- Matthias Brandes
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Matthias Brandes (* 1950 in Bochum) ist ein zeitgenössischer deutscher Maler. Er lebt und arbeitet seit 1993 in Meolo in Venetien (Italien). Brandes ist der Neffe des Hamburger Bildhauers Gerhard Brandes.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Matthias Brandes verbrachte seine Kindheit in seinem Geburtsort Bochum, bis seine Familie 1956 nach Frankfurt/Main und 1961 nach Hamburg umzog. In Hamburg besuchte er die Rudolf-Steiner-Schule. Ab 1969 studierte Brandes an der Hochschule für bildende Künste Hamburg und an der Universität Hamburg Malerei, Kunsterziehung und Kunstgeschichte, unter anderem bei Gotthard Graubner. Ab 1979 und nach dem Zweiten Staatsexamen widmete er sich ausschließlich der Malerei in Hamburg und zeitweise bei Meolo (Venetien). Dort heiratete er 1984 die Italienerin Loriana Tubia.
Werk
Im Mittelpunkt des Werkes von Brandes steht das Thema Haus als archetypisches Urbild und Metapher menschlicher Existenz. Seit 2007 konzentriert sich Brandes zunehmend auf eine in der italienischen Malerei des Trecento verbreitete Figuration vor allem weiblicher Figuren, die insbesondere von Piero della Francesca (1420-1492) inspiriert wurde. Brandes steht in der Tradition der italienischen klassischen Moderne mit Mario Sironi und Massimo Campigli. Auch unterliegt Brandes dem Einfluss des Magischen Realismus (ital. realismo magico) von Felice Casorati sowie der metaphysischen Malerei (pittura metafisica) von Giorgio de Chirico und von Carlo Carrà. Das antimodernistische Werk von Balthus hatte ebenfalls einen großen Einfluss auf Brandes Malerei, ebenso die teilweise bei René Magritte anzutreffende Dekontextualiserung. Seit dem Tod seiner Ehefrau 2007 transformiert Brandes seinen Fokus auf anorganische Figurativität zu einer mystischen Figurativität menschlichen Ausdrucks.
Ausstellungen Deutschland
1985 führte Brandes erstmals Einzelausstellungen durch, unter anderem am Istituto Italiano di Cultura, durch. In diesem Jahr war er an der 11. Biennale der Ostseeländer in der Kunsthalle Rostock beteiligt. 1988 erhielt Brandes das Arbeitsstipendium des Künstlerhauses Hooksiel im Wangerland. Dort sind seit 1990, wie auch in Velbert, von ihm angefertigte Wandbilder ausgestellt. Von 1989 bis 1992 ging Brandes als Dozent an die Fachhochschule Hamburg. Ein Jahr später folgte eine Beteiligung an der ersten Realismus-Triennale im Martin-Gropius-Bau in Berlin. 1993 siedelte Brandes endgültig nach Meolo in Italien über. Dort arbeitete Brandes intensiv an seinem realistischen Werk. Teile fanden sich 1996 in der Realismusausstellung "Die Kraft der Bilder" des Künstlersonderbundes in Deutschland in Berlin. Viele von Brandes Werken befinden sich in öffentlichen und privaten Sammlungen, darunter bei der Deutschen Telekom, bei der BP Deutschland sowie der Vereins- und Westbank.
Ausstellungen Italien
Zur deutschen Ausstellungstätigkeit, die Brandes auch von Italien aus aufrechterhält, gesellte sich ab 1999 eine intensive in Italien. Dadurch entstanden intensive Beziehungen mit bedeutenden italienischen Galerien. Seit 2001 arbeitet Brandes mit einer Galerie in Mailand und seit 2005 mit einer weiteren in Milano sowie Bari zusammen. Seit 2007 unterhält er eine permanente Ausstellung in der Galleria Gagliardi in San Gimignano. Brandes Ausdrucksweise in der mystischen Figurativität brachte ihm Anerkennung in Fachkreisen ein. Dies schlug sich in Kooperationen mit italienischen Galerien in Brescia, Mantova, Varazze, Bologna und Treviso sowie einer ungarischen Galerie in Budapest nieder. Seit Januar 2010 befindet sich ein Werk des Künstlers im Besitz des Civico Museo Parisi-Valle für zeitgenössische Kunst in Maccagno.
Literatur
- Matthias Brandes: in: Erste Realismus-Triennale, Hrsg. Künstlersonderbund, Ars Nicolai, Berlin 1993, ISBN 3-89479-006-7
Weblinks
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