- Mary Shelly's Frankenstein
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Filmdaten Deutscher Titel: Mary Shelleys Frankenstein Originaltitel: Mary Shelley's Frankenstein Produktionsland: UK, Japan, USA Erscheinungsjahr: 1994 Länge: ca. 123 Minuten Originalsprache: Englisch Altersfreigabe: FSK 16 Stab Regie: Kenneth Branagh Drehbuch: Mary Shelley (Roman)
Steph Lady
Frank DarabontProduktion: Francis Ford Coppola
James V. Hart
John VeitchMusik: Patrick Doyle Kamera: Roger Pratt Schnitt: Andrew Marcus Besetzung - Robert De Niro als Die Kreatur
- Kenneth Branagh als Victor Frankenstein
- Tom Hulce als Henry Clerval
- Helena Bonham Carter als Elizabeth
- Aidan Quinn als Captain Robert Walton
- Ian Holm als Baron Frankenstein
- John Cleese als Professor Waldman
Mary Shelleys Frankenstein ist ein US-amerikanischer Film aus dem Jahr 1994.
Der Film hält sich eng an seine Vorlage „Frankenstein oder der moderne Prometheus“ von Mary Shelley, das bereits mehrfach verfilmt wurde. Lediglich das Ende wurde weitgehend abgewandelt und enthält Elemente aus früheren Verfilmungen, insbesondere was das Schicksal von Frankensteins Verlobter Elizabeth betrifft. Der Film war an den Kinokassen weniger als mäßig erfolgreich.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gelingt es dem Schweizer Arzt und Forscher Victor Frankenstein in seinem Laboratorium in Ingolstadt aus Leichenteilen ein künstliches Geschöpf zu erschaffen. Als er jedoch die Kreatur vor sich sieht, bekommt er Zweifel an seinem Tun. Am darauffolgenden Morgen ist die Kreatur spurlos aus dem Labor verschwunden. Da zu der gleichen Zeit eine Choleraepidemie wütet, hofft Frankenstein, dass die Kreatur dieser zum Opfer fällt. Das Geschöpf hingegen sucht seinerseits nach seinem Schöpfer. Es findet Frankenstein schließlich und sorgt dafür, dass das Kindermädchen der Frankensteins gelyncht wird. Danach fordert die Kreatur, dass Frankenstein aus der Leiche des Kindermädchens eine Braut erschafft. Daraufhin versucht Frankenstein mit seiner Verlobten zu fliehen, aber die Kreatur tötet Elizabeth. Frankenstein erweckt Elizabeth zwar wieder mit seinem Wissen um den Tod zum Leben, diese begeht allerdings, als sie erkennt, was für ein grauenhaftes Wesen aus ihr geworden ist, Selbstmord. Auf Rache sinnend, verfolgt er nun sein Geschöpf bis ins ewige Eis des Nordpolarmeers. Dort wird er von der Besatzung eines Schiffes gefunden, erzählt seine Geschichte und stirbt. Auch die Kreatur taucht auf und trauert um ihren „Vater“. Das Angebot der Schiffsbesatzung, sie mitzunehmen, weist sie zurück und verbrennt sich selbst zusammen mit Frankensteins Leichnam.
Unterschiede zur Vorlage
Der Film ist zwar sehr stark an das Buch angelehnt, er weist jedoch einige Unterschiede auf:
- Das Wesen von Victor Frankenstein im Film (gespielt von Robert De Niro) ähnelt der in der Romanvorlage beschriebenen Kreatur wenig. Dort wird das Wesen als gelblich und mit sichtbaren Adern und schwarzem Haar beschrieben.
- In dem Film erweckt Frankenstein seine Verlobte Elizabeth wieder zum Leben. In dem Buch geschieht dies gar nicht, Frankenstein versucht gar nicht erst, Elizabeth zurückzuholen, da er bereits früher erkannt hatte, dass das unsinnig wäre. Dieses weibliche „Monster“ steht im Film dann zwischen Schöpfer und Monster, weil beide sie begehren.
- Die im Film gezeigte Affenpfote, die zum Leben erweckt wird, taucht im Buch gar nicht erst auf.
