- Miller’s Crossing
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Filmdaten Deutscher Titel Miller’s Crossing Produktionsland Vereinigte Staaten Originalsprache Englisch, Italienisch, Irish Gaelic, Jiddisch Erscheinungsjahr 1990 Länge 115 Minuten Altersfreigabe FSK ab 16 (nach Neuprüfung) Stab Regie Joel Coen Drehbuch Ethan und Joel Coen Produktion Ethan Coen Musik Carter Burwell Kamera Barry Sonnenfeld Schnitt Michael R. Miller Besetzung - Gabriel Byrne: Tom Reagan
- Marcia Gay Harden: Verna Bernbaum
- Albert Finney: Liam „Leo“ O'Bannon
- Jon Polito: Johnny Caspar
- John Turturro: Bernie Bernbaum
- J. E. Freeman: Eddie Dane
- Steve Buscemi: Mink LaRuie
- Mike Starr: Frankie
- Al Mancini: Tic-Tac
- Richard Woods: Bürgermeister Dale Levander
- Thomas Toner: O’Doole
- Mario Todisco: Clarence „Drop“ Johnson
- Olek Krupa: Tad
- Michael Jeter: Adolph
- Lanny Flaherty: Terry
- Michael Badalucco: Caspars Fahrer
- Sam Raimi: kichernder Schütze
- Frances McDormand: Sekretärin des Bürgermeisters
Miller’s Crossing ist ein Spielfilm der Coen-Brüder aus dem Jahr 1990. Bei ihrem dritten Film handelt es sich um einen Gangsterfilm, der zu Zeiten der Prohibition in den Vereinigten Staaten spielt.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Johnny Caspar, ein aufstrebender Ganove, bittet den Gangsterboss Leo um die Genehmigung, den Kleinganoven Bernie Bernbaum töten zu dürfen, da dieser sich in Caspars Wettgeschäft mit manipulierten Boxwettkämpfen einmischt. Gegen die Empfehlung seines Beraters Tom genehmigt Leo diesen Mord nicht. Tom glaubt, dass Caspar mehr Ärger machen könnte als Bernie wert ist, aber Leo ist in Bernies Schwester Verna verliebt und will sie heiraten. Tom jedoch weiß, was von dieser Liebe zu halten ist: Er hat selbst insgeheim ein Verhältnis mit Verna.
Die Lage eskaliert, als Leo, besorgt wegen Caspars Drohungen, Verna beschatten lässt. Als Vernas Aufpasser ermordet gefunden wird, hält Leo Caspar für den Schuldigen und lässt die korrupte Polizei Caspars Läden hochnehmen. Tom versucht verzweifelt zu beschwichtigen: Er weiß, dass Verna ein Motiv hatte, ihren Bewacher selbst zu töten – sie war in jener Nacht bei Tom. Um den Bandenkrieg zu stoppen, beichtet Tom Leo seine Beziehung zu Verna. Wutentbrannt verprügelt Leo seinen Berater und beendet die Zusammenarbeit.
Daraufhin tritt Tom in die Dienste von Caspar, dessen Position gegenüber Leo immer stärker wird. Selbst der Bürgermeister und die Polizei laufen zu ihm über. Als Vertrauensbeweis liefert Tom Bernie, dessen Adresse ihm Verna nichtsahnend verraten hat, an Caspar aus. Caspar will einen weiteren Vertrauensbeweis: Tom soll mit Bernie zur "Miller's Crossing" fahren und ihn töten. Aber anstatt ihn zu töten, lässt er diesen unter der Bedingung, für immer zu verschwinden, laufen.
Bernie gehorcht und verschwindet, jedoch nur kurz. Ohne Geld und Freunde in der Fremde beschließt er, zurückzukehren – schließlich müsste Tom selbst für seine Sicherheit sorgen, um das Geheimnis seines Ungehorsams gegenüber Caspar zu wahren. Tom fädelt nun einen Plan ein, bei dem sowohl Caspar als auch Bernie zum gleichen Treffpunkt bestellt werden, ohne voneinander zu wissen. Bernie erschießt Caspar, als dieser am Treffpunkt eintrifft, woraufhin Tom nun Bernie erschießt – seine wahre Loyalität, so stellt sich nun heraus, galt immer Leo.
Auf der Beerdigung von Bernie auf dem Friedhof von Miller’s Crossing macht Leo Tom ein neues Angebot der Zusammenarbeit; Tom lehnt jedoch ab.
Kritik
„Es wäre einfach zu behaupten, auf die Geschichte käme es gar nicht an: sie schaffe nur den Vorwand für eine Improvisation von Rhythmen und Melodien. Aber den Coens wäre das zu wenig. Erst vom Ende her wird deutlich, wie perfekt konstruiert, wie stimmig aufgebaut bis ins kleinste Detail ihr Drehbuch aufgebaut ist. Sie mögen einiges vom Zuschauer verlangen, aber sie geben ihm noch viel mehr zurück.“
– epd Film
„Das plakative Abziehbild eines ‚Film noir‘ erinnert eher an Comic-Strips. Der Film liefert kaum Milieuschilderung und Atmosphäre und auch keine überzeugenden Charaktere, dafür aber reichlich brutale Gewalt.“
Auszeichnungen
Joel Coen gewann im Jahr 1990 den Silver Seashell des San Sebastián International Film Festivals und wurde für den Golden Seashell nominiert. Er gewann außerdem 1991 den Kritikerpreis des Yubari International Fantastic Film Festivals. Donna Isaacson und John S. Lyons wurden 1991 für den Preis Artios der Casting Society of America nominiert.
Hintergrund
Trotz starker Kritiken floppte das Werk der Coen-Brüder, da der Film in den Vereinigten Staaten nur etwa fünf Millionen Dollar einspielte. Einer der Gründe für den Misserfolg war, dass im Jahr 1990 mit Good Fellas, Dick Tracy und der Coppola-Fortsetzung Der Pate III schon drei Gangsterfilme in den Kinos präsentiert wurden. Über das Budget des Films herrscht Uneinigkeit: Während die Film-Magazine von 14 Millionen Dollar Filmkosten sprachen, behaupteten die Regisseure, dass der Streifen für nur 10 Millionen Dollar produziert wurde.
Der Name des Filmtitels Miller’s Crossing steht für den Friedhof, in dem einige Protagonisten des Filmes begraben werden.
Die Handlung entspricht, auch wenn kein Credit darauf hinweist, in weiten Teilen Dashiell Hammetts Roman Der gläserne Schlüssel, der 1942 (mit Veronica Lake und Alan Ladd) verfilmt wurde.
Weblinks
- Miller’s Crossing in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Sammlung von Kritiken zu Miller’s Crossing bei Rotten Tomatoes (englisch)
Filme von Ethan und Joel CoenBlood Simple | Arizona Junior | Miller’s Crossing | Barton Fink | Hudsucker – Der große Sprung | Fargo | The Big Lebowski | O Brother, Where Art Thou? | The Man Who Wasn’t There | Ein (un)möglicher Härtefall | Ladykillers | Paris, je t’aime | No Country for Old Men | Burn After Reading | A Serious Man | True Grit
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