet nur im Nordwesten streifte >116.e<.
Im Osten des Kreises berührte ab 1902 die Kleinbahn Friedeberg-Alt Libbehne GmbH einige Gemeinden >115.k<.
Schließlich verband die Preußische Staatsbahn 1912 die Kreisstadt Soldin mit Landsberg an der Warthe >116.d<.
Die Zahlen in >< beziehen sich auf das deutsche Kursbuch 1939.
Persönlichkeiten
- Emanuel Lasker (1868-1941), deutscher Schachweltmeister, Mathematiker und Philosoph, geboren in Berlinchen (Neumark)
- Louis Ferdinand von Preußen (1944–1977), Urenkel Kaiser Wilhelms II., geboren in Golzow
Landkreise und kreisfreie Städte in der ehemaligen Provinz Brandenburg (Stand 1938)Angermünde | Beeskow-Storkow | Brandenburg an der Havel | Calau | Cottbus (Stadt) | Cottbus (Land) | Crossen | Eberswalde | Forst | Frankfurt (Oder) | Guben (Stadt) | Guben (Land) | Jüterbog-Luckenwalde | Königsberg Nm. | Landsberg (Warthe) (Stadt) | Landsberg (Warthe) (Land) | Lebus | Luckau | Lübben | Meseritz | Niederbarnim | Oberbarnim | Osthavelland | Ostprignitz | Oststernberg | Potsdam | Prenzlau | Rathenow | Ruppin | Schwerin (Warthe) | Soldin | Sorau | Spremberg (Lausitz) | Teltow | Templin | Westhavelland | Westprignitz | Weststernberg | Wittenberge | Zauch-Belzig | Züllichau-Schwiebus
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