Mary Saran

Mary Saran

Maria Martha (Mary) Saran (* 13. Juli 1897 in Cranz, Samland; † 16. Februar 1976 in London), zeitweise verheiratete Hodann, war eine deutsch-britische[1] Publizistin, die auch unter dem Pseudonym M. Jensen[2] schrieb.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Maria Saran war das siebte von zehn Kindern einer Architektenfamilie. Ihr Vater war der Architekt Richard Saran.[3][4] Sie war die Nichte des Diplomaten Johannes Kriege.[4][5] Nach fünf Jahren in Königsberg/Ostpreußen und fünf Jahren in Wiesbaden ließ sich die Familie 1907 in Berlin nieder. Am 24. Dezember 1919 heiratete Maria Saran den Arzt Max Hodann; am 13. Juli 1926 wurde die Ehe wieder geschieden.[4] Saran begann 1918 ein Medizinstudium, das sie jedoch abbrach, um sich, zusammen mit Max Hodann, im Internationalen Jugendbund (IJB) zu engagieren. Den IJB hatte 1918 der sozialkritische Philosoph Leonard Nelson gegründet. Zugleich wollte Maria Saran dadurch hauptberuflich in der Erwachsenenbildung und Sozialarbeit tätig werden. 1918 wurde sie Mitglied der USPD, trat später der SPD bei und engagierte sich weiter auch in Nelsons IJB, der 1926 zum Internationalen Sozialistischen Kampfbund (ISK) umgewandelt wurde. Sie war einer der Unterzeichner des Dringenden Appells des ISK vom Juni 1932 zur taktischen Kooperation von SPD und KPD bei der Reichtstagswahl vom Juli 1932.[6]

1933 emigrierte sie über Frankreich und Dänemark[7][8] nach Großbritannien[9] wo sie in der Socialist Vanguard Group (SVG), der britischen Sektion des ISK mitarbeitete. Ab 1941 war sie Redakteurin des „Socialist Commentary“. 1945 blieb sie in Großbritannien und gab in der Nachfolge von Willi Eichler bis 1947 “Europe speaks” heraus. Danach übte sie eine freie publizistische Tätigkeit aus, war Mitarbeiterin der UNESCO und ab 1954 Frauensekretärin der Sozialistischen Internationalen.

Leistungen

Im Rahmen ihres Arbeit in der Erwachsenenbildung und als Fürsorgerin übernahm Maria Hodann 1925 die Reichsleitung der Jungsozialisten. In England war sie Redakteurin der Zeitschrift Socialist Commentary sowie Sozialistischen Internationalen, während sie im Rahmen der Labour Party in Politik und Erwachsenenbildung sowie ab 1974 an einer Londoner Schule tätig war.

Werke

Siehe auch

Philosophisch-Politische Akademie

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Mary Saran nahm zusammen mit ihrer Tochter während ihres Exils die britische Staatsangehörigkeit an, die sie bis zu ihrem Tode beibehielt. Vgl. Mary Saran, Never give up. Memoirs. Oswald Wolff Ltd., London 1976, S. 87, 97.
  2. Mary Saran, Never give up. Memoirs. Oswald Wolff Ltd., London 1976, S. 87 (S. 121 in der deutschen Übersetzung).
  3. Vgl. Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933, Bd. 1 (1980), S. 565.
  4. a b c Kulenkampff'sche Familienstiftung (Hg.), Stammtafeln der Familie Kulenkampff, Bremen: Verlag B.C. Heye & Co 1959, Linie John Daniel Meier, J.D.M., S. 47-50.
  5. Mary Saran, Never give up. Memoirs, London 1976, S. 28 (S. 41 in der deutschen Übersetzung).
  6. Mary Saran, Never give up. Memoirs, London 1976, S. 58 (S. 84 in der deutschen Übersetzung).
  7. Eine Schilderung von Mary Sarans gemeinsamer Tätigkeit mit Minna Specht in Dänemark enthält der Buch von Birgit S. Nielsen, Erziehung zum Selbstvertrauen. Ein sozialistischer Schulversuch im dänischen Exil 1933-1938. Wuppertal: Peter Hammer Verlag 1985, S. 45-52, 166f.
  8. Vgl. Mary Saran, Pause vor dem Neuanfang, in: Hellmut Becker, Willi Eichler und Gustav Heckmann (Hrsg.): Erziehung und Politik. Minna Specht zu ihrem 80. Geburtstag. Frankfurt 1960, S. 327-329.
  9. Neben den Schilderungen in Mary Sarans Autobiographie findet sich auch ein kurzer Abschnitt über dieser Zeit in: Susanne Miller, "So würde ich noch einmal leben". Erinnerungen, aufgezeichnet von Antje Dertinger, Bonn: Dietz 2005, S. 71-87, 97, vgl. S. 44f.

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