Milan Nenadic

Milan Nenadic

Milan Nenadić (* 12. August 1943 in Drenorcu bei Petrinje) ist ein ehemaliger jugoslawischer Ringer, Gewinner der Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 1972 in München im griech.-röm. Stil im Mittelgewicht.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Milan Nenadić begann als Jugendlicher beim Sportclub RK Radnicki Petrinje mit dem Ringen. Er war einer der vielen Ringer aus der Vojvodina, die damals den Großteil der Ringer in der jugoslawischen Nationalstaffel stellten. Nenadić konzentrierte sich auf den griech.-röm. Stil und hatte Mitte der 1960er Jahre die jugoslawische Spitzenklasse im griech.-röm.Stil erreicht. Seinen ersten jugoslawischen Meistertitel gewann er im Jahre 1967 im Weltergewicht, dem noch fünf weitere folgen sollten. Seinen Einstand bei internationalen Meisterschaften absolvierte Nenadić aber bereits bei den Weltmeisterschaften 1965 im finnischen Tampere. Dort kam er im Weltergewicht mit zwei Siegen und einem Unentschieden gleich auf einen hervorragenden 5. Platz.

Im folgenden Jahr belegte er bei der Europameisterschaft in Essen den 8. Platz und bei der Weltmeisterschaft in Toledo (Ohio) wieder einen guten 5. Platz im Weltergewicht, wobei er nach zwei Siegen und einem Unentschieden erst an dem überragenden mehrfachen sowjetrussischen Weltmeister Wiktor Igumenow scheiterte.

Seinen ersten großen Erfolg feierte Nenadić bei der Europameisterschaft 1968 in Västeras. Im Weltergewicht gewann er vier Kämpfe und wurde Vizeeuropameister. Bei den Olympischen Spielen des gleichen Jahres in Mexiko-Stadt verlor er in seinem vierten Kampf überraschend gegen den Polen Adam Ostrowski und erreichte deshalb nur den 7. Platz.

Nach einer Gewichtsklassen-Neueinteilung durch den internationalen Ringerverbadn FILA startete Nenadić ab 1969 im Mittelgewicht. In dieser neuen Klasse hatte er bei den schon im März im argentinischen Mar del Plata stattgefundenen Weltmeisterschaft einen hervorragenden Einstand, denn er gewann dort die Bronzemedaille. An der Europameisterschaft 1969 in Modena nahm ein Großteil der starken Ringer aus den Ostblockstaaten nicht teil, weil die italienische Regierung das Hissen der DDR-Flagge untersagt hatte. Jugoslawien startete jedoch und Nenadić wurde in überlegenem Stil Europameister.

Das dieser Erfolg wegen der etwas schwächeren Besetzung kein Zufall war, bewies er dann 1970, als er bei der Europameisterschaft in Berlin (Ost), diesmal mit allen Stars, erneut Europameister im Mittelgewicht wurde. Bei der Weltmeisterschaft 1970 in Edmonton in Kanada gewann er die Bronzemedaille im Mittelgewicht.

1972 gelang Nenadić dann bei den Olympischen Spielen in München auch der Gewinn einer olympischen Medaille. Es war die bronzene. Gegen die damals in dieser Gewichtsklasse dominierenden Weltklasseringer Anatoli Nazarenko aus der UdSSR und Csaba Hegedüs aus Ungarn hatte er allerdings keine Siegchance.

in den Jahren 1973 und 1974 startete Nenadić dann nur mehr bei den Weltmeisterschaften, weil ihm in Jugoslawien in Momir Petkovic ein harter Gegner erwachsen war, der ebenfalls Startplätze beanspruchte. 1973 in Teheran war Nenadić aber wieder in hervorragender Form und wurde Vizeweltmeister und 1974 belegte er in Kattowitz einen hervorragenden 4. Platz und verpaßte damit nur knapp eine weitere Medaille.

1975 zog sich Milan Nenadić vom internationalen Wettkampfgeschehen zurück.

