Mika Waltari

Mika Waltari
Mika Waltari 1935

Mika Toimi Waltari Zum Anhören bitte klicken! [ˈmikɑ ˈvɑltɑri] (* 19. September 1908 in Helsinki; † 26. August 1979 ebenda) war einer der erfolgreichsten Schriftsteller Finnlands. Seine Werke wurden in 30 Sprachen übersetzt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Mika Waltari 1928

Mika Waltari kam 1908 in Helsinki als Sohn des lutherischen Pastors und Lehrers Toimi Armas Waltari und dessen Frau Olga Maria Johansson zur Welt. 1912 zog die Familie für zwei Jahre nach Mikkeli, wo Toimi Waltari einige Romane und Kinderbücher verfasste, unter anderem das Buch Unohdettuja (1912), das auf seinen Erfahrungen als Gefängniskaplan basierte. Kurz nach der Rückkehr nach Helsinki verstarb Toimi Waltari im Alter von 32 Jahren, der kleine Mika ist gerade 5 Jahre alt. Er und seine zwei Brüder wurden daraufhin von seiner Mutter, die als Beamtin im öffentlichen Dienst arbeitete, und seinen beiden Onkeln, dem Theologen Toivo Waltari und dem Ingenieur Jalo Sihtola, erzogen. 1926 graduierte Mika Waltari an der Helsingin Suomalainen Normaalilyseo und begann auf Wunsch seiner Mutter ein Studium der Theologie an der Universität Helsinki, wandte sich aber bald den Fächern Literaturwissenschaft und Philosophie zu, in denen er 1929 seinen Abschluss machte.

Danach arbeitete er zunächst als Journalist, Übersetzer und Literaturkritiker. Bereits 1925 veröffentlichte er sein erstes eigenes literarisches Werk. Ab 1938 war er als freier Schriftsteller tätig. Er verfasste Lyrik, Erzählungen (Ein Fremdling kam auf den Hof) und Kriminalromane (Kommissar Palmu), die er zum Teil unter den Pseudonymen Leo Arne, Kristian Korppi, Leo Rainio und Mikael Ritvala veröffentlichte. Ab 1957 war er Mitglied der finnischen Akademie. 1970 wurde ihm von der Universität Turku der Ehrendoktortitel verliehen.

Am bekanntesten sind seine historischen Romane, für die er jeweils ein intensives Quellenstudium betrieb. Einen Welterfolg erreichte er mit Sinuhe der Ägypter, einem Roman über das bewegte Leben eines ägyptischen Arztes zur Zeit des Pharao Echnaton, der 1954 mit Edmund Purdom und Victor Mature verfilmt wurde.

Waltaris literarischer Stil ist gekennzeichnet von einer Kombination aus Nüchternheit, Melancholie und subtilem Humor. Für seine Werke bezeichnend ist eine scheinbar einfache, schlichte Sprache, die darauf verzichtet, den Leser mit Ausschmückungen zu beeindrucken, und die gerade dadurch in ihrer Wirkung um so effektiver sein kann. Wiederkehrende Thematik ist die Schicksalhaftigkeit der menschlichen Existenz und die Frage nach religiöser Erkenntnis.

Im Jahr 2008 fand im Ateneum eine große Ausstellung zu Ehren Mika Waltaris statt, die zeitgenössische Maler präsentierte; so etwa Yrjö Saarinen, Eemu Myntti, Mauno Markkula, Aimo Kanerva usw., die zu seiner Zeit bedeutende Vertreter der finnischen Malerei waren.

Die finnische Rockband Waltari benannte sich nach ihm, und auch der Asteroid (4266) Waltari ist nach dem Schriftsteller benannt.

Werke (Auswahl)

Historische Romane

Andere Werke

  • 1936: Stadt der Leiden und der Freuden (Suuri Illusioni), deutsche Übersetzung von Rita Öhquist, Wuppertal 1948
  • 1937: Der Fremde / Ein Fremdling kam auf den Hof (Vieras mies tuli taloon)
  • 1940: Kommissar Palmu (Komisario Palmun erehdys)
  • 1949: Vor Einbruch der Nacht (Neljä päivänlaskua) deutsche Übersetzung aus dem Englischen von Elfriede Wagner, Wien 1955
  • 1953: Kuun Maisema
  • 1962: Tähdet kertovat, Komisario Palmu!

Literatur

  • Ritva Haavikko: Kirjailijan muistelmia. Toimittanut Ritva Haavikko. WSOY, 1980.
  • Ritva Haavikko: Mika Waltari – mielikuvituksen jättiläinen. WSOY, 1982.
  • Paavo Rissanen: Valtakunnan illuusio. Uskonnollinen kokemus ja ajattelu Mika Waltarin tuotannossa. Helsinki 1982
  • Markku Envall: Suuri illusionisti: Mika Waltarin romaanit. WSOY, 1994.
  • Matthias Quaschning-Kirsch: Mika Waltaris Selbstgespräch mit Nikolaus von Kues, in: K. Fitschen/R. Staats: Grundbegriffe christlicher Ästhetik, Wiesbaden 1997, 151-161
  • Panu Rajala: Noita palaa näyttämölle. Mika Waltari parrasvaloissa. WSOY, 1998
  • Juri Nummelin: Unohdettu Waltari. BTJ, 2008.
  • Ritva Haavikko: Mika Waltari, sananvalloittaja. WSOY, 2008.
  • Risto Lindstedt, Reijo Vahtokari: Mika Waltari: Muukalainen maailmassa. WSOY, 2007.
  • Panu Rajala: Unio mystica: Mika Waltarin elämä ja teokset. WSOY, 2008.

Weblinks


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