- Agnes und seine Brüder
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Filmdaten Originaltitel Agnes und seine Brüder Produktionsland Deutschland Originalsprache Deutsch Erscheinungsjahr 2004 Länge 111 Minuten Altersfreigabe FSK 16 Stab Regie Oskar Roehler Drehbuch Oskar Roehler Produktion Stefan Arndt Musik Martin Todsharow Kamera Carl F. Koschnick Schnitt Juliane Lorenz
Simone HofmannBesetzung - Martin Weiß: Agnes Tschirner
- Moritz Bleibtreu: Hans-Jörg Tschirner
- Herbert Knaup: Werner Tschirner
- Katja Riemann: Signe
- Tom Schilling: Ralf
- Suzan Anbeh: Desiree
- Vadim Glowna: Günther Tschirner
- Margit Carstensen: Roxy
- Lee Daniels: Henry
- Marie Zielcke: Nadine
- Oliver Korittke: Rudi
- Martin Semmelrogge: Manni Moneto
- Martin Feifel: Hannes
- Sven Martinek: Jürgen
- Til Schweiger: Freund in Bibliothek
- Gerry Jochum: Herr Klebnitschek
- Simon Böer: Freund Nadine
- Ralph Herforth: Heinz
- Loretta Stern: Journalistin
- Christa Rockstroh: Umweltministerin
- Wilfried Hochholdinger: Rolf
- Kerstin Landsmann: Sekretärin
- Kelly Trump: Lisa
- Ariane Sommer: Sie selbst
- Andreas Kunze: Hausmeister
- Zora Holt: Dunkelhaarige
Agnes und seine Brüder ist ein deutscher Spielfilm aus dem Jahr 2004.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Werner, Hans-Jörg und Agnes, die vor ihrer Geschlechtsangleichung unter dem Namen "Martin" lebte, sind Geschwister. Der älteste Bruder, Werner, ist grüner Staatssekretär im Bundesumweltministerium und hat als großes politisches Ziel die Einführung des europaweiten Dosenpfands. Seine Ehe mit Signe ist in der Krise, sein Sohn Ralf filmt ihn in den peinlichsten Situationen. Hans-Jörg ist Bibliothekar in einer Universitätsbibliothek. Sein größtes Problem ist seine Sexsucht. Er stellt Studentinnen nach, beobachtet sie und masturbiert auf der Damentoilette. Agnes lebt mit einem proletenhaften Lover zusammen, der sie jedoch ständig beschimpft und schließlich aus der Wohnung wirft. Das Verhältnis der drei Geschwister zum egozentrischen Vater Günther ist unterschiedlich. Werner sieht die Besuche bei ihm mehr als Pflicht an, Hans-Jörg hat einen regelrechten Hass gegen seinen Vater, da er vermutet, dass dieser sein jüngstes Kind als Kind missbraucht hat, was dann zu Transsexualität geführt habe. Einzig Agnes’ Verhältnis zum Vater scheint halbwegs intakt zu sein.
Hans-Jörgs voyeuristische Aktivitäten am Arbeitsplatz werden entdeckt, und er verliert seinen Job. Nachdem er einen weiteren Besuch Agnes' beim Vater beobachtet, kommt er zu dem falschen Schluss, dass er mit seinen Missbrauchsvermutungen richtig liegt und erschießt den Vater nachts. Daraufhin wendet er sich an Manni Moneto, einen Pornoproduzenten, den er in seiner Selbsthilfegruppe für Sexsüchtige kennengelernt hat. Während des Drehs lernt er hier die attraktive Desirée kennen, in die er sich verliebt und der er von seiner Tat erzählt. Sie schlägt ihm vor, sich gemeinsam ins Ausland abzusetzen. Er verabschiedet sich von Agnes, ohne ihr zu offenbaren, dass er ihren Vater ermordet hat. Schließlich stirbt Agnes an ihrer Erkrankung, erinnert sich aber glücklich in der Todesstunde an ihre Kindheit als Martin.
Sonstiges
Auffällig sind mehrere Anspielungen auf andere Filme. So ist die Szene, die Hans-Jörg fälschlich zur endgültigen Annahme bringt, dass sein Vater Agnes missbraucht, sehr ähnlich im Film American Beauty zu finden. Auch bei Fassbinder und Tarantino bedient sich Roehler durch Motive und Anspielungen.
Nicht zu übersehen (und von der Kritik auch nicht übersehen) sind seine umfangreichen und oft ins Detail gehenden Anleihen bei Jonathan Franzens Roman Korrekturen.
Kritiken
Oskar Roehler (Regie), Martin Weiß, Herbert Knaup, Tom Schilling und Moritz Bleibtreu auf der Bühne der Lichtburg (Essen) nach der NRW-Premiere- Lexikon des internationalen Films: „Kein Thesenfilm, sondern ein vitaler, mosaikartig gewebter Diskurs mit mancherlei Leerstellen und Assoziationsangeboten, der eine verunsicherte, um Identität und Glück ringende Gesellschaft zeigt. Das hervorragende, strikt gegen den Strich besetzte Darsteller-Ensemble verlebendigt in mitreißender Spiellaune die Figuren, die viel Raum zur Entwicklung bekommen und ihre psychischen Verletzungen und frustrierten Glückserwartungen offenbaren.“
- tvmovie.de: „Regisseur Oskar Roehler (48) bediente sich offen in Literatur- und Filmgeschichte: Inspiriert wurde er von Fassbinders ‚In einem Jahr mit 13 Monden‘, er übernahm Szenen aus ‚American Beauty‘, Themen aus Jonathan Franzens ‚Die Korrekturen‘ und das Blutbad zum Song ‚Stuck in the Middle with You‘ ist eine Anspielung an Quentin Tarantinos ‚Reservoir Dogs‘.“[1]
Auszeichnungen
- 2005 - Bayerischer Filmpreis für Oskar Roehler für das beste Drehbuch
- 2005 - Deutscher Filmpreis für Katja Riemann für die beste weibliche Nebenrolle
Weblinks
- Agnes und seine Brüder in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Agnes und seine Brüder bei Filmportal.de
- Zusammenstellung von Pressekritiken auf film-zeit.de
Einzelnachweise
- ↑ http://www.tvmovie.de/Agnes-und-seine-Brueder.83.0.html?&detail=3764256, abgerufen: 26. August 2008
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