- Aitrach
-
Wappen Deutschlandkarte 47.9410.09596Koordinaten: 47° 56′ N, 10° 5′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Tübingen Landkreis: Ravensburg Höhe: 596 m ü. NN Fläche: 30,2 km² Einwohner: 2.525 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 84 Einwohner je km² Postleitzahl: 88319 Vorwahl: 07565 Kfz-Kennzeichen: RV (alt WG) Gemeindeschlüssel: 08 4 36 004 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Schwalweg 10
88319 AitrachWebpräsenz: Bürgermeister: Thomas Kellenberger (CDU) Lage der Gemeinde Aitrach im Landkreis Ravensburg Aitrach ist eine Gemeinde im Südosten Baden-Württembergs und gehört zum Landkreis Ravensburg.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Aitrach liegt zwischen Leutkirch und Memmingen an der Mündung des Flüsschens Aitrach in die Iller.
Nachbargemeinden
Die Gemeinde Aitrach grenzt an die folgenden Städte und Gemeinden: Im Norden an Haslach und Tannheim im Landkreis Biberach, im Osten an die kreisfreie Stadt Memmingen in Bayern und Lautrach im bayerischen Landkreis Unterallgäu, im Süden an Aichstetten und im Westen an Bad Wurzach (beide Landkreis Ravensburg).
Teilgemeinden
Neben dem Kerngebiet Aitrach bestehen noch folgende Teilgemeinden:
Daneben gehören zu Aitrach noch folgende Ortsteile und Wohnplätze: Marstetten, Ferthofen, Ober- und Untermuken, Schmiddis, Schnaggenberg, Rotengrund, Baniswald, Sigglis, Vogelherd, Wald, St. Johann, Stibi, Rank, Burghalde, Pfänders, Oberhausen, Riedhof.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung von Aitrach stammt aus dem Jahre 838. In dieser Urkunde, die im Kloster St. Gallen aufbewahrt wird, geht es um ein Tauschgeschäft zwischen dem Kloster Kempten und dem Grafen Wanning. Sehr stark ist die Geschichte Aitrachs mit der Geschichte der Burg Marstetten verbunden. Nach dem Dreißigjährigen Krieg war das Dorf nahezu ausgestorben und erholte sich nur sehr langsam wieder.
Aitrach gehörte früher zum Landkreis Wangen, mit dem es 1973 im Landkreis Ravensburg aufging.
Religionen
Aitrach ist wie das gesamte Umland römisch-katholisch geprägt. Die Gemeinde ist Sitz der Pfarrei St. Gordianus und Epimachus in Aitrach, der Pfarrei St. Johann Baptist in Treherz und der Pfarrei St. Johann Baptist in Mooshausen. Alle Pfarreien gehören zur Seelsorgeeinheit "Aitrachtal", zum Dekanat Leutkirch im Allgäu und zum Bistum Rottenburg-Stuttgart. Seelsorger ist Pfarrer Martin Rist.
Die evangelische Kirchengemeinde Aitrach umfasst auf etwa 300 km² Fläche die Gemeinden Aitrach, Tannheim, Aichstetten, sowie die Orte Haslach (Ortsteil von Rot an der Rot) und Hauerz (Ortsteil von Bad Wurzach). Die Diaspora-Gemeinde (nur 13 % der Einwohner der Gemeindegebiets sind evangelisch) gehört zum Dekanat Ravensburg und hat 1100 Mitglieder (Stand 2004). Zudem gibt es auch eine neuapostolische Kirche im Ort.
Einwohnerentwicklung
- 1871: 1.118
- 1890: 1.299
- 1910: 1.471
- 1939: 1.535
- 1961: 2.186
- 1970: 2.320
- 2002: 2.600
- 2008: 2.503
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht seit der Wahl 2009 aus 12, auf fünf Jahre gewählten, Gemeinderäten und dem Bürgermeister. Die Wahl brachte folgendes Ergebnis:
Bürgermeister
- 1984-2008: Peter Alexa
- seit 2008: Thomas Kellenberger
Amtsbeginn von Thomas Kellenberger war der 12. Januar 2008.
Verwaltungsgemeinschaft
Mit der Stadt Leutkirch und der Gemeinde Aichstetten wurde eine Verwaltungsgemeinschaft vereinbart.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Die Kirchen St. Gordianus und Epimachus in Aitrach und St. Johann Baptist in Mooshausen zählen zu den bedeutendsten Bauwerken der Gemeinde. Die Burgruine Marstetten befindet sich noch heute im Besitz des Hauses Waldburg. Der ehemalige Zehntstadel stammt von 1511 und ist das älteste noch original erhaltene Gebäude im Ort. Die Fürst-Erich-Kapelle, eine Wegkapelle an der Stelle im Wald an der Erich von Waldburg-Zeil 1953 mit seinem Auto tödlich verunglückte.
