Maurice Rose

Maurice Rose
Major General (Generalmajor) Maurice Rose

Maurice Rose (* 26. November 1899; † 30. März/31. März 1945) war ein US-amerikanischer Offizier in der United States Army während des Ersten und Zweiten Weltkrieges. Der Sohn und Enkel von Rabbinern war zweimal verheiratet und hatte zwei Söhne. Nach ihm wurde die USNS General Maurice Rose, ein Schiff der amerikanischen Navy, benannt. Der ehemalige Militärflugplatz in Frankfurt-Bonames (Maurice-Rose-Airfield) wurde ebenfalls nach ihm benannt.

Inhaltsverzeichnis

Frühe Karriere

Maurice Rose trat 1916 der US Army bei und diente als Private an der mexikanischen Grenze. Nachdem er 1917 eine Fortbildung zum Offizier in Fort Riley, Kansas, abgeschlossen hatte, wurde er der Infanterie zugeteilt und mit der 89. US-Infanteriedivision nach Frankreich verschifft. Dort wurde er in der Schlacht von St. Mihiel verwundet, nahm aber später an der gesamten Meuse-Argonne Offensive teil.[1]

Rose verließ die Armee kurz nach dem Ersten Weltkrieg, um als Handelsvertreter zu arbeiten. Er kehrte jedoch bald wieder in die Armee als Hauptmann zurück und setzte seine militärische Karriere während der Zwischenkriegszeit fort. In dieser Zeit gewann er Erfahrung in der gepanzerten Kriegsführung.

Der Zweite Weltkrieg

Am 7. April 1941 wurde Rose zum Brigadegeneral befördert. In Nordafrika diente Rose bei der 1. US-Panzerdivision und war der erste Offizier, der die bedingungslose Kapitulation eines Großverbands der Achsenmächte entgegennahm.

Im Jahr 1942 wurde er Stabschef der 2. US-Panzerdivision, was er blieb, bis er im August 1944 zum Kommandeur der 3. US-Panzerdivision ernannt wurde. Infolge seiner Verdienste während der Operation Cobra als Teil von J. Lawton Collins 7. US-Korps bekam er seinen zweiten Stern. Nachdem er das Kommando der Division übernommen hatte, wurde Rose für seine aggressive Führung bekannt. Unter seinem Kommando fuhren die „Spearheads“, wie seine Division genannt wurde, über 100 Meilen an einem einzigen Tag, ein Rekordmarsch in der modernen Militärgeschichte, und spielten eine zentrale Rolle in allen Feldzügen des 7. US-Korps. Bemerkenswert ist, dass unter Roses Kommando die Division die erste Einheit war, die den Westwall durchdringen konnte.

Während des alliierten Vorstoßes im Rheingebiet stieß er mit seinen Truppen am 6. März 1945 nach Köln vor, überquerte dann den Rhein und rückte Richtung Paderborn vor. Er war am Abend des 30. März auf einer Aufklärungsfahrt, um den restlichen Weg nach Paderborn auszukundschaften, als vier Tiger-Panzer der aus Ausbildungs- und Ersatzeinheiten gebildeten SS-Panzerbrigade „Westfalen“ plötzlich auf der Straße auftauchten. Rose wies den Fahrer seines Jeeps an, in schnellem Tempo an den Panzern vorbeizufahren. Sein Jeep wurde abgedrängt und durch einen Baum zum Halten gebracht. Rose, sein Adjutant und sein Fahrer stiegen aus dem Jeep, um sich einem deutschen Panzerkommandanten zu ergeben, der sie aus der Turmluke seines Panzers dazu aufforderte. Als Rose zu seiner Pistole griff, um sie aus dem Holster zu nehmen oder mit dem Holster zu entfernen, erschoss ihn der deutsche Soldat.[1][2] Er durchlebte möglicherweise noch die Nacht, da manche Quellen den 31. März als Datum seines Todes angeben. Eine Untersuchung stellte später fest, dass Rose nicht das Opfer einer Gräueltat war.[3] Unmittelbar nach dem Tod von Rose wurde eine nicht mehr exakt feststellbare Zahl von SS-Leuten bei bzw. nach ihrer Gefangennahme durch US-Soldaten erschossen.[4][5][6]

Rose wurde in den Niederlanden auf dem Friedhof von Margraten zunächst vorläufig nach jüdischem Ritus beigesetzt. Er hatte sich in seinem Testament 1942 eine Bestattung auf dem Nationalfriedhof Arlington gewünscht. Um jedoch Verwicklungen mit seiner Heimatgemeinde zur Frage einer jüdischen oder christlichen Bestattung aus dem Wege zu gehen, verfügte seine Witwe in einem Telegramm vom 4. August 1948, dass ihr Mann dauerhaft in Übersee begraben bleiben möge.[7]

Auszeichnungen (Auswahl)

Literatur

  • Steven L. Ossad, Don R. Marsh: Major General Maurice Rose: World War IIs Greatest Forgotten Commander. Taylor Trade Publishing, 2003, ISBN 0-87833-308-8
  • Dan Bauer: The Wartime Journal of Major General Maurice Rose. Xlibris Corporation, ISBN 1-4134-4614-0
  • Mark M. Boatner III: The Biographical Dictionary of World War II. Presidio Press, Novato, 1996, ISBN 0-89141-624-2
  • Schriftenreihe des Kreisarchivs Paderborn: „Das ewig denkwürdige Jahr“ Das Kriegsende 1945 im Kreis Paderborn. 2008
  • Ulrich Saft: Krieg in der Heimat ...bis zum bitteren Ende im Harz. ISBN 3-9801789-2-7
  • Waldemar Becker: Das Kriegsende 1945 im ehemaligen Hochstift Paderborn. Heimatkundliche Schriftenreihe 25/1994 Volksbank Paderborn
  • Stefan Westhoff: Das Kriegsende in Paderborn. 2008, ISBN 978-3-8370-5587-0

Siehe auch

Quellen

  1. a b Association of 3d Armored Division Veterans: http://www.3ad.org/wwii_heroes/rose_maurice/rose_maurice_home.htm; Abgerufen am 4. November 2007
  2. Mark M. Boatner III: The Biographical Dictionary of World War II, Eintrag "Maurice Rose", Seite 472f, dortige Anmerkung: (Ibid. 675)
  3. Mark M. Boatner III: The Biographical Dictionary of World War II, Eintrag "Maurice Rose", Seite 472f, dortige Anmerkung: (Ibid.)
  4. Schriftenreihe des Kreisarchivs Paderborn. Heft 1, Seite 68
  5. Ulrich Saft: Krieg in der Heimat ...bis zum bitteren Ende im Harz. Seite 34
  6. http://www.hiergeblieben.de/pages/textanzeige.php?limit=50&order=datum&richtung=DESC&z=1&id=29492
  7. Schriftenreihe des Kreisarchivs Paderborn. Heft 1, Seite 75

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