Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin

Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin
Ferdinand Hermann Gustav Möller, Vorsitzender 1879 bis 1881

Der Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin wurde 1824 unter dem Namen Architekten-Verein zu Berlin von 18 Architekten gegründet als eine Vereinigung zur Vertiefung der künstlerischen und kunsthistorischen Ausbildung der Architekten. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten Eduard Knoblauch und Friedrich August Stüler. Erster Vorsitzender war John James Blaurock.[1] Von 1879 bis 1881 war Gustav Möller Vorsitzender.

Mitglieder des Vereins waren sowohl beamtete als auch junge freischaffende Architekten. 1870 hatte der Verein über tausend und 1906 über 2400 Mitglieder. Unter den Mitgliedern des Vereins befanden sich bekannte Architekten und Baumeister, wie beispielsweise James Hobrecht, Ludwig Hoffmann, Peter Behrens, Johann Heinrich Strack, Wilhelm Böckmann, Alfred Messel, August Orth, Julius Ludwig Quassowski, Bernhard Sehring, Franz Schwechten oder Paul Wallot, aber auch Karl Friedrich Schinkel, Gottfried Semper und Walter Gropius.

1875 erwarb der Verein das von Ende und Böckmann errichtete Haus Wilhelmstraße 92/93. Das Haus musste aus finanziellen Gründen 1916 an das Preußische Kriegsministerium verkauft werden, konnte aber weiter vom Verein genutzt werden. 1879 hat sich von dem Verein die „Vereinigung Berliner Architekten“ abgespalten.

Heute firmiert der Verein unter dem Namen Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin und hat rund 500 Mitglieder, darunter auch Stadtplaner, Landschaftsarchitekten, Wissenschaftler und Künstler. Er vergibt weiterhin jährlich den erstmals 1852 ausgeschriebenen Schinkelpreis zur Auszeichnung besonderer Leistungen von jungen Architekten, Ingenieuren und Künstlern in nunmehr neun Fachsparten (Städtebau, Architektur, Landschaftsarchitektur, Kunst und Bauen, Konstruktiver Ingenieurbau, Ver- und Entsorgungstechnik, Straßenbau und Verkehrswesen, Eisenbahnbau, Wasserbau).

2007 erhielt der Verein die Ferdinand-von-Quast-Medaille.

Veröffentlichungen

  • Zeitschrift Notizblatt des Architektenvereins, ab 1833
  • Zeitschrift für Bauwesen, ab 1851
  • Wochenblatt des Architekten-Vereins zu Berlin, ab 1867, heute db Deutsche Bauzeitung
  • Zeitschrift Deutscher Architekten und Ingenieure, ab 1922
  • Berlin und seine Bauten, Architektenverein zu Berlin und Vereinigung Berliner Architekten (Hrsg.), 2 Bände, Verlag Wilhelm Ernst & Sohn, Berlin 1874
  • Hundert Jahre Architekten Verein zu Berlin 1824–1924, Berlin 1924, Verlag des Architekten-Vereins zu Berlin, 139 Seiten mit zahlreichen Abbildungen. 30,5 x 22,5 cm, Original-Pappband mit geprägtem Einbandtitel von Rendschmidt.
  • Berlin und seine Bauten, Berlin 1877, Architektenverein zu Berlin (Hrsg.), Faksimile Ernst und Sohn Verlag für Architektur und technische Wissenschaften, 2 Bände, Berlin 1984
  • Berlin und seine Bauten, Berlin 1966ff. (thematische Einzelbände)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Centralblatt der Bauverwaltung, 1899, S. 263

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