Steve Buscemi

Steve Buscemi
Steve Buscemi beim Tribeca Film Festival 2009
Buscemi im Jahr 1996

Steve Buscemi (bʊˈʃɛmi; * 13. Dezember 1957 in Brooklyn, New York City) ist ein US-amerikanischer Film- und Bühnenschauspieler sowie Regisseur. Mit unverwechselbarer Physiognomie und Mimik wird er als Darsteller bevorzugt für neurotische und paranoide Charaktere und Verlierertypen besetzt. Im Film Fargo wird der von ihm gespielte Carl Showalter wiederholt als „irgendwie schräg“ beschrieben – und genau für diesen „Quasi“-Typus wird Buscemi immer wieder engagiert.

Da Buscemi meistens Nebenrollen spielt, wurde er in den deutschen Übersetzungen seiner Filme von fast 20 verschiedenen Synchronsprechern gesprochen. Am häufigsten lieh ihm Santiago Ziesmer seine Stimme.[1]

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach dem Abschluss der Valley Stream High School in Brooklyn arbeitete Steve Buscemi zunächst als Möbelpacker, Eisverkäufer und Feuerwehrmann. Nebenbei nahm er Unterricht am renommierten New Yorker Lee Strasberg-Schauspielstudio. Erste Bühnenerfahrungen sammelte er als Standup-Comedian und Performance-Künstler. Bei einem seiner Auftritte lernte er auch seine spätere Frau Jo Andres kennen.

1984 gab Buscemi in So, wie es ist sein Leinwanddebüt. Seine erste größere Rolle spielte er zwei Jahre später in dem Aids-Drama Abschiedsblicke seines Förderers Bill Sherwood. Nach kleineren Auftritten in Miami Vice und L.A. Law, arbeitete er 1990 für Miller's Crossing erstmals mit den Coen-Brüdern, unter deren Regie er insgesamt fünfmal zu sehen war. Im gleichen Jahr sprach er für den Part des George Costanza in der Kult-Sitcom Seinfeld vor, der dann aber an Jason Alexander ging.

1992 gelang Buscemi mit Barton Fink (Coen-Brüder) und vor allem Quentin Tarantinos Debütfilm Reservoir Dogs der Durchbruch. Für seine Darstellung des Mr. Pink wurde er mit dem Independent Spirit Award ausgezeichnet. Seitdem gilt er als einer der größten Stars des unabhängigen Kinos und der skurrilen Komödien.

Mitte der 1990er war er unter anderem in Pulp Fiction von Quentin Tarantino (als Kellner), Das Leben nach dem Tod in Denver und Robert Rodriguez' Desperado zu sehen; seine Zusammenarbeit mit den Coens setzte er ab 1994 mit Hudsucker – Der große Sprung, Fargo und The Big Lebowski fort. Buscemis großer Bekanntheitsgrad ermöglichte es ihm zudem, auch Mainstream-Produktionen wie Con Air, Armageddon und Big Daddy zu drehen, auch wenn ihm dies von vielen seiner Fans übel genommen wurde. 1996 schrieb er das Drehbuch zu Trees Lounge, bei dem er auch Regie führte. Der Film wurde bei den Filmfestspielen in Cannes gezeigt.

Im Jahr 2000 modelte er für die Firma Hennes & Mauritz.

Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 arbeitete er nach über 15 Jahren wieder als Feuerwehrmann, um in Zwölf-Stunden-Schichten Schutt vom Ground Zero zu beseitigen.

Seit 2001 arbeitet er als Regisseur regelmäßig an der erfolgreichen US-Serie Die Sopranos in einzelnen Episoden mit, sein erstes Regie-Werk „Verschollen im Schnee“ in der Staffel 3 Episode 11 weist Ähnlichkeiten zu dem Oscar-nominierten Film Fargo auf. In der fünften Staffel übernahm Buscemi neben seiner Regie-Tätigkeit die Rolle des Tony Blundetto in der Serie.

Seit September 2010 ist er in der HBO-Serie Boardwalk Empire zu sehen. Dort spielt er die Hauptrolle des Enoch „Nucky“ Thompson.

Steve Buscemi ist seit 1987 mit der Schauspielerin Jo Andres verheiratet, mit der er einen Sohn hat.

Filmografie

Auszeichnungen

Buscemi bei der Premiere von John Rabe auf der Berlinale 2009

Buscemi ist zweifacher Preisträger des Independent Spirit Awards für seine Rollen in Reservoir Dogs und Ghost World. Für letztere wurde er 2002 auch für den Golden Globe nominiert, erhielt ihn jedoch nicht. Für seine Nebenrolle in John Rabe wurde er 2009 für den Deutschen Filmpreis nominiert.[2] Einen Golden Globe brachte ihm 2011 die Hauptrolle in der Fernsehserie Boardwalk Empire ein. Außerdem gewann er für die Serie den SAG Award.

Weblinks

 Commons: Steve Buscemi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Steve Buscemi in der Synchronkartei
  2. vgl. Deutscher Filmpreis: Die Nominierungen im Überblick bei welt.de, 13. März 2009

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