- Max Jacob
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Max Jacob (auch: Jakob; * 12. Juli 1876 in Quimper; † 5. März 1944 im Sammellager Drancy) war ein französischer Dichter, Maler und Schriftsteller.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Jacob verbrachte seine Jugend in der westfranzösichen Stadt Quimper. Danach ließ er sich in Paris nieder und entschied sich 1897 für eine künstlerische Laufbahn. Er besuchte häufig den Montmartre, lebte im Montparnasse, wo er sich auf dem Boulevard Voltaire mit Pablo Picasso ein Zimmer teilte. Durch Picasso lernte er Guillaume Apollinaire kennen, durch ihn knüpfte er Kontakte zu Jean Cocteau, Christopher Wood und Amedeo Modigliani, der ihn auch mehrfach porträtierte. Er war auch mit dem späteren Politiker und Widerstandskämpfer Jean Moulin, der damals unter dem Pseudonym Romanin bekannt war, befreundet.
Im Jahre 1915 konvertierte er vom Judentum zum Katholizismus. Dazu bewog ihn nach eigener Aussage eine Vision:
- „Es war Gott, der kam… Welche Schönheit! Eleganz und Milde! Seine Schultern, sein Gang! Er trägt einen Mantel aus gelber Seide mit blauen Ärmelaufschlägen. Er dreht sich um, und ich sehe dieses friedvolle und strahlende Antlitz…“
Max Jacobs künstlerisches Werk stellt eine wichtige Verbindung zwischen den Symbolisten und Surrealisten dar, deutlich wird das beispielsweise in seinen Prosagedichten Le cornet à dés (1917) und in seinen Gemälden, 1930 und 1938 in New York City ausgestellt.
Nachdem er von 1921 bis 1928 ein zurückgezogenes Leben im Benediktinerkloster in Saint-Benoît-sur-Loire geführt, einige Reisen unternommen und sich kurzzeitig in Paris aufgehalten hatte, kehrte er 1936 wieder dorthin zurück.
Am 24. Februar 1944 wurde er nach dem Besuch der Morgenmesse von der Gestapo festgenommen und in das Gefängnis von Orléans gebracht. Zuvor waren bereits sein Bruder, seine Schwester und ihr Ehemann nach Auschwitz deportiert und dort ermordet worden. Max Jacob wurde später in das Sammellager Drancy gebracht, wo er am 5. März 1944 an einer Lungenentzündung starb. Zunächst in Ivry-sur-Seine begraben, wurde sein Leichnam nach Kriegsende 1949 auf Veranlassung seiner Freunde Jean Cassou, Pablo Picasso und René Iché auf den Friedhof von Saint-Benoît-sur-Loire überführt.
Werke
- 1910 Le Christ à Montparnasse
- 1911 Saint-Matorel
- 1911 La Côte
- 1912 Œuvres burlesques et mystiques de Frère Matorel
- 1914 Le Siège de Jérusalem‚ grande tentation céleste de Frère Matorel
- 1917 Le Cornet à dés
- 1918 Le phanérogame
- 1919 La Défense de Tartufe
- 1920 Cinématoma
- 1921 Le laboratoire central
- 1921 Le Roi de Béotie
- 1922 Le Cabinet noir
- 1922 Art Poétique
- 1923 Filibuth ou la Montre en or
- 1923 Le Terrain Bouchaballe
- 1924 Visions infernales
- 1924 L'Homme de chair et l'Homme reflet
- 1925 Les Pénitents en maillots roses
- 1927 Le fond de l'eau
- 1929 Le tableau de la Bourgeoisie
- 1931 Rivage
- 1932 Bourgeois de France et d'ailleurs
- 1938 Ballades
Literatur
- Max Jacob: Ratschläge an einen jungen Dichter. Alexander Verlag, Berlin 1985, ISBN 3-923854-16-1 (übersetzt durch Friedhelm Kemp).
- Béatrice Mousli: Max Jacob. Flammarion, Paris 2005, ISBN 2-08-06-8074-9 (Grandes biographies).
- André Billy: Max Jacob. Une étude (Poètes d'aujourd'hui; 3). Seghers, Paris 1956 (Nachdr. d. Ausg. Paris 1945).
Film
- Monsieur Max - TV-Spielfilm, Frankreich 2006; Regie: Gabriel Aghion; u.a. mit Jean-Claude Brialy
Weblinks
- Literatur von und über Max Jacob im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Kurzbiografie zu Max Jacob
- Gedichte von Max Jacob
- biokritische Seite über Max Jacob (fr.)
- Association les Amis de Max Jacob (fr.)
- Max Jacob & ses amis: Ausstellung im Musée des beaux-arts Quimper
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