Martinsthal

Martinsthal
Martinsthal
Stadt Eltville
Wappen der früheren Gemeinde Martinsthal
Koordinaten: 50° 3′ N, 8° 7′ O50.05258.1211111111111154Koordinaten: 50° 3′ 9″ N, 8° 7′ 16″ O
Höhe: 154 m
Einwohner: 1.359 (31. Dez. 2006)
Eingemeindung: 1. Jan. 1977
Postleitzahl: 65344
Vorwahl: 06123
Der Winzerbrunnen mit dem Stehkragenwinzer vor dem Hotel Zur Krone
Reich verziertes Fachwerk am Hotel zur Krone in der Ortsmitte

Martinsthal wurde am 1. Januar 1977 als Ortsbezirk in die Rheingauer Sekt- Wein- und Rosenstadt Eltville eingegliedert und ist mit rund 1.300 Einwohnern[1] deren kleinster Stadtteil.[2] Martinsthal ist einer der bekannten Weinorte im Weinbaugebiet Rheingau.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Martinsthal liegt drei Kilometer nördlich von Eltville auf 154 Meter Höhe in dem hier engen und tief eingeschnittenen Walluftal inmitten von Weinbergen. Während der Ortskern westlich des Bachs errichtet wurde, liegt die unbebaute Gemarkung von Martinsthal ausschließlich am Ostufer der Walluf. Deshalb sind die Weinlagen des Ortes, allen voran die Martinsthaler Wildsau hier im Osten zu finden. Die von Westen bis teilweise nahe an die Ortslage heranreichenden Weinberge gehören hingegen entweder zur Gemarkung Rauenthal oder zur Kernstadt Eltville. Der größere Gemarkungsteil nördlich der Ortslage ist Waldgebiet. Hier liegt der Birkenkopf, mit 311 Meter die höchste Erhebung des Ortes. Nördlich davon, am Rechtebach, grenzt Martinsthal an Wiesbaden-Frauenstein. Der kleinere südliche Gemarkungsteil, wo sich das Walluftal zum Rhein hin öffnet, ist fast ausschließlich Weinbergsland und grenzt an die Waldungen und Weinberge von Niederwalluf. Im Süden hat Martinsthal entlang der Walluf noch eine gemeinsame Grenze mit Oberwalluf.[3]

Geschichte und Namen

Die Gründung des Ortes Martinsthal ist mit der Errichtung des Rheingauer Gebücks im Talgrund verbunden. Die Bewohner der ursprünglichen Siedlung Rode östlich der Walluf siedelten auf eine Einladung des Mainzer Erzbischofs Gerlach von Nassau von 1363 in den vom neuentstandenen Grenzwall geschützten Kurmainzischen Rheingau um und gründeten ein neues Dorf, das sich dementsprechend von 1406 an Neudorf nannte. Für diese Ansiedlung wurde ein kleines Stück aus der Rauenthaler Gemarkung herausgelöst, gerade groß genug für den Bau der Häuser und Höfe. Zur Bewirtschaftung ihrer Felder mussten die Neusiedler immer das Bollwerk passieren, das hier durch das Gebück aus dem Rheingau heraus führte und zu dessen Bewachung sie verpflichtet waren.

Nach Auflösung des Kurstaates ging Neudorf 1803 an Nassau-Usingen und gehörte zur Zeit des Herzogtums Nassau zum Amt Eltville. Nach der Annexion des Herzogtums durch Preußen wurde der Ort 1867 dem Rheingaukreis im Regierungsbezirk Wiesbaden zugeordnet.

Am 1. Januar 1935 kehrte man offiziell zu dem ursprünglich von Erzbischof Gerlach für den Ort vorgesehenen Namen Martinsthal zurück.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Magistrat der Stadt Eltville am Rhein (Hrsg.): Eltville am Rhein. 650 Jahre Stadt. Geschichte - Kultur - Landschaft. ISBN 3881020578 Eigenverlag 1982
  • Patrick Kunkel: Martinsthal 1363 - 1988. Ein Dorf in der Geschichte. ISBN 3925771018 ak-Verlag Walluf 1988

Einzelnachweise

  1. Einwohnerzahlen laut Einwohnermeldeamt
  2. Hessenrecht: Gesetz zur Neugliederung des Rheingaukreises und des Untertaunuskreises siehe §§ 7–9
  3. Hessisches Landesvermessungsamt: Kreiskarte 1:50.000 Wiesbaden Rheingaukreis Untertaunuskreis, Ausgabe 1969

Weblinks


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