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Haupterwerbsquelle der Aitracher Bürger war neben der Landwirtschaft der Holzhandel und die Illerflößerei. Zu manchen Zeiten war jeder zweite Mann ein Flößer. Als früheste Erwähnung der Illerflößerei gelten die kaiserlichen Zollprivilegien aus dem Jahre 1397, die dem Adelshaus Königsegg als Besitzer der Burg Marstetten gewährt wurden. Die kaiserlichen Besitzerrechte an der Flößerei gingen später auf das Adelshaus Waldburg-Zeil über. Mit den Niedergang der Flößerei setzte eine erste Industrialisierung ein. Mühlen siedelten sich an und der Kies- und Steinabbau gewann an Bedeutung, Schotter für die Eisenbahn wurde begehrt. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sich der Strukturwandel vom armen Flößer- und Bauerndorf zu einer Gemeinde, die maßgeblich von Handwerk und Industrie geprägt wird, verstärkt fort.
Verkehr
Aitrach ist durch die Bundesautobahn 96 (Lindau (Bodensee) - Memmingen - München) an das überregionale Straßennetz angebunden. Durch das nahe Autobahnkreuz Memmingen besteht auch eine Anbindung in Nord-Südrichtung mit der A 7. Im Ortsteil Marstetten befindet sich ein Bahnhof, der die Gemeinde über die Bahnstrecke Leutkirch–Memmingen mit dem Schienennetz verknüpft. Im Ort kreuzen sich die Landesstraße 260 und die Kreisstraße 7922. Durch den Ortsteil Ferthofen führt die Landesstraße 2009.
Ansässige Unternehmen
Am Ort befinden sich mehrere Unternehmen, hauptsächlich im Gewerbegebiet Ferthofen. Hier ist auch der Weltmarktführer im Bereich Parksysteme, die Firma Klaus Multiparking, ansässig.
Bildung
Im Hauptort gibt es eine Grund- und Hauptschule. Für die jüngsten Einwohner gibt es den Kindergarten Arche Noah.
Persönlichkeiten
- Josef Weiger, römisch-katholischer Pfarrer
Weblinks
Commons: Aitrach – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Mooshausen in der Beschreibung des Oberamts Leutkirch von 1843 – Quellen und VolltexteEinzelnachweise
Städte und Gemeinden im Landkreis RavensburgAchberg | Aichstetten | Aitrach | Altshausen | Amtzell | Argenbühl | Aulendorf | Bad Waldsee | Bad Wurzach | Baienfurt | Baindt | Berg | Bergatreute | Bodnegg | Boms | Ebenweiler | Ebersbach-Musbach | Eichstegen | Fleischwangen | Fronreute | Grünkraut | Guggenhausen | Horgenzell | Hoßkirch | Isny im Allgäu | Kißlegg | Königseggwald | Leutkirch im Allgäu | Ravensburg | Riedhausen | Schlier | Unterwaldhausen | Vogt | Waldburg | Wangen im Allgäu | Weingarten | Wilhelmsdorf | Wolfegg | Wolpertswende
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Aitrach — Aitrach … Wikipédia en Français
Aitrach — (Aittrach), im Wurzacher Ried, Würt. Donaukreis, entspringend, nimmt die von Leutkirch kommende Eschach auf und ergießt sich bei dem Dorfe Aitrach in die Iller; sie wird zum Flößen benutzt. – Aitrach heißt auch ein unbedeutender Zufluß der Donau… … Herders Conversations-Lexikon
Aitrach — (Aittrach), 1) Nebenfluß der Iller im württemberg. Donaukreise, reich an Nasensischen (Cyprinus nasus); 2) Ort am Einfluß der Aitrach in die Iller, im Amte Leutkirchen, 500 Ew.; 3) Nebenflüßchen der Donau im badenschen Seekreise, ist durch einen… … Pierer's Universal-Lexikon
Aitrach — die, kleiner rechter Nebenfluss der Donau, Baden Württemberg, mündet unterhalb von Geisingen. Bis gegen Ende der letzten Eiszeit entsprang sie im Feldberggebiet, bis die Wutach sie (bei Blumberg) anzapfte und ihren Oberlauf übernahm (Anzapfung) … Universal-Lexikon
Aitrach — Infobox Ort in Deutschland Wappen = Aitrach Wappen.png lat deg = 47 |lat min = 56 |lat sec = 24 lon deg = 10 |lon min = 05 |lon sec = 24 Lageplan = Bundesland = Baden Württemberg Regierungsbezirk = Tübingen Landkreis = Ravensburg Höhe = 596… … Wikipedia
Aitrach — Original name in latin Aitrach Name in other language Aitrach State code DE Continent/City Europe/Berlin longitude 47.93333 latitude 10.08333 altitude 603 Population 2580 Date 2011 04 25 … Cities with a population over 1000 database
Aitrach — Sp Áitrachas Ap Aitrach L u. PV Vokietijoje … Pasaulio vietovardžiai. Internetinė duomenų bazė
Aitrach (Donau) — Aitrach Die Bifurkation des Mühlegrabens im Somme … Deutsch Wikipedia
Aitrach (Iller) — Aitrach Mündung der Aitrach in die IllerVorlage:Infobox Fluss/KARTE fehlt Da … Deutsch Wikipedia
Aitrach (Begriffsklärung) — Aitrach bezeichnet: eine Gemeinde in Baden Württemberg, siehe: Aitrach einen Fluss in Baden Württemberg, siehe: Aitrach (Iller) einen kleinen rechten Nebenfluss der Donau, dessen Oberlauf zur Wutach wurde, siehe: Aitrach (Donau) einen Fluss in… … Deutsch Wikipedia