- Im Film trägt Frankenstein einen Bart. In der Romanvorlage wird er jedoch meist als „rasiert“ dargestellt.
- Im Film verwendet er die Teile von Leichen, die auf einem Friedhof lagen, um die Kreatur zu erschaffen. Im Buch hingegen wird nicht erklärt, woher er die Leiche oder die Leichenteile erhält. Die Änderung verweist auf eine der ersten Verfilmungen von Frankenstein (1931) mit Boris Karloff in der Rolle des Monsters.
- Frankenstein erschafft seine Kreatur im Film in seinem Labor, welches sich zuhause befindet. Im Buch dagegen erschafft er die Kreatur an der Universität in Ingolstadt (Bayern).
- Im Film spielen Massenszenen eine größere Rolle: In Ingolstadt während einer Epidemie, in Genf bei der Hinrichtung Justines durch den Pöbel (im Buch wird sie nach einer Gerichtsverhandlung offiziell hingerichtet).
- Frankensteins Freund Henry ist im Film ebenfalls Medizin-Student und die beiden lernen sich erst in Ingolstadt kennen; im Roman sind beide Jugendfreunde und Henry eher an Philosophie und Literatur interessiert.
- Die Menschen in deren Nähe das Wesen im Film lebt sind eine Familie bestehend aus Mutter, Vater, zwei Kindern und dem Großvater. Im Buch handelt es sich um den Vater sowie seine zwei Kinder, die aufgrund widriger Umstände in Armut leben müssen.
Kritiken
„Während der Film in der ersten Hälfte ein dramatisches Bild der Lebensverhältnisse und der Prädispositionen des jungen Frankenstein entwirft, zerfällt er nach der Schaffung des „Monsters“ in episodische Beschreibungen des Zwiespalts von Schöpfer und Geschöpf. Dem auch stilistisch zunächst interessanten Entwurf stehen die mangelnde Dämonie der Hauptfigur und die nicht durchgehend überzeugende Charakterisierung der Kreatur als Opfer hinderlich im Wege. “
Aussage
„Mary Shelleys Frankenstein“ handelt von einem Wissenschaftler, der das Ziel hat, Leben zu erschaffen, wobei er die Grenzen der Ethik überschreitet. Er verwendet Leichen um daraus neues Leben zu schaffen. Aber nachdem er neues Leben geschaffen hat, kümmert er sich nicht um die Kreatur. Am Nordpol trifft Viktor Frankenstein auf einen Forscher, der als Kapitän eines Schiffs einen Weg durch diesen sucht. Um dieses Ziel zu erreichen würde er sogar das Leben seiner ganzen Crew aufs Spiel setzen. Aber nachdem er die Kreatur und seinen toten „Vater“ Frankenstein verbrennen sieht, realisiert er, dass er falsch liegt und das nichts wichtiger ist als Leben und Moral. So gibt er seiner Crew den Befehl, „nach Hause“ zu fahren. Der Film zeigt also, was passiert, wenn ein Mensch von der Wissenschaft gesteuert wird und sich zur Forschung drängt. Deshalb ist die Aussage von „Frankenstein“, dass Leben und Moral wichtiger sind, als der wissenschaftliche Fortschritt. Viktor Frankenstein und der Kapitän werden von der Suche nach Wissen kontrolliert und überschreiten dabei die Grenzen der Moral. Deshalb sind sie die wirklichen Monster, denn sie handeln unethisch und Menschenverachtend. Im Gegensatz dazu versucht die Kreatur, die mit seiner Situation überfordert ist, anderen Menschen zu helfen, wie z.B. den alten, blinden Mann. Dieser ist der einzige, der die Kreatur nicht fürchtet, da er blind ist.
Auszeichnungen
Der Film erhielt 1995 eine Oscar-Nominierung für das beste Make-Up.
Weblinks
- Mary Shelleys Frankenstein in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- www.frankensteinfilms.com - Umfangreiche Seite zu Shelleys Roman Frankenstein, Verfilmungen, Comics, Theater (englischsprachig)
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