- Tattoo (Film)
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Filmdaten Originaltitel Tattoo Produktionsland Deutschland Originalsprache Deutsch, Englisch, Japanisch Erscheinungsjahr 2002 Länge 108 Minuten Altersfreigabe FSK 16 Stab Regie Robert Schwentke Drehbuch Robert Schwentke Produktion Jan Hinter, Roman Kuhn Musik Martin Todsharow Kamera Jan Fehse Schnitt Peter Przygodda Besetzung - August Diehl: Kommissar Marc Schrader
- Christian Redl: Kommissar Minks
- Nadeshda Brennicke: Maya Kroner
- Johan Leysen: Frank Schoubya
- Fatih Cevikkollu: Dix
- Monica Bleibtreu: Kommissarin Roth
- Ilknur Bahadir: Meltem
- Joe Bausch: Günzel
- Florian Panzner: Poscher
- Jasmin Schwiers: Marie Minks
- Gustav-Peter Wöhler: Scheck
- Ingo Naujoks: Stefan Kreiner
- Christiane Scheda: Lynn Wilson
- Wanda Perdelwitz: Baby
Tattoo ist ein deutscher Thriller von Robert Schwentke aus dem Jahr 2002.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
In einer dramatischen Szene zu Beginn sieht man von hinten eine nackte Frau, die mit einem schwer verletzten Rücken über eine dunkle Straße läuft. Plötzlich kommt ein Bus aus einer Seitenstraße, der die Frau bei der Kollision tötet.
Daraufhin beginnt ein Kriminalfall mit den beiden Kommissaren Minks und Schrader. Der junge Schrader, der gerade die Ausbildung in der Polizeischule abgeschlossen hat, hat Erfahrungen mit dem Rotlichtmilieu und der Drogenszene. Der erfahrene Kollege Minks nutzt diese Informationen, um Schrader zu erpressen. Wenn er nicht mit ihm in der Mordkommission zusammenarbeitet, ist seine Karriere vorzeitig beendet. Minks benötigt nämlich dringend Zugang zu der ihm fremden Welt. Denn dort treibt sich ein Serienmörder herum, der es auf eine ungewöhnliche Beute abgesehen hat: Der Psychopath sucht sich Opfer mit großflächigen Tattoos. Nachdem er sie getötet hat, zieht er ihnen die geschmückte Haut ab und verkauft diese an Sammler in Japan.
Während der Recherchen finden die Kommissare immer mehr verstümmelte Leichen. Schrader wird von den Ermittlungen abgelenkt, als er die attraktive Maya, die Freundin eines Opfers, kennenlernt. Minks hingegen macht sich Sorgen um seine jugendliche Tochter, die ihn vor über zwei Jahren nach dem Tod seiner Frau verlassen hatte. Er befürchtet, dass sie in die Drogenszene hineingeraten ist.
Schrader gelingt es, Marie, die Tochter von Minks, ausfindig zu machen, und erfährt, dass der Grund für ihr Verschwinden der übermächtige Beschützerdrang ihres Vater war, dem sie nicht mehr gewachsen war. Gleichzeitig stellt sich langsam heraus, dass der Mörder scheinbar ein Sammler seltener Tattoos ist, dieser Tipp kommt von einem anderen Sammler, Frank Schoubya, der unter anderem Tattoos vom Junkie Stefan kauft, um sie zu konservieren und aufzuhängen. Schrader fängt ein Verhältnis zu Maya an, die, wie sich herausstellt, ebenfalls am ganzen Körper tätowiert ist, und das letzte Kunstwerk des besten japanischen Tätowierers vor dessen Selbstmord ist.
Es gelingt Schrader, den Ausführer der Morde zu stellen, dieser verrät Schrader, dass er die Morde im Auftrag ausführt. Als Schrader seine Waffe zieht, um ihn an der Flucht zu hindern, zieht der Killer die Waffe zu sich heran und drückt den Abzug, so dass es wirkt, als hätte Schrader ihm in den Mund geschossen.
