Megalithanlagen in den Niederlanden

Megalithanlagen in den Niederlanden
Reliefkarte der Provinz Drenthe

Von den erhaltenen Megalithanlagen in den Niederlanden liegen 52 in der Provinz Drenthe. Die 53. liegt in der Provinz Groningen. Die ursprüngliche Zahl der Megalithanlagen wird mit etwa 100 angegeben. Spuren ihrer Zerstörung finden sich zum Beispiel an der Kirche von Odoorn, wo gespaltene Blöcke eingebaut wurden.

Die Anlagen (niederl. Hunebedden) sind zwischen 3500 und 2800 v. Chr. von Angehörigen der Trichterbecherkultur aus Findlingen erbaut worden, die die Eiszeit auf dem Hondsrug, einem Höhenzug, ablagerte. Die von Mooren umgebene Drenthe blieb eine Siedlungskammer, wovon spätere Grabhügel (niederl. Grafheuvel) und der Moortempel von Barger-Oosterfeld zeugen. Neolithische Monumente sind Ausdruck der Ideologie neolithischer Gesellschaften, ihre Entstehung und Funktion ist abhängig von der sozialen Entwicklung. [1]

Inhaltsverzeichnis

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„Nationaal Hunebedden Informatiecentrum“ in Borger

Der größte Teil der Anlagen liegt beiderseits der Straße, die Emmen mit Zuidlaren verbindet. Nur drei Anlagen befinden sich etwas abgelegen bei Diever und Havelte. Im Niederländischen werden nach Art der Zugänge die Begriffe „Ganggraf“ (Ganggrab) und „Portaalgraf“ (Portalgrab) unterschieden.

Das so genannte „Trapgraf“ (Treppengrab - D13 in Gieten Eext), eine in einen Rundhügel eingesenkte Kammer mit treppenartigem Zugang, und das Langgraf (Langgrab) D43 in Emmen sind für die Niederlande untypisch. Die Anlage D43 – ein 40 Meter langes vollständiges Hünengrab mit zwei querliegenden, relativ kleinen Dolmen – ist eher für das Gebiet östlich der Weser typisch. In Schoonoord liegt das restaurierte Ganggrab De Papeloze Kerk (die pfarrerlose Kirche).

Die größte Megalithanlage der Niederlande liegt zwischen Borger-Odoorn und Bronneger. Das Ganggrab (D27) besteht aus 47 Steinen und ist 22,50 Meter lang. Der schwerste Einzelstein wiegt 20 Tonnen. In unmittelbarer Nähe von D27 befindet sich das „Nationaal Hunebedden Informatiecentrum“, ein archäologisches Museum.

Siehe auch

Literatur

  • Walkowitz J.E.: Das Megalithsyndrom. Band 36 in Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas, 2003. ISBN 3-930036-70-3

Einzelnachweise

  1. J. Müller In: Varia neolithica VI 2009 S. 15

Weblinks

 Commons: Dolmens in the Netherlands – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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