- Gotthard Graubner
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Gotthard Graubner (* 13. Juni 1930 in Erlbach, Vogtland) ist ein deutscher Maler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Graubner studierte von 1947 bis 1948 an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin. 1948 wechselte er zur Dresdner Kunstakademie, an der er bis 1951 studierte. 1954 verließ er die DDR und studierte von 1954 bis 1959 an der Kunstakademie Düsseldorf.
Von 1964 bis 1965 war er Kunsterzieher am Lessing-Gymnasium in Düsseldorf. Ab 1965 hatte er einen Lehrauftrag und ab 1969 eine Professur an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Seit 1976 war er Professor für Freie Malerei an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf.
1988 schuf Graubner für den Amtssitz des Bundespräsidenten (Schloss Bellevue in Berlin) ein Gemälde. Für die Protokoll- und Sitzungsräume des Reichstages wurde ein großes, querformatiges, so genanntes Kissenbild ausgewählt. [1]
Graubner lebt und arbeitet in Düsseldorf und auf der Museumsinsel Hombroich in Neuss-Holzheim.
Werk
Graubner setzt sich in seinem Werk mit der Farbe als Gegenstand der Malerei auseinander. Seit 1962 schafft er abstrakte Gemälde. Die zweidimensionale Leinwand spannt er auf den Keilrahmen über eine dicke Schicht synthetischer Watte. Es entstehen kissenartige Gebilde, Kissenbilder. Zwischen 1968 und 1972 stellte er „Nebelräume“ her und seit 1970 nennt Graubner seine Werke Farbraumkörper. Das sind häufig große Formate, wie z. B. die Gemälde seines Zyklus zu Franz von Assisi. Graubner trägt viele Schichten Farbe bzw. Lasur auf, wobei die Saugkraft des Untergrunds eine Rolle spielt. Entscheidend für ihre Wirkung ist in unterschiedlicher Weise die Intensität seiner Malweise. Dabei entstehen Farblandschaften mit zur Kontemplation einladender Ruhe; vielfarbigen Werken stehen monochrome Bilder mit feinsten Farbnuancen gegenüber. Das Eigenleben der Farbe zu entwickeln, befreit von dem Anspruch etwas anderes darstellen zu müssen als sich selbst, ist das Thema der Kunst Gotthard Graubners.
Auszeichnungen
- 1987 August Macke Preis der Stadt Meschede
- 1988 Norddeutscher Kunstpreis
- 1992 Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland
- 2002 Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens
Ausgewählte Ausstellungen
- 1960: Galerie Schmela, Düsseldorf
- 1968: documenta 4, Kassel
- 1969: Kestner-Gesellschaft Hannover
- 1969: Kunstverein Düsseldorf
- 1970: Mannheimer Kunstverein
- 1979: Biennale von São Paulo, Brasilien
- 1975: Hamburger Kunsthalle
- 1977: documenta 6 Kassel
- 1977: Kunsthalle Düsseldorf
- 1980: Kunsthalle Tübingen
- 1980: Staatliche Kunsthalle Baden-Baden
- 1981: Galerie m, Bochum
- 1982: Biennale von Venedig, Venedig, Italien
- 1982: Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach
- 1982: Fifth Triennale India, Neu-Delhi
- 1985: Galerie m, Bochum
- 1986: Kunstmuseum Bonn
- 1987: Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen (K20), Düsseldorf
- 1989/90: Kunsthalle Bremen
- 1990: Situation Kunst (für Max Imdahl), Bochum, Dauerausstellung
- 1995: Saarlandmuseum Saarbrücken
- 1997/98: Staatliches Museum Schwerin
- 1999: Kunstverein Münsterland, Coesfeld
- 2000: Sächsische Akademie der Künste Dresden, Kupferstichkabinett
- 2000: Staatliche Kunstsammlungen Dresden
- 2000: Museum Küppersmühle - Sammlung Grothe, Duisburg
- 2001: Staatliche Kunsthalle Karlsruhe
- 2002/02: Museum Wiesbaden
- 2005: Art Museum of China Academy of Art, Hangzhou
- 2005: Art Museum of China Central Academy of Fine Arts, Peking
- 2006: Shanghai Art Museum
- 2006: Neues Museum Weserburg Bremen Die China-Tournee - Farbraumkörper und Arbeiten auf Papier
- 2008: Staatliche Kunsthalle Karlsruhe
- 2010: Kunstmuseum Liechtenstein, Vaduz
Literatur
- Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Einblicke. Das 20. Jahrhundert in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, Hatje Cantz Verlag, Ostfildern-Ruit 2000, ISBN 3-7757-0853-7
Weblinks
- Literatur von und über Gotthard Graubner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Galerie m Bochum
- Materialien von und über Gotthard Graubner im documenta-Archiv
Einzelnachweise
- ↑ Internetseite des Bundestags
Kategorien:- Deutscher Maler
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