Am selben Tag bekommt Minks ein kleines Paket aufs Polizeirevier zugestellt, das einen kleinen Hautlappen mit einem tätowierten Teufel enthält. Als Schrader diese sieht, erschrickt er, und sagt zu Minks, dass dies Maries Tattoo sei, und dass er sie gefunden habe. Im Paket liegt ebenfalls die Adresse eines Parkhauses, zu dem Minks und Schrader sofort fahren, um dort Maries zerstückelte Leiche in einem Kofferraum zu finden. Minks fährt daraufhin mit seinem Auto an eine einsame Stelle und erschießt sich.
Schrader versucht nun noch vehementer den eigentlichen Verbrecher zu finden. Er stellt Maya als Köder ins Internet und bietet das Tattoo des ersten Opfers zum Verkauf an. Die Aktion läuft jedoch nicht wie geplant: traurige Bilanz: Ein Kollege tot, das Tattoo verloren und Maya, die unter Polizeischutz gestanden hatte, ist spurlos verschwunden. Schrader erfährt von seinem Kollegen, dass Maya unter Verdacht steht, den japanischen Tätowierer in New York umgebracht zu haben. Es scheint, als stecke sie hinter all den Morden in Deutschland. Sie war die Freundin des Tätowierers gewesen und hatte es scheinbar nicht ertragen können, wie er das Interesse an ihr verloren hatte, kaum dass ihr Tattoo beendet war. Schrader versucht vom Anwalt Schoubya mehr zu erfahren - vergeblich - er steckt die Sammlung des Anwalts in Brand.
Zuletzt sieht man Maya in einem Café sitzen und sieht, dass der Kellner, der sie bedient, eine Tätowierung im Stile des getöteten Exfreundes trägt. Nach dem ersten Teil des Abspanns wird Schrader gezeigt, der sich Mayas Tattoo auf traditionelle Art stechen lässt.
Trivia
- Die Idee eines mit Tätowierungen handelnden Mörders findet sich bereits in einer Kurzgeschichte von Roald Dahl.
- Das Tattoo auf Joé Bauschs Körper ähnelt dem Farbholzschnitt Die große Welle vor Kanagawa von Hokusai
Kritiken
„Ein kruder, mit drastischen Splatter-Effekten durchsetzter Krimi, der sein tiefschwarzes Szenario durchaus konsequent durchbuchstabiert und eine ebenso menschenfeindliche wie radikal trostlose Welt ohne Moral und Orientierung beschreibt.“
„Tattoo tendiert hingegen zur Hardcore-Version von Anatomie, ein monochromer, auswegloser und kompromissloser Alptraum ohne blondes Gretchen und ohne Licht am Ende des Tunnels, eine düstere, verstörende Nacht ohne Morgen. Mit diesem Debüt dürfte Robert Schwentke die Latte für seinen nächsten Film ungewöhnlich hoch gelegt haben.“
– Johannes Pietsch, filmstarts.de[2]
„Wie eine Mischung aus Das Schweigen der Lämmer und Sieben, so kommt Tattoo dahin. Düster, mysteriös und in der Motivik erst einmal unerklärlich. Allerdings schafft es das „deutsche Pendant“ eigentlich in keiner Szene die Spannung der Hollywood-Vorbilder aufzubauen. Hinzu kommt, dass man den „Ekel-Faktor“ hier doch etwas hoch angesetzt hat; da schaut man doch an und lieber mal weg. Und so verläuft der Film dann auch nach einer guten halben Stunde im Sande – bzw. im Dunkel… Schade eigentlich, denn gute Ansätze sind vorhanden…“
– Frank Ehrlacher, moviemaster.de[3]
Auszeichnungen
- 2002: Nominierung für Goldene Kamera
- 2002: Grand Prize of European Fantasy Film in Silber beim Sweden Fantastic Film Festival
- 2003: International Fantasy Film Award bei Fantasporto
Einzelnachweise
- ↑ Tattoo im Lexikon des Internationalen Films
- ↑ Kritik auf filmstarts.de
- ↑ Kritik auf moviemaster.de
Weblinks
- Tattoo in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Tattoo bei Filmportal.de
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