Internationale Erfolge

(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, We = Weltergewicht, Mi = Mittelgewicht, damals bis 78 kg bzw. 82 kg Körpergewicht)

  • 1967, 3. Platz, Mittelmeerspiele in Tunis, GR, We, hinter Yilmaz, Türkei und Umberto Marcheggiani, Italien;
  • 1967, 5. Platz, EM in Minsk, GR, We, mit Siegen über Kurt Madsen, Dänemark u. Jan Kärström, Schweden, einem Unentschieden gegen Peter Nettekoven, BRD u. einer Niederlage gegen Sandor Kovács, Ungarn;
  • 1967, 8. Platz, WM in Bukarest, GR, We, mit einem Sieg über Nobouki Takeda, Japan u. Niederlagen gegen Bobe Dorosiew, Bulgarien u. Rudolf Vesper, DDR;
  • 1968, 7. Platz, OS in Mexiko-Stadt, GR, We, mit Siegen über Dimitrios Savas, Griechenland u. Larry Lydon, USA, einem unentschieden gegen Jan Kärström u. einer Niederlage gegen Adam Ostrowski, Polen;
  • 1969, 3. Platz, WM in Mar del Plata, GR, Mi, mit Siegen über Carlos Rojas, Argentinien und Petar Krumow, Bulgarien, einem Unentschieden gegen Jan Kärström u. einer Niederlage gegen Omar Bliadse, UdSSR;
  • 1969, 1. Platz, EM in Modena, GR, Mi, mit Siegen über John Petersen, Dänemark, Johann Karigl, Österreich, Jan Kärström, Matti Laakso, Finnland u. Alberto Tomassi, Italien;
  • 1970, 1. Platz, EM in Berlin (Ost), GR, Mi, mit Siegen über Jan Kärström, Rudolf Menzi, Schweiz, Max Mitterbichler, BRD u. Matti Laakso;
  • 1970, 3. Platz, WM in Edmonton, GR, Mi. mit Siegen über Harald Barlie, Kenjiro Hiraki, Japan u. Jay Robinson, USA und Niederlagen gegen Petar Krumow u. Anatoli Nazarenko, UdSSR;
  • 1971, 2. Platz, Mittelmeer-Spiele in Izmir, GR, Mi, hinter Ali Yagmur, Türkei u. vor Dimitrios Savas;
  • 1971, 6. Platz, WM in Sofia, GR, Mi, mit Siegen über Reinhold Hucker, BRD, Jan Kärström, Markon, Kanada u. Pentti Punkari, Finnland une einer Niederlage gegen Kiril Dimitrow, Bulgarien;
  • 1972, 5. Platz, EM in Kattowitz, GR, Mi, mit Siegen über Stefan Gjenerali, Albanien, Jozsef Juhasz, Ungarn u. Volker Zwick, DDR, einem Unentschieden gegen Jan Stawowski, Polen u. einer Niederlage gegen Anatoli Nazarenko;
  • 1972, Bronzemedaille, OS in München, GR, Mi, mit Siegen über André Bouchoule, Frankreich, Jimmy Martinetti, Sadao Sato, Japan u. Miroslaw Janota, CSSR und Niederlagen gegen Frank Hartmann, DDR, Anatoli Nazarenko und Csaba Hegedüs, Ungarn;
  • 1973, 2. Platz, WM in Teheran, GR, Mi, mit Siegen über Santiago Morales, Spanien, Frank Fritsche, DDR, Jan Stawowski, Polen, Miroslaw Janota und Sırrı Acar u. einer Niederlage gegen Leonid Liberman, UdSSR;

Jugoslawische Meisterschaften

Milan Nenadić wurde 1967, 1969, 1970, 1971, 1973 und 1975 jugoslawischer Meister im griech.-röm. Stil im Welter- bzw. Mittelgewicht

Quellen

  • 1) Fachzeitschrift Athletik aus den Jahren 1965 bis 1975,
  • 2) Documentation of International Wrestling Championships der FILA, 1976

Weblinks


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