- Mirna Jukić
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Mirna Jukić Mirna Jukić mit der Bronzemedaille von den Olympischen Sommerspielen in Peking 2008
Persönliche Informationen Name: Mirna Jukić Nationalität: Österreich Schwimmstil(e): Brust, Lagen Verein: SC Austria Wien Geburtstag: 9. April 1986 Geburtsort: Novi Sad, SR Serbien Größe: 1,78 m MedaillenOlympische Sommerspiele Bronze 2008 Peking 100 m Brust Schwimmweltmeisterschaften Bronze 2005 Montreal 200 m Brust Bronze 2009 Rom 200 m Brust Kurzbahnweltmeisterschaften Bronze 2002 Moskau 200 m Brust Schwimmeuropameisterschaften Gold 2002 Berlin 200 m Brust Gold 2004 Madrid 200 m Brust Gold 2008 Eindhoven 100 m Brust Silber 2008 Eindhoven 200 m Brust Bronze 2004 Madrid 100 m Brust Bronze 2008 Eindhoven 50 m Brust Kurzbahneuropameisterschaften Gold 2002 Riesa 200 m Brust Gold 2003 Dublin 200 m Brust Silber 2001 Antwerpen 100 m Brust Silber 2001 Antwerpen 200 m Brust Silber 2002 Riesa 100 m Brust Silber 2004 Wien 100 m Brust Silber 2004 Wien 200 m Brust Silber 2007 Debrecen 100 m Brust Silber 2007 Debrecen 200 m Brust Silber 2008 Rijeka 200 m Brust Bronze 2003 Dublin 100 m Brust Bronze 2008 Rijeka 100 m Brust Sommer-Universiade Bronze 2007 Bangkok 100 m Brust Mirna Jukić [ˈmiːrna ˈjuːkitɕ] (* 9. April 1986 in Novi Sad, SR Serbien, Jugoslawien) ist eine ehemalige österreichische Schwimmerin. Sie bestritt ihren letzten Wettkampf am 9. August 2009 bei den österreichischen Staatsmeisterschaften in St. Pölten und erklärte am 23. September 2010 im Alter von 24 Jahren ihr Karriereende.[1]
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Im November 1991 verließ Jukić als damals Fünfeinhalbjährige ihre Heimatstadt Vukovar wegen der Jugoslawienkriege. Die Familie flüchtete nach Zagreb in Kroatien und konnte dort wieder Fuß fassen. Im Alter von 7 1/2 Jahren fing Jukić bei HAPK Mladost Zagreb mit dem Schwimmtraining an. Seit September 1996 wurde sie von ihrem Vater Željko Jukić, einem ehemaligen Basketballspieler, trainiert. 1999 übersiedelte die Familie nach Wien. Seit 2000 ist Mirna Jukic auch österreichische Staatsbürgerin und besitzt dadurch die doppelte Staatsbürgerschaft. Sie schwamm für SC Austria Wien, ihre Disziplinen waren Brust und Lagen. Ihr jüngerer Bruder Dinko ist ebenfalls Schwimmer. Ihre Mutter Mirela ist Professorin auf der Schule für angewandte Kunst und Design in Zagreb. Im Juni 2005 maturierte sie im Brigittenauer Gymnasium und studierte dann ein Jahr lang auf der Wirtschaftsuniversität Wien. Im Wintersemester 2007 begann sie ein Publizistikstudium.
Erfolge
Nach drei Siegen bei der Jugend-Europameisterschaft 2001 in Malta folgten im Dezember desselben Jahres die beiden ersten Medaillen in der allgemeinen Klasse: Silber über 100 m und 200 m Brust bei den Kurzbahneuropameisterschaften in Antwerpen. Die ersten Goldmedaillen gewann sie bei den Europameisterschaften 2002 in Berlin (Langbahn) und Riesa (Kurzbahn) jeweils über 200 m Brust. Im selben Jahr errang sie Bronze über diese Distanz bei den Kurzbahnweltmeisterschaften in Moskau und wurde in Österreich zur Sportlerin des Jahres gewählt. 2003 (Kurzbahn, Dublin) und 2004 (Langbahn, Madrid) folgte jeweils EM-Gold in ihrer Paradedisziplin. Bei der Kurzbahn-Europameisterschaft 2004 in Wien gewann sie Silber über 100 m und 200 m Brust. In Athen nahm Jukić erstmals an Olympische Sommerspielen teil, wo sie 14. über 100 m und Siebente über 200 m wurde. Dem Gewinn der Bronzemedaille über 200 m Brust bei der Weltmeisterschaft 2005 in Montreal folgte wegen einer Erkrankung (Pfeiffer-Drüsenfieber) eine einjährige Trainings- und Wettkampfpause.
Erst 2007 stand sie bei den Kurzbahneuropameisterschaften in Debrecen wieder am Start, wo sie jeweils Silber über 100 m und 200 m Brust erreichte. Im März 2008 gewann sie bei den Europameisterschaften in Eindhoven Gold über 100 m Brust, Silber über 200 m Brust und Bronze über 50 m Brust. Bei den 63. Österreichischen Staatsmeisterschaften Ende Juli 2008 schien es kurz, als hätte sie mit der Zeit von 02:23,90 min über 200 m Brust einen neuen Europarekord aufgestellt, bis sich herausstellte, dass das 50 m-Becken in Schwechat um 4 cm zu kurz ist. Dadurch war ihr Europarekord ungültig, aber alle von anderen Schwimmern und Schwimmerinnen bei diesen Wettkämpfen erzielten österreichischen Rekorde behielten ihre Gültigkeit.
