- Martino Altomonte
-
Martino Altomonte, eigentlich Martin Hohenberg (* 8. Mai 1657 in Neapel; † 14. September 1745 im Heiligenkreuzerhof, Wien) war ein Barockmaler. Er gilt gemeinsam mit Johann Michael Rottmayr als Begründer der selbständigen Barockmalerei im heutigen österreichischen Raum.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Er wurde in Neapel als Sohn des Bäckers Michael Hohenberg geboren. Ab 1672 hielt er sich zu Ausbildungszwecken in Rom auf, wo er sich mit der „neoklassischen“ Malerei von Annibale Carracci und Guido Reni beschäftigte. Römische und neapolitanische Elemente wurden von ihm in origineller Weise synthetisiert. 1684 wurde er von König Johann III. Sobieski als Hofmaler nach Warschau berufen. Bei dieser Gelegenheit italianisierte er seinen Namen, da Italiener zu dieser Zeit als Künstler bevorzugt wurden.
Am 26. Dezember 1690 heiratete er in der Heiligkreuzkirche in Warschau Barbara Dorothea Gerkien.
Seit 1700 ist er in Wien nachweisbar, ab 1707 war er dort Mitglied der Kayserlichen Academie von Peter Strudel. Neben einigen Altarbildern (unter anderem in der Karlskirche und der Peterskirche) ist er vor allem durch die Deckenfresken im Unteren Belvedere bekannt. Er folgte hierbei dem Vorbild Riccis, der der Untersicht gegenüber der perspektivischen Verkürzung den Vorzug gab.
Wahrscheinlich 1729 erhielt Altomonte seine Werkstätte im Heiligenkreuzer Hof zu Wien. In den 30er Jahren des 18. Jahrhunderts stand er dem Stift Heiligenkreuz nahe, mit dem er sich 1738 als "familiaris" verband.
In der Mönchhofer Pfarrkirche, die dem Stift Heiligenkreuz gehörte, entstand 1736 ein neuer Hochaltar. Dieses Gesamtkunstwerk aus Kaiserstein wurde vom Kaisersteinbrucher Hof-Steinmetzmeister Elias Hügel errichtet, die Skulpturen aus Zogelsdorfer Stein stammen von Giovanni Giuliani und das Altarbild von Martino Altomonte.
Martino Altomonte war bereits 80 Jahre alt, als der Abt von Stift Wilhering bei ihm 1737 das Hochaltarbild bestellte. Der Auftrag wurde erteilt, auch alle Bilder für die Seitenaltäre kamen hinzu. Dieser Altarbildzyklus war Altomontes letzte große Arbeit.
Altomonte liegt auf dem Friedhof in Heiligenkreuz begraben.[1]
Nach seinem Tod existierten noch Entwürfe zu Fresken, insbesondere in nieder- und oberösterreichischen Klöstern, die aber erst von seinem Sohn Bartholomäus ausgeführt wurden.
1936 wurde die Altomontegasse im 12. Bezirk Meidling und 23. Bezirk Liesing nach ihm benannt.
Literatur
- Constantin von Wurzbach: Altomonte, Martin. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. Band 1. Verlag L. C. Zamarski, Wien 1856–1891, S. 19–20 (auf Wikisource).
- Karl Weiß: Altomonte. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 372.
- Hans Aurenhammer: Martino Altomonte. Herold, Wien 1965.
- Felix Czeike, Historisches Lexikon Wien, Band 1, 1992. ISBN 3-218-00546-9
- Hannes Etzlstorfer: Martino und Bartolomeo Altomonte. Barockmuseum, Salzburg 2002, ISBN 3-901925-27-9.
Einzelnachweise
- ↑ Lokal-Nachrichten. […] Berühmte Tote auf den Badener Friedhöfen. Badener Zeitung, 2. November 1910, S. 3, Mitte rechts [1]
Weblinks
Commons: Martino Altomonte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von und über Martino Altomonte im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag über Martino Altomonte im Lexikon des Niederösterreichischen Landesmuseums
Kategorien:- Maler des Barock
- Österreichischer Maler
- Person (Stift Heiligenkreuz)
- Geboren 1657
- Gestorben 1745
- Mann
Wikimedia Foundation.