- Mildenitz (Fluss)
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Mildenitz Verlauf der Mildenitz
Daten Gewässerkennzahl DE: 9644 Lage Mecklenburg Flusssystem Warnow Abfluss über Warnow → Ostsee Quelle nordwestlich von Plau am See bei Klein Wangelin
53° 31′ 31″ N, 12° 11′ 32″ O53.5253412.1921858Quellhöhe ca. 58 m ü. NHN Mündung bei Sternberger Burg 53.7436511.833677Koordinaten: 53° 44′ 37″ N, 11° 50′ 1″ O
53° 44′ 37″ N, 11° 50′ 1″ O53.7436511.833677Mündungshöhe ca. 7 m ü. NHN Höhenunterschied ca. 51 m Länge 62 km[1] Einzugsgebiet 524 km²[1] Abflussmenge
am Pegel Sternberger Burg[1]MQ: 3,38 m³/s Rechte Nebenflüsse Bresenitz Linke Nebenflüsse Grenzgraben Durchflossene Seen Damerower See, Goldberger See, Dobbertiner See, Schwarzer See, Borkower See, Rothener See, Trenntsee, Großer Sternberger See Kleinstädte Goldberg, Sternberg Gemeinden Dobbertin, Borkow Wasserwandern auf der Mildenitz
Die Mildenitz ist ein rechter Zufluss der Warnow in Mecklenburg-Vorpommern.
Inhaltsverzeichnis
Flusslauf
Die Mildenitz entspringt im mecklenburgischen Landkreis Ludwigslust-Parchim am mittleren Südrand des Naturparks Nossentiner/Schwinzer Heide. Dort liegt ihre Quelle neun Kilometer nordwestlich von Plau am See zwischen Zarchlin und Gallin etwa 500 Meter östlich des Penzliner Sees in einer Bifurkation. Der Fluss besitzt ein Gesamteinzugsgebiet von 523 Quadratkilometer.
Das Wasser der Mildenitz fließt auf seinem 62 km langen Weg zunächst in nordöstlicher Richtung zum Damerower See, um diesen zu durchfließen. Auf diesem Teilstück weist der Flusslauf noch recht naturnahe Bereiche auf. Danach fließt ihr Wasser in Richtung Nordwesten durch zahlreiche Seen, wie den Goldberger, Dobbertiner, Schwarzen, Borkower und Rothener See. Das Durchbruchstal der Mildenitz zwischen der Alten Mühle bei Kläden und dem Schwarzen See ist neben den Durchbruchsstrecken der Flüsse Warnow und Nebel eines der drei großen mecklenburgischen Durchbruchstäler innerhalb der Eisrandlage des Pommerschen Stadiums der Weichsel-Kaltzeit. Im Mildenitz-Durchbruchstal sind sieben Verebnungsniveaus in unterschiedlichen Höhenlagen ausgebildet, von denen fünf als Terrassenbildungen der Mildenitz angesehen werden. Die Laufverlegung der Mildenitz im Bereich des Schwarzen Sees in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war der letzte starke Eingriff im Mildenitz-Durchbruchstal. Mit dem Austreten aus der Durchbruchstrecke durchfließt die Mildenítz den Schwarzen See und erhält kurz danach Zufluss durch die aus dem Woseriner See (37,1 m HN) kommende Bresenitz. Nach dem Durchqueren des Borkower Sees (35,9 m HN) und des Rothener Sees (31,5 m HN) folgt die Querung einer weiteren Durchbruchsstrecke bei Rothen. Dort erreicht die Mildenitz einen Höhenverlust von 22,5 Meter.[2] 500 Meter hinter dem Rothener See zweigt der Mildenitzkanal ab, ein streckenweise verrohrtes Gewässer. Bei Zülow wird mit dem Wasser des Kanals das Wasserkraftwerk Zülow betrieben, welches mit einem Gefälle von 22 Meter das größte Wasserkraftwerk Mecklenburgs ist. Den folgenden Trenntsee erreichen die Mildenitz und der Mildenitzkanal getrennt. Danach fließt die Mildenitz durch den mit dem Trenntsee verbundene Großen Sternberger See (9 m HN). Nur wenige hundert Meter weiter mündet die Mildenitz nördlich von Sternberger Burg in die Warnow.
Wasserscheide
Die Quelle der Mildenitz liegt auf der Nordsee-Ostsee-Wasserscheide. Dies bedeutet, dass die Mildenitz, die in nördliche Richtung fließt, über die Warnow die Ostsee ansteuert, während die nur kurzen Bäche und Gräben, die auf der südlichen Seite des Höhenzugs bei Plauerhagen entspringen, über die Elde und Elbe in die Nordsee fließen.
Geschichte
Die Mildenitz wurde bei der Erweiterung des Dobbertiner Klosterbesitzes erstmals 1237 urkundlich als Bach Milnitz erwähnt. In dieser Urkunde betätigte der Herr zu Werle und Rostock Nikolaus die Grenzen des Klostergebietes, darunter […] den Bach Milnitz (Mildenitz) vom Jawir See (Dobbertiner See) bis zum See Wostrowitz (den abgelassenen Klädener und Dobbiner See) und weiter bis zum Bach Bresenitze (Bresenitz) […] [3]
Am Flusslauf der Mildenitz durch das Dobbertiner Klosteramtsgebiet erfolgten 1814 und 1815[4] Säuberungen des Bachufers zur Vermeidung von Abflussproblemen und von 1873 bis 1922 weitere Uferberäumungen[5]
Karten
- Wiebekingsche Karte von Mecklenburg, 1786.
- Wirtschaftskarte Forstamt Dobbertin 1927/1928.
- Offizielle Rad- und Wanderkarte des Naturparks Nossentiner/Schwinzer Heide, 2010.
Weblinks
Commons: Mildenitz – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ a b c Bestandsaufnahme 2004 nach Wasserrahmenrichtlinie in der Flussgebietseinheit Warnow / Peene, Hrsg. Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern, Güstrow 2005, S. 4
- ↑ Sebastian Lorenz: In: Dobbertiner Seengebiet und Mildenitz-Durchbruchstal. Kapitel 3, Dissertation an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, 2007.
- ↑ Mecklenburgisches Urkundenbuch (MUB) Band I, Schwerin 1863, Nr. 469
- ↑ LHAS 3.2-3/1 Landeskloster/Klosteramt Dobbertin, 633.
- ↑ LHAS 3.2-3/1 Landeskloster/Klosteramt Dobbertin, 403.
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