- Michl Lang
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Michl Lang (* 16. Januar 1899 in Kempten im Allgäu; † 21. Dezember 1979 in München) war ein bayerischer Volksschauspieler. Er verkörperte in seinen Rollen den humorvoll-spitzbübischen Charakter.
Leben
Michl Lang war der Sohn eines Schreiners und sollte den väterlichen Betrieb übernehmen. Doch den Jungen zog es zum Schauspiel. Ohne die elterliche Unterstützung schlug er sich zunächst als Käser, Stallknecht und Kellner durch. Ab 1917 leistete er Kriegsdienst bei der bayerischen Feldartillerie. Nach dem Ende seiner Militärzeit im Sommer 1919 hatte Lang seinen ersten Auftritt auf der Bad Reichenhaller Bayernbühne, einem Volkstheater. Auf einer Gastspielreise lernte er in Bremerhaven Fanny Pröll kennen, die er 1923 heiratete. Die Ehe hielt bis zu seinem Tod.
Seit den 1940er-Jahren war das international renommierte Münchener Volkstheater und die Schaubühne Platzl seine Wirkungsstätte. Der legendäre Leiter dieser Bühne mit Restaurationsbetrieb und Hotel, Weiß Ferdl, bestimmte ihn schließlich zu seinem Nachfolger. Lang leitete 22 Jahre lang die Geschicke des Hauses. Er hatte inzwischen nicht nur alle gängigen einschlägigen Rollen verkörpert, sondern war selbst als Autor Verfasser diverser Einakter.
Der endgültige Durchbruch gelang dem Schauspieler unter Regisseur Kurt Wilhelm mit den Brumml-G'schichten (1947–1953) an der Seite von Liesl Karlstadt im Bayerischen Rundfunk. Der Schauspieler Rudolf Vogel hatte Lang in italienischer Kriegsgefangenschaft kennen und als Bühnenkollege dort schätzen gelernt. Vogel schlug Kurt Wilhelm Lang vor. Es folgten Rollen in Heimatfilmen und Komödien. In den 1950er- und 1960er-Jahren war er Mitglied des Ensembles des erfolgreichen Komödienstadels, in dem er neben Stars wie Gustl Bayrhammer, Max Grießer und Maxl Graf zahlreiche Rollen spielte. Vor allem seine Verkörperung des Verkauften Großvaters wird vielen in Erinnerung bleiben. In der gleichen Zeit trat Lang auch in einigen Kinofilmen auf, zum Beispiel mehrmals als Onkel Filser in den Lausbubengeschichten.
Nach Ende der Dreharbeiten zu Die Lokalbahn 1972 zog sich Michl Lang aus gesundheitlichen Gründen von der Bühne zurück und erledigte als Direktor des Platzl nur noch Verwaltungsarbeiten. 1972 wurde er mit dem Bayerischen Poetentaler ausgezeichnet. Kurz vor Weihnachten 1979 starb er 80-jährig in seiner Wahlheimat München. Seine letzte Ruhe fand er im Friedhof von Pullach im Isartal.
Filme (Auswahl)
- 1936: Es waren zwei Junggesellen
- 1939: Die Pfingstorgel
- 1943: Die keusche Sünderin
- 1949: Ein Herz schlägt für dich
- 1950: Der Dorfmonarch
- 1951: Fanfaren der Liebe
- 1951: Heimat, deine Sterne
- 1952: Der weißblaue Löwe
- 1954: Feuerwerk
- 1955: San Salvatore; Regie: Werner Jacobs
- 1955: Oh, diese lieben Verwandten; Regie: Joe Stöckel
- 1955: Das Forsthaus in Tirol; Regie: Hermann Kugelstadt
- 1956: Wo der Wildbach rauscht
- 1956: Mädchen mit schwachem Gedächtnis
- 1956: Heiße Ernte
- 1956: Salzburger Geschichten
- 1956: Kleiner Mann – ganz groß
- 1957: Weißer Holunder; Regie: Paul May
- 1957: Witwer mit fünf Töchtern
- 1958: Die Landärztin
- 1959: Bei der blonden Kathrein
- 1959: Die Fledermaus; Regie: Kurt Wilhelm
- 1959: Späte Entdeckung; erster Komödienstadel, Partnerin: Liesl Karlstadt
- 1960: Die Lokalbahn
- 1960: Sturm im Wasserglas
- 1960: Schön ist die Liebe am Königssee
- 1961: Drei weiße Birken
- 1961: Isola Bella
- 1962: Der verkaufte Großvater
- 1963: Ferien vom Ich
- 1964: Lausbubengeschichten
- 1965: Der alte Feinschmecker
- 1965: Tante Frieda – Neue Lausbubengeschichten
- 1966: Onkel Filser – Allerneueste Lausbubengeschichten
- 1966: Das sündige Dorf
- 1967: Der verkaufte Großvater
- 1968: Altaich
- 1969: Das Wunder des heiligen Florian
- 1971: Der Ehestreik
- 1972: Die Lokalbahn
Weblinks
- Literatur von und über Michl Lang im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Michl Lang in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
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