- Michael Friedrich Vogt
-
Michael Friedrich Vogt (* 16. Dezember 1953 in Kassel) ist ein deutscher Historiker und ehemals Honorarprofessor für Public Relations und Kommunikationsmanagement.
Leben
Michael Vogt wuchs in Kassel auf, besuchte ab 1960 die Grundschule und ab 1964 das Wilhelmsgymnasium, wo er 1972 das Abitur absolvierte. Von November 1972 bis Dezember 1980 studierte er Germanistik, Politikwissenschaft und Geschichte an der Ludwig-Maximilian-Universität in München. Vogt wurde 1979 mit seiner Arbeit Die Anthropologie bei Karl Marx und Friedrich Engels: Konsequenzen eines normativen Menschenbildes zum Dr. phil. promoviert.
Als Student engagierte sich Vogt politisch und wurde im Wintersemester 1972/1973 Mitglied der Burschenschaft Danubia München; 1977 war er Ihr Vorsitzender und Sprecher.[1] Vogt war 1973 und 1974 auch Mitglied des Hochschulpolitischen Ausschuss (HpA)[1], einem Gremium der Deutschen Burschenschaft, der laut Heither „seit Mitte der siebziger Jahre als «Durchlauferhitzer» für rechtsextremes Gedankengut“ fungierte.[2] 1976 war er Beisitzer im Hauptausschuss der Deutschen Burschenschaft und 1977 wurde er ihr Vorsitzender und Sprecher.[1] Vogt wurde später Mitglied des Rings Freiheitlicher Studenten[2], der 1979 auf Initiative des HpA in der Bundesrepublik gegründet wurde und stark neofaschistische Tendenzen aufwies. Im Zuge eines zeitweiligen Aufenthalts in Köln wurde er 1980 Mitglied der Burschenschaft Germania Köln.[3]
Anfang der 1980er Jahre arbeitete er für Lübbe-TV unter der Chefredaktion von Wolfgang Venohr.[4] Zusammen mit Venohr produzierte er diverse Dokumentarfilme, unter anderem 1983 den Zweiteiler Warum die Deutschen Hitler wählten beziehungsweise Warum die Deutschen Hitler folgten und zusätzlich im gleichen Jahr mit Alfred de Zayas einen Film über alliierte Kriegsverbrechen im Zweiten Weltkrieg, Kriegsverbrechen 1939 bis 1945 Teil I und Teil II.
In späteren Jahren folgten diverse weitere Produktionen für unterschiedliche Auftraggeber, neben Filmen rund um die Thematik Ernährung und Wellness (unter anderem Pro7 und n-tv) immer wieder umstrittene Beiträge wie 2002 Nemmersdorf 1944: Die Wahrheit über ein sowjetisches Kriegsverbrechen oder 2004 zusammen mit dem Geschichtsrevisionisten Olaf Rose Geheimakte Heß, Geschichte und Hintergründe der gescheiterten deutsch-englischen Friedensverhandlungen. Diesem Film liegen die Thesen des britischen Autors Martin Allen über den Heß-Flug zu Grunde, die auf gefälschten Papieren im britischen Nationalarchiv beruhen.
Von 1998 bis 2007 war Vogt Honorarprofessor am Institut für Journalistik der Universität Leipzig im Bereich PR. Nach Rechtsextremismus-Vorwürfen[5], welche Vogt dementierte, wurde er entlassen. Bei den Vorwürfen ging es hauptsächlich um seine Filmproduktion Geheimakte Heß und um ein „dubioses Treffen am 25. September in Straßburg“, zu dem die rechtsextreme Fraktion Identität, Tradition, Souveränität (ITS) im Europäischen Parlament eingeladen hatte und an der Vogt teilgenommen haben soll.[6][7]
Seit 2007 gilt er als freier Mitarbeiter bei dem Internetsender Secret-TV. Für die Firma Nuoviso interviewte er Prof. Dr. Heinz Dieterich, Universität Mexico-City, zu dessen in Lateinamerika erfolgreichen Buch "Socialismo del Siglo XX" (dt. "Der Sozialismus des 21. Jahrhunderts").
Heute ist er Gesellschafter des Schild-Verlages in Elbingen.
Weblinks
- Interview mit Vogt auf Muslim-Markt
- Interview des Fernsehsenders Secret TV mit Vogt auf Junge Medien Deutschland
Einzelnachweise
- ↑ a b c Burschenschaftliche Blätter 1977, S. 162
- ↑ a b Dietrich Heither, Blut und Paukboden: eine Geschichte der Burschenschaften, Fischer Verlag 1997, S.231
- ↑ Hans-Joachim Loose, Kölner Burschenschaft Germania 1920-1980: Geschichte und Mitgliederverzeichnis der Kölner Burschenschaft Germania, 1980, S.340
- ↑ Magret Feit, Die «Neue Rechte» in der Bundesrepublik, Campus Verlag 1987, S.191 und 176
- ↑ Christoph Giesen, Honorarprofessor unter Rechtsextremismus-Verdacht, UNISPIEGEL vom 12. November 2007 online abrufbar
- ↑ Uni Leipzig feuert umstrittenen Honorarprofessor, UNISPIEGEL vom 23. November 2007 online abrufbar
- ↑ http://spreegurke.twoday.net/stories/5808838/
Wikimedia Foundation.