Michael Stoschek

Michael Stoschek (* 11. Dezember 1947 in Coburg) ist ein deutscher Unternehmer sowie Gesellschafter und Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Brose Fahrzeugteile GmbH & Co. KG. Von Januar 2007 bis Juni 2008 war er Präsident der IHK zu Coburg.

Leben

Stoschek wurde als Sohn des damaligen Intendanten des Landestheaters Coburg Walter Stoschek geboren. Seine Mutter Christa war Schauspielerin und jüngste Tochter des Firmengründers Max Brose. Nach einer begonnenen kaufmännischen Ausbildung in der familieneigenen Firma und einer Stammhauslehre bei Siemens übernahm Stoschek 1971 im Alter von 23 Jahren von seiner Tante Gisela die Geschäftsführung des Familienunternehmens mit 1000 Mitarbeitern und 50 Millionen DM Umsatz. Ende 2005 übergab er bei 2,2 Milliarden Euro Umsatz und 9000 Mitarbeitern die Geschäftsleitung an einen Manager außerhalb der Besitzerfamilie. 2005 wurde er zum Familienunternehmer des Jahres gewählt.^[1]

Stoschek ist gesellschaftlich stark engagiert. Als Ehrenbürger seines Wohnortes Ahorn errichtete und unterhält er dort ein Bürgerhaus sowie zwei Kinder- und Jugendhäuser. Die gemeinnützigen Zwecke finanziert er seit seinem Austritt aus der evangelischen Kirche im Jahr 1974 mit der nicht mehr zu zahlenden Kirchensteuer. Anlass war die Kirchensteuerforderung auch auf nicht ausgeschüttete Gewinne der Firma Brose, die damals eine Personengesellschaft war.^[2]

In Bamberg ist Stoschek Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Weltkulturerbe. Im Jahr 2004 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen. ^[3] Am 29. Juli 2010 empfing er den Bayerischen Verdienstorden.

Obwohl der Rallyefahrer Stoschek noch im Jahr 2001 den Coburger Oberbürgermeister Norbert Kastner als Co-Pilot in seinem Auto mitnahm ^[4] entwickelte sich in den folgenden Jahren ein gespanntes Verhältnis zum Coburger Stadtoberhaupt. Konfliktpunkte waren unter anderem die von der Stadtratsmehrheit im Jahr 2004 abgelehnte Umbenennung der „Von-Schultes-Straße“ in „Max-Brose-Straße“^[5] sowie das von der Firma Brose auf dem Coburger Südkreisel angebrachte Begrüßungsschild^[6]. Auch das von Stoschek im Jahr 2006 initiierte Neue Innenstadtkonzept führte zu hitzigen Diskussionen mit dem Oberbürgermeister^[7].

Im Frühjahr 2007 wurde er einstimmig zum Präsidenten der Industrie- und Handelskammer zu Coburg gewählt, ein Amt, das auch schon sein Großvater von 1935 bis 1943 innehatte, doch schon im Juni 2008 legte Stoschek sein Amt als IHK-Präsident wieder nieder. Seinen Rücktritt begründete er unter anderem mit der Wiederwahl Kastners als Coburger Oberbürgermeister. Nachfolger Stoscheks ist sein früherer Stellvertreter Friedrich Herdan.^[8][9]

Im Jahr 2007 spendete das CSU-Mitglied 100.000 Euro an seine Partei^[10].

Der Sport gehört zu den weiteren Schwerpunkten von Stoschek. Er war mehrfacher Bayerischer Meister im Springreiten und gewann als leidenschaftlicher Rallyefahrer 2006 die historische Rallye-Europameisterschaft mit einem Porsche 911 S Baujahr 1972. Daneben unterstützt sein Unternehmen seit 2006 als Hauptsponsor die Brose Baskets, nachdem es sich als Sponsor des Coburger Handballvereins HSC 2000 Coburg zurückgezogen hatte.

Michael Stoschek ist seit 1972 mit Gabriele Stoschek, geborene Kowatzek, verheiratet und Vater von Tochter Julia Stoschek sowie Sohn Maximilian.^[11]

Literatur

• Gregor Schöllgen: brose - Ein deutsches Familienunternehmen 1908 - 2008. ECON, Berlin 2008. ISBN 978-3-430-20053-0

Weblinks

• Biografie Manager Magazin 12. Februar 2004
• Biografie Neue Presse 23. November 2007
• Biografie Familienunternehmer des Jahres 2005

Einzelnachweise

1. ↑ Pressemitteilung vom 11. November 2005
2. ↑ Gregor Schöllgen: brose - Ein deutsches Familienunternehmen 1908 - 2008 S. 165
3. ↑ Pressestelle des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie Pressemitteilung-Nr. 327/05
4. ↑ Bild von http://www.motor-sport-as.de/
5. ↑ Coburg Magazin 22. Juli 2004
6. ↑ Welt-Online 24. August 2003
7. ↑ TV-Oberfranken 19. April 2007
8. ↑ Frankenpost vom 25. Juni 2008
9. ↑ 'Stoschek sieht keinen Sinn mehr', Frankenpost vom 25. Juni 2008
10. ↑ Deutscher Bundestag Drucksache 16/7118 vom 14. November 2007
11. ↑ Gregor Schöllgen: brose - Ein deutsches Familienunternehmen 1908 - 2008, S. 162