- Mergelstetten
-
Mergelstetten Stadt Heidenheim an der BrenzKoordinaten: 48° 40′ N, 10° 9′ O48.659210.1561Koordinaten: 48° 39′ 33″ N, 10° 9′ 22″ O Fläche: 9,35 km² Einwohner: 7.671 Mergelstetten ist ein Stadtteil der Kreisstadt Heidenheim an der Brenz in Baden-Württemberg.
Der Ortsname Mergelstetten (lat. Merchelinestetin) leitet sich wahrscheinlich von den großen Mergelvorkommen in der Umgebung ab. Jedoch ist auch eine Herleitung des Ortsnamens vom Personennamen Merkilo denkbar.
Der Ort liegt südlich von Heidenheim am linken und rechten Ufer der Brenz und erstreckt sich mit dem Wohngebiet Reutenen bis auf die Schwäbische Alb.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung liegt in einem Dokument des Bischofs Walter von Augsburg von 1143 vor, in dem er eine Mühle, ein Fischwasser und einen Hofes in Mergelstetten erwähnt, die sich im Besitz des nahe gelegenen Klosters Anhausen an der Brenz befinden. Man vermutet aber die erste Besiedlung schon im 7. oder 8. Jahrhundert durch die Alamannen.
Im Süden Mergelstettens befinden sich noch die Überreste der Burgruine Furtheim, die im Volksmund Hurwang genannt wird. Die Burg wurde von den Herren von Furtheim erbaut und 1209 erstmals erwähnt. Sie soll damals größer gewesen sein, als der Vorläufer des Schlosses Hellenstein in Heidenheim. Burg Furtheim/Hurwang wurde um 1300 aufgegeben und ist seitdem eine Ruine, in deren Gewölben nach einer überlieferten Sage bis heute eine goldene Krone vergraben sein soll.
Weitere wichtige Daten, die vor allem mit dem wirtschaftlichen Aufschwung Mergelstettens verbunden sind, sind das Jahr 1828, in dem Jakob Zöppritz aus Darmstadt eine Wolldeckenfabrik gründete, sowie das Jahr 1901, in dem Carl Schwenk aus Ulm die Zementfabrik erbaute. Die Zementfabrik prägt noch heute durch ihre großen Ausmaße das Bild Mergelstettens.
Sehenswürdigkeiten
Die Kirche
1841 wurde die alte Mergelstetter Ulrichskirche abgerissen und 1843 durch eine evangelische Kirche im neugotischen Stil ersetzt. Der Baumeister dieser Kirche war Carl Alexander Heideloff, der auch schon das Schloss Lichtenstein erbaut hatte. Da die Mergelstetter Gemeinde zu dieser Zeit sehr arm war, wurden die Säulen und die Emporenbrüstungen aus Holz und nicht aus Stein gemacht. Auch am Kirchturm wurde gespart, indem man ihn nicht so hoch wie ursprünglich geplant baute. Er misst nun eine Höhe von 35 Meter. Trotzdem ist die evangelische Kirche Mergelstetten ein beliebtes Postkartenmotiv. Erst 1957 wurde eine katholische Kirche erbaut und 1960 durch ein Pfarrhaus und 1972 durch ein Gemeindehaus erweitert.
Die Sternwarte
Die Sternwarte liegt auf ca. 500 m Höhe in Heidenheim-Mergelstetten auf dem Erbisberg. Es ist eine Volkssternwarte, die vom Astronomieverein Heidenheim betrieben wird. Sie wurde am 30. September 2006 eingeweiht, ist die einzige Sternwarte im Landkreis Heidenheim und kann von Schülern und Amateur-Astronomen genutzt werden. Seit April 2008 befindet sich dort auch ein Sonnenteleskop. In der Sternwarte finden Führungen und astronomische Vorträge statt.
Söhne und Töchter des Ortes
- Paul Ludwig Müller (1843–1906), Bildhauer der Eberhardgruppe im Stuttgarter Schlossgarten
- Walter Troeltsch (1866–1933), Nationalökonom an der Universität Marburg
- Karl Bernhard Zoeppritz (1881–1908), Seismologe in Göttingen
Literatur
- Helmut Weimert: Historisches Heidenheim. Stadtarchiv Heidenheim 2006.
Kategorien:- Heidenheim an der Brenz
- Ort im Landkreis Heidenheim
- Ehemalige Gemeinde (Landkreis Heidenheim)
Wikimedia Foundation.