Martin Todsharow

Martin Todsharow

Martin Todsharow (* 6. September 1967 in Berlin) ist ein deutscher Filmmusik-Komponist, Musiker und Produzent.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Todsharow studierte von 1989 bis 1994 an der Musikhochschule Hanns Eisler mit den Schwerpunktfächern Klavier und Kontrapunkt/Komposition. Ab 1991 schrieb er bereits Musik für Theater, 1993 erhielt er ein Auslandsstipendium des DAAD in Großbritannien. Von 1994 bis 1996 war er im E- und U-Musikbereich als Musiker tätig. Seit 1997 arbeitet er als Filmmusikkomponist. Außerdem unterrichtet er als Gastdozent an der Filmakademie Ludwigsburg sowie an der DFFB in Berlin.

Stil

Stilistisch bevorzugt Todsharow minimalistische und experimentelle Klänge, er verzichtet auf bombastische orchestrale Einsätze. Konzepte großer orchestraler Hollywood-Scores, wie sie beispielsweise Hans Zimmer verfolgt, lehnt Martin Todsharow ab. Seine Filmmusik soll nicht für sich selbst werben, sondern ganz im Dienst des Film stehen. Dabei war es immer wichtig für ihn, neue Wege zu gehen und Ungewöhnliches auszuprobieren.

Zur Zeit der Fernsehkompositionen setzte Martin Todsharow auf orchestrale, mit elektronischen Beats unterlegte Musik - ein damals gerade entstandenes Genre im Bereich der Filmmusik. Er kam allerdings kurz darauf zur klassischen Komponierweise in Kammerbesetzung zurück. Dennoch gilt er aufgrund seiner musikalischen Bandbreite als Allround-Talent.

Die Grundstimmung von Todsharows Werken ist meist düster, geheimnisvoll und aufwühlend - viele der von ihm vertonten Filme sind Dramen oder Thriller.

Werk

Neben vielen Arbeiten für internationale Kinofilme zeichnet Todsharow auch für die Musik von Dokumentarfilmen, Werbespots sowie derzeit 27 überwiegend deutschen Fernsehproduktionen, darunter auch zwei Folgen der Serie Tatort, verantwortlich.

Kino

TV

  • 1998: Bier – Anschlag auf das Oktoberfest
  • 1998: Der Handymörder
  • 1998: Gefährliche Lust – Ein Mann in Versuchung
  • 1998: Operation Phoenix - Jäger zwischen den Welten
  • 1999: Die Blendung – Verrat aus Liebe
  • 1999: Spuk aus der Gruft
  • 1999: T.E.A.M. Berlin
  • 2000: Der Feind an meiner Seite
  • 2000: Models
  • 2000: Spuk im Reich der Schatten
  • 2000: www.maedchenkiller.de – Todesfalle Internet
  • 2001: Mein Papa mit der kalten Schnauze
  • 2001: Polizeiruf 110: Braut in schwarz
  • 2001: Tatort: Schlaf Kindlein, schlaf
  • 2002: Fahr zur Hölle, Schwester!
  • 2002: Meine Tochter ist keine Mörderin
  • 2002: Seventeen – Mädchen sind die besseren Jungs
  • 2002: Tatort: Stiller Tod
  • 2002: Wer hat Angst vor'm schwarzen Mann
  • 2003: 18 – Allein unter Mädchen
  • 2003: Bella Block: Hinter den Spiegeln
  • 2003: Doppelter Einsatz: Der Domino-Effekt
  • 2003: Echte Männer?
  • 2003: Wenn Weihnachten wahr wird
  • 2004: Küss mich, Hexe
  • 2005: Emilia
  • 2006: Der Kriminalist
  • 2008: Mogadischu

Dokumentar- und Kurzfilme

  • 1997: Eine
  • 1999: Zug der Wünsche
  • 2001: Brooklyn Bridge

Vorbilder

Martin Todsharow betrachtet Jerry Goldsmith als großen Filmkomponisten (speziell seinen Score für Alien), welcher ebenfalls sehr experimentell arbeitete. Auch zu Howard Shore schildert er Ähnlichkeiten, wobei dieser ebenfalls trotz seiner Scores zu Der Herr der Ringe laut Todsharow „kein Mann für große orchestrale Themen“ ist.

Weblinks


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