Bei den Olympischen Sommerspielen 2008 in Peking stellte sie über 100 m Brust im Vorlauf mit 01:07,06 erneut einen, diesmal gültigen, Europarekord auf, der allerdings wenige Minuten später von Julija Jefimowa mit 01:06,08 übertroffen wurde. Am 12. August 2008 gewann Jukić im Finale über diese Distanz in 1:07,34 mit Bronze ihre erste Olympia-Medaille. Es war die erste Olympiamedaille für eine österreichische Schwimmerin in einem Einzelbewerb und die erste für eine Schwimmerin seit den Olympischen Sommerspiele 1912 in Stockholm (4 x 100 m Freistil-Staffel). Am 14. August erzielte Jukić im Semifinale über 200 m Brust mit 2:23,76 erneut einen Europarekord, den sie im Finale einen Tag später mit 2:23,24 noch einmal verbessern konnte. Damit errang sie Platz Vier, musste den Europarekord aber zugleich an die drittplatzierte Norwegerin Sara Nordenstam (2:23,02) abgeben.
Daneben erreichte sie zahlreiche Weltcupsiege sowie österreichische Meistertitel und konnte mehrere Meetings der „Mare-Nostrum“- und der „Arena“-Serie für sich entscheiden. 2003 und 2008 wurde sie jeweils Gesamtzweite der mit Spitzenschwimmern hervorragend besetzten „Mare-Nostrum“-Serie. Mirna Jukić hält 13 österreichische Rekorde (Stand: August 2008). Im Oktober 2008 wurde Jukić zum zweiten Mal nach 2002 zur österreichischen Sportlerin des Jahres gewählt.
Bei den Kurzbahn-Europameisterschaften im Dezember 2008 in Rijeka erreichte Jukić über 100 m Brust die Bronze-Medaille und stellte mit 1:05,64 min einen neuen österreichischen Rekord auf.[2] Während der österreichischen Hallen-Meisterschaft stellte sie am 28. Februar 2009 über 200 m Brust in 02:22,91 min einen neuen Europarekord auf. Im August des selben Jahres verbesserte sie bei der Schwimmweltmeisterschaft in Rom in Vorläufen über 100 m Brust den österreichischen Rekord und stellte über 200 m Brust einen neuen Europarekord auf, im Finale erreichte sie den dritten Platz. Im November 2009 wurde Jukić zum dritten Mal nach 2002 und 2008 zur österreichischen Sportlerin des Jahres gewählt.
Rekorde
Österreichische Rekorde (12) 50 m Brust 00:31,32 min 1. August 2009 Rom 100 m Brust 01:06,58 min 27. Juli 2009 Rom 200 m Brust 02:21,97 min 30. Juli 2009 Rom 200 m Lagen 02:13,29 min 26. April 2009 Wien 4x100 m Lagen (mit Polansky, Stecher und Zahrl) 04:21,31 min 10. August 2003 Wels 50 m Brust (Kurzbahn) 00:30,54 min 10. April 2008 Manchester 100 m Brust (Kurzbahn) 01:05,24 min 21. Dezember 2008 Wien 200 m Brust (Kurzbahn) 02:19,23 min 20. Dezember 2008 Wien 100 m Lagen (Kurzbahn) 01:01,59 min 30. November 2008 Wien 200 m Lagen (Kurzbahn) 02:09,07 min 21. Dezember 2008 Zagreb 4x200 m Freistil (Kurzbahn) (mit Gimborn, Stecher und Zahrl) 08:26,43 min 7. März 2003 Wiener Neustadt 4x100 m Lagen (Kurzbahn) (mit Polansky, Stecher und Zahrl) 04:01,47 min 9. März 2003 Wiener Neustadt (Stand: 31. Dezember 2009) Auszeichnungen
- 2003: Goldenes Verdienstzeichen der Republik Österreich
- Dreifache Sportlerin des Jahres (2002, 2008, 2009)
Sonstiges
- Mirna Jukić hat während der Handball Europameisterschaft 2010, die in Österreich stattgefunden hat, als Team Guide des Kroatischen Nationalteams mitgearbeitet.[3]
- 2011 tanzte sie in der Neuauflage der Dancing Stars mit Profi Gerhard Egger mit.[4]
Weblinks
Commons: Mirna Jukić – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Website von Mirna Jukić
- Mirna Jukić auf Swimrankings.net
- Mirna Jukić in der Datenbank von Sports-Reference.com (englisch)
- OSV: Mirna Jukic sagt Tschüs (24. September 2010)
Einzelnachweise
- ↑ Mirna Jukic steigt aus dem Wasser (Deutsch). Der Standard (23. September 2010). Abgerufen am 23. September 2010.
- ↑ Jukic holte Kurzbahn-EM-Bronze über 100 m Brust
- ↑ http://www.euro2010.at/de/extras/news/details/10077/sichert+euch+rechtzeitig+euer+euro-2010-ticket.aspx
- ↑ http://enterprise.orf.at
Europameisterinnen über 100 m Brust1970: Galina Stepanowa | 1974: Christel Justen | 1977: Julia Bogdanowa | 1981: Ute Geweniger | 1983: Ute Geweniger | 1985: Sylvia Gerasch | 1987: Susanne Börnike | 1989: Silke Hörner | 1991: Jelena Rudkowskaja | 1993: Sylvia Gerasch | 1995: Brigitte Becue | 1997: Ágnes Kovács | 1999: Ágnes Kovács | 2000: Ágnes Kovács | 2002: Emma Igelström | 2004: Svetlana Bondarenko | 2006: Hanna Chlystunowa | 2008: Mirna Jukić | 2010: Julija Jefimowa
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