Meitzow

Meitzow

Mazów (deutsch Meitzow) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Westpommern, das zur Landgemeinde Postomino (Pustamin) im Kreis Sławno (Schlawe) gehört.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Mazów liegt elf Kilometer nördlich von Sławno am südlichen Hang des Wippertals in einer Flussschleife. Die Höhenlage des Dorfes liegt bei 22 Metern über NN., die des Wippertals bei 10 Metern. Früher war das kleine Bauerndorf sehr abgelegen und nur durch Feldwege mit den Nachbarorten verbunden: im Westen Stary Kraków (Alt Krakow), im Norden Chudaczewko (Neu Kuddezow), im Osten: Wilkowice (Wilhelmine) und Staniewice (Stemnitz), sowie im Süden Radosław (Coccejendorf, ehemals Schwenzenhagen).

Geschichtliches

Meitzow wird wohl das Dorf namens "Mozow" sein, das Herzog Swantopolk II. von Pommerellen 1240 mit anderen Dörfern an den Johanniter-Orden gibt. Herzog Erich II. von Pommern tauscht 1474 sechs Dörfer mit Pollnow (heute polnisch: Polanów), und seither gehörte Meitzow zum Amt Rügenwalde,

Um 1780 hat das Dorf: 1 Freischulze, 5 Bauern, 4 Landkossäten, 1 Straßenkossäten, 2 Büdner sowie 1 Schul- und Hirtenkaten bei insgesamt 15 Feuerstellen.

1818 lebten in Meitzow 141 Einwohner. Ihre Zahl stieg bis 1864 auf 228, betrug 1939 aber nur noch 136. Im Jahre 1934 erhielt das Dorf Stromanschluss.

Am 7. März 1945 drangen Soldaten der Roten Armee in das Dorf. Die Einwohner wurden nach Deutsch Puddiger (Podgórki) umgesiedelt, kamen aber nach Errichtung einer Kommandantur allmählich wieder zurück. Im November 1947 übernahmen Polen das Dorf.

Bis 1945 gehörte Meitzow mit Alt Krakow (Stary Kraków) und Kannin (Kanin) zum Amtsbezirk Alt Krakow im Landkreis Schlawe i. Pom. im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern. Auch standesamtlich war Meitzow nach Alt Krakow hin orientiert. Das Amtsgericht stand in Schlawe.

Heute ist das Dorf unter der polnischen Bezeichnung Mazów ein Ortsteil der Gmina Postomino im Powiat Sławieński der Woiwodschaft Westpommern.

Kirche

Vor 1945 war die Bevölkerung von Meitzow fast ausnahmslos evangelisch. Das Dorf gehörte mit Kannin (Kanin) zum Kirchspiel Alt Krakow im Kirchenkreis Rügenwalde in der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Erich Kramer.

Heute sind die meisten Einwohner von Mazów katholisch. Die Verbindung des Dorfes nach Stary Kraków ist geblieben, wo eine Pfarrei im Dekanat Darłowo im Bistum Köslin-Kolberg der Katholischen Kirche in Polen eingerichtet wurde. Die evangelischen Kirchenglieder betreut heute das Pfarramt in Koszalin (Köslin) in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.

Schule

Vor 1945 stand die einklassige Volksschule mit Lehrerwohnung mitten im Dorf. Etwa 20 Kinder wurden hier unterrichtet. Der letzte deutsche Lehrer war Eduard Zühlke.

Literatur

  • Der Kreis Schlawe. Ein pommersches Heimatbuch, hrsg. von Manfred Vollack, 2 Bände, Husum, 1988